Posts mit dem Label Wettkampf werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Wettkampf werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 25. Juni 2022

25.06.2022: Western States 100 Endurance Run - Laufbericht und Buchprojekt "Lebenstraum Western States 100 - Erlebnisberichte eines (Ultra-)Läufers"

Donnerstag, der 23. Juni 2022 - Mit der Landung auf dem Flughafen in San Francisco hat die Mission "WIR (meine Frau, mein Sohn und ich) RENNEN DEN WSER" so richtig Fahrt aufgenommen. Ich bin zwar derjenige mit der Startnummer, aber im Grunde ist es ein Familienprojekt, das in den kommenden Tagen zu einem glücklichen Ende gebracht werden soll. Jeder von uns hat in den letzten Jahren, Monaten und Tagen einen wertvollen Beitrag geleistet, damit mein sportlicher Lebenstraum in Erfüllung gehen kann.

Den Jetlag haben wir einigermaßen überwunden, da wir schon seit ein paar Tagen in den USA sind und bereits eine erste schöne Zeit bei den Schwiegereltern in der Nähe von Seattle verbracht haben.

So spannend San Francisco auch sein mag. Das Sightseeing muss warten. Für die Golden Gate Bridge, Fisherman´s Wharf & Co. haben wir vor unserem Rückflug Zeit eingeplant.

So sitzen wir kurze Zeit später im angemieteten Wagen und machen uns auf den Weg nach Squaw Valley, wo in zwei Tagen der Start des Western States 100 erfolgt. Wer sich nicht durch den Versicherungsdschungel der Mietwagenverleiher lesen möchte, dem empfehle ich eine Reservierung über die ÖAMTC-Mietwagen-Buchungsplattform.

Hier an der "Pacific Coast" ist der Himmel leicht bewölkt und das Thermometer zeigt 20 Grad Celsius an. Je weiter wir nach Osten fahren, desto höher klettert die Quecksilbersäule. Bei einem kurzen Zwischenhalt in der Nähe von Sacramento zeigt das Thermometer bereits 106 Grad Fahrenheit an, was rund 41 Grad Celsius entspricht. Die Luft ist so heiß, dass das Atmen schwer fällt. Es ist ein Vorgeschmack dessen, was mich in den Canyons der Sierra Nevada erwarten wird.

Für mich ist die Teilnahme am Western States 100 (kurz WSER) die Erfüllung meines sportlichen Lebenstraumes. Viele Jahre habe ich darauf hingearbeitet, eines Tages an der Startlinie des wohl geschichtsträchtigsten Langstreckenlaufes, dem Western States 100 Endurance Run, stehen zu dürfen. Jahr für Jahr erfüllte ich auf ultralangen Strecken wie beim mozart100 im Salzburger Land oder beim Morenic-Trail im Piemont die Qualifikationsnormen zum Eintritt in die Startplatzlotterien. Und dann war dieser 4. Dezember 2021, als tatsächlich mein Name auf Platz 9 der Warteliste gelost wurde. Am 16. April 2022 war es dann Gewissheit. Ich rückte von der Warteliste in das offizielle Starterfeld vor. 

Nach einer rund 5stündigen Autofahrt kommen wir in Olympic Valley an. Korrekterweise wird Olympic Valley seit 2021 Palisades Tahoe genannt. Wir sind an einem Ort, an dem im Jahr 1960 die olympischen Winterspiele stattgefunden haben. Eine große imposante Holztafel mit den Flaggen der teilnehmenden Nationen, die olympischen Ringe und das noch immer lodernde olympische Feuer lassen die Erinnerung daran nicht verblassen. Olympic Valley bzw. Palisades Tahoe liegt auf rund 1900 Meter Seehöhe und ist von Bergriesen umgeben. Es ist ein imposanter Anblick zu beobachten, wie die Gondeln an dicken Stahlseilen steil nach oben gezogen werden.

Wir beziehen unser Appartement unweit des Startbereichs und vertreten uns ein wenig die Beine. Aufgeregte, angespannte Teilnehmer und ihre Crews lassen erahnen, dass hier etwas sehr Spezielles bevorsteht. Erinnerungsfotos unter dem bereits installierten Start-Tor sowie vor einer überdimensionalen Holz-Gürtelschnalle vom Hauptsponsor HOKA werden gemacht. Immer wieder schweift mein Blick auf die umliegenden Granit-Riesen. Denn die ersten Meilen des WSER führen genau über einen dieser hohen Gipfel. 

Ich schlafe unerwartet gut. Das ist auch wichtig, denn die kommende Nacht wird kurz. Wir holen uns  einen Kaffee und gehen Richtung Olympic Plaza, dem Zentrum der Rennleitung. Auf dem Weg zur Race-Registration ist ein Plakat aufgelegt. Die Teilnehmer sind eingeladen, sich darauf mit der Unterschrift zu verewigen.

Als erstes registrieren wir unseren Sohn Sebastian offiziell als Pacer. Pacer sind Begleitläufer und dürfen ab Meile 62 (Checkpoint Foresthill) in Anspruch genommen werden. Außer man verlässt erst nach 20:00 Uhr den Checkpoint Michigan Bluff. Dann darf man sich bereits ab Michigan Bluff begleiten lassen. Grundsätzlich ist dafür ein Alter von zumindest 18 Jahren erforderlich, aber ich habe im Vorfeld bei der Rennleitung eine Ausnahme beantragt. Da mich Sebastian ohnehin nur den letzten Kilometer begleiten wird und ab dem Checkpoint Robie Point (1,2 Meilen vor dem Ziel) zudem die Begleitung durch mehr als einen Pacer erlaubt ist, war die Genehmigung reine Formsache und Sebastian darf stolz seine eigene offizielle Pacer-Nummer in Empfang nehmen.

Ich schleppe zwei fertig gepackte Dropbags mit mir herum, die ich nun an den Sammelstellen für die Checkpoints Robinson Flat bzw. Rucky Chucky ablege. In Rucky Chucky wird der Middle Fork des American River gequert. Da ist man laut Informationen des Veranstalters zumindest knietief im Wasser. In das Dropbag für diesen Checkpoint habe ich daher ein Paar Schuhe und Socken, dazu noch einige Energie-Gels gepackt. Auch vor dem Checkpoint Robinson Flat kann man sich bei der Querung des Duncan Creek sowie beim Durchlaufen einiger Rinnsale die Füße nass machen. Daher sind auch in diesem Dropbag ein Paar Schuhe und Socken, dazu noch eine Sahara-Cap und ein paar Energie-Gels. Ob ich meine Schuhe und Socken tatsächlich wechsle, entscheide ich spontan. Details zur Ausrüstung und zum Inhalt meiner Dropbags können auch auf dieser [to do - Liste] nachgelesen werden.

Nun folgt meine Registrierung als Läufer! Nach Vorlage eines Lichtbildausweises und der Unterzeichnung des Haftungsausschlusses wird mir die Startnummer 164 ausgefolgt. Dass ich die Startnummer 164 trage, ist kein Zufall. Im Vorfeld durfte man seine Wunschnummer bekannt geben, die dann nach Möglichkeit auch zugewiesen wurde. Warum ich gerade die Nummer 164 gewählt habe? Nicht nur, dass ich am 16. April von der Warteliste offiziell in das Hauptfeld gerutscht bin, feiert auch meine Frau an diesem Tag ihren Geburtstag. Es lag also auf der Hand, sich für diese Nummer zu entscheiden. Wir scherzen, dass jetzt noch ich die Zeit meines eigenen Geburtstages laufen müsse, was eine Laufzeit von 27 Stunden und 11 Minuten erforderlich macht. Im Grunde ist es nicht gänzlich abwegig, denn eine Zielankunft nach 25 bis 28 Stunden halte ich durchaus für realistisch.

Neben der Starnummer erhalte ich ein gelbes Band um das Handgelenk gebunden. Darauf stehen die persönlichen Daten wie Name, Herkunftsland und Startnummer. Dann wird mit der Startnummer das offizielle Teilnehmer-Foto gemacht und ich darf mir die Startgeschenke holen. Und die können sich wirklich sehen lassen. So gibt es einen WSER-gebrandeten Rucksack, ein Funktionsshirt, die Hoka Ora Recovery Slide ebenfalls im streng limitierten WSER-Design, einen Schlauchschal, hochwertige Nahrungsergänzungsmittel von GU Energy, einen faltbaren Trinkbecher, eine Gel-Softflask, eine lässige Sonnenbrille, Funktionssocken und das offizielle WSER-Heft samt WSER-Sticker mit allen wertvollen Informationen rund um das Rennen.

Während ich den Registrierungs-Prozess durchlaufe, ist das Side-Event "HOKA High Camp" bereits voll im Gang. Hier hat man die Möglichkeit, die ersten 3 Meilen des offiziellen Western States Endurance Run vom Base-Camp zum High-Camp hoch zu laufen. Viele Crew-Mitglieder, Pacer und auch vereinzelt WSER-Teilnehmer nutzen diesen Bewerb, um sich ein wenig die Beine zu vertreten oder einen Vorgeschmack auf den darauffolgenden Tag zu bekommen.

Um 14 Uhr startet das offizielle und verpflichtende Race-Briefing. Auf einer großen Wiese nehmen die knapp 400 Teilnehmer mit ihren Familien Platz. Die Sonne sticht vom Himmel; es ist für diese Höhenlage sehr heiß. Die Top-Läufer werden ebenso wie verdiente Volontäre und Sponsoren vorgestellt. Dazu gibt es letzte Informationen rund um das morgige Rennen sowie die aktuelle Wettervorhersage, die in Auburn Temperaturen um die 100 Grad Fahrenheit prognostiziert.

Wir machen am späteren Nachmittag einen Abstecher zum nahegelegenen Lake Tahoe, um uns ein abzulenken. Das ist hier wirklich ein atemberaubend schöner Fleck Erde. Nebenbei hat es die Region um den Lake Tahoe in den letzten Wochen immer wieder mit Bärensichtungen in die Medien geschafft.

Am Abend richte ich mein Outfit zurecht und bestücke die Salomon-Laufweste. Auch die vorbereitete Zeittabelle bespreche ich mit meiner Frau. Wir planen nämlich, uns in Michigan Bluff (bei Meile 55) kurz zu sehen. Michigan Bluff ist neben Foresthill einer der wenigen Checkpoints, die halbwegs gut mit dem Fahrzeug erreichbar sind. Und für grobe Anhaltspunkte meiner Ankunftszeiten in den Checkpoints habe ich eben diese Zeittabelle unter Berücksichtigung der Höhenmeter und des Ermüdungsfaktors erstellt. Laut dieser Hochrechnung bin ich gegen 19 Uhr in Michigan Bluff. Eine Zielankunft ist nach dieser Zeitrechnung nach rund 27 Stunden vorgesehen. Natürlich gibt es dann noch den Faktor Unvorhergesehenes. Außerdem bietet der Veranstalter ein "live-timing" an. So können meine Frau bzw. Freunde und Bekannte online mitverfolgen, an welchen Checkpoints ich bereits eingecheckt habe.

Sofern es auf den Bergkämmen und später in den Canyons Mobilempfang gibt, ist auch eine telefonische Kommunikation oder per WhatsApp möglich. Bei unserer Ankunft in den USA haben wir uns jeweils eine Prepaid-SIM-Karte besorgt. Für insgesamt 100 Dollar haben wir nun befristet auf 30 Tage unlimitiertes Datenvolumen und landesinternes Gesprächsguthaben. Das Datenpaket eignet sich auch hervorragend zur Navigation mit z.B. Google Maps. Dadurch kann man sich beim Mietwagen die in der Regel sehr hohe Gebühr für das Navigationssystem sparen.


Der Wecker holt uns um 03:15 Uhr aus dem Bett. Ich habe tatsächlich ein paar Stunden Schlaf gefunden und fühle mich relativ ausgeruht.
Die größte Herausforderung stellen in diesen frühen Morgenstunden die Kontaktlinsen dar. Beinahe vergesse ich auf die Sonnencreme, aber diese Schutzschicht ist für die Haut heute unbedingt notwendig. Auch Sebastian springt ohne zu murren aus dem Bett und ist richtig gut drauf.

Ich bin voller Vorfreude und auch recht angespannt, als wir um 04:15 Richtung Start gehen. Es ist noch dunkel und die Luft ist kühl. Ich ziehe mir eine Windjacke über, die ich kurz vor dem Start bei meiner Familie lassen werde. Auf dem Weg nach Auburn braucht´s keine Windjacke. Unbedingt notwendig sind Wasserflaschen und in der Nacht eine gut funktionierende Stirnlampe.

Aus allen Richtungen strömen Läufer mit ihren Familien- und Crewmitgliedern zum Startbereich. Der Veranstalter stellt für uns ein Frühstück bereit. Ein Becher schwarzer Kaffee tut gut und auch ein paar Bissen eines Apfel-Muffins gönne ich mir.

Nur noch wenige Minuten sind es bis zum Start. Es folgen noch herzliche Umarmungen, viele Glückwünsche und dann stehe ich auf mich alleine gestellt im Startbereich. Ich visualisiere zum wiederholten Mal, wie ich diese große Herausforderung positiv zu Ende bringen und wie ich mit Sebastian den Zieleinlauf genießen werde. Der Kopf ist heute topfit, dessen bin ich mir bewusst. Ist es der Körper auch? Die nächsten Stunden werden es zeigen, ob das Training ausreichend war. Wie in Trance nehme ich die Worte der Moderation wahr und wenige Augenblicke später wird das schier unmöglich geglaubte tatsächlich Realität.  

Der Startschuss ist gefallen! Es ist 5 Uhr morgens und ich laufe den Western States 100!

BUCHPROJEKT "Lebenstraum Western States 100 - Erlebnisberichte eines (Ultra-)Läufers"

Ich habe beschlossen, meinen Weg nach Auburn in Buchform zu verfassen. Die Reise nach Palisades Tahoe (vormals Squaw Valley) hat bereits vor einigen Jahren begonnen, als ich meine Liebe zum Trailrunning entdeckt und das erste Mal über diesen geschichtsträchtigen 100-Meilen-Lauf durch die Wildnis der Sierra Nevada gelesen habe.

Das am 02.03.2023 veröffentlichte Buch beinhaltet auf über 200 Seiten Erlebnisberichte von ausgewählten Läufen, die Beschreibung des WSER-Losprozesses, die Teilnahme an den Lotterien, Einblick in mein Training und natürlich den vollständigen und umfangreichen Laufbericht meiner Teilnahme am WSER.

Das Buch kann direkt über mich, aber auch über den Online-Shop der Buchschmiede und natürlich auch über den stationären oder Online-Buchhandel bezogen werden.



25.06.2022: Western States 100 Endurance Run - Laufbericht und Buchprojekt "Lebenstraum Western States 100 - Erlebnisberichte eines (Ultra-)Läufers"


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".




Samstag, 28. Mai 2022

28.05.2022: Semmering Adventure Run / 6 Stunden Trailrun - Laufbericht

Andventure Runs Semmering
Grundsätzlich bin ich kein Freund von Stundenläufen! Stunde um Stunde die selbe - meist kaum mehr als 1000 Meter lange und asphaltierte - Runde im Kreis zu laufen, ist nicht mein Ding. Ich liebe das Laufen auf Trails, weil es mir Abwechslung bereitet und mich die Natur spüren lässt.

Aber der 6-Stunden-Trailrun beim Semmering Adventure Run ist anders. Wie die Bezeichnung der Veranstaltung schon verrät, handelt es sich dabei um einen Lauf im Gelände. Die zu belaufende Schleife ist etwas über 6 Kilometer lang und hat zudem rund 320 Höhenmeter zu bieten.

Organisiert wird der Semmering Adventure Run von der Sportventure OG. Für sein Startgeld bekommt man eine gut organisierte Veranstaltung mit ordentlich Zugaben: Zum einen gibt es die Startnummer. Für die Zeitnehmung wird ein Chip mit Neopren-Band zur Anbringung am Fuß verwendet. Auch eine Gepäckabgabe fehlt nicht. Die Streckenmarkierung ist - hier kann ich nur von der 6 Kilometer langen Schleife sprechen - lückenlos. Die Labestelle ist für mein Empfinden gut platziert und bietet mit Wasser, Iso und Früchten grundsätzlich ausreichend Verpflegung. Wobei ich mir in den späteren Stunden eines langen Laufes einen Schluck alkoholfreies Bier oder ein Stück Kuchen gewünscht hätte. Aber das sind persönliche Befindlichkeiten. Im Grunde bin ich sowieso autark und verpflege mich großteils mit Gels meines Vertrauens.

Wie es mir am Semmering ergangen ist, kann in meinem Buch nachgelesen werden:

BUCHPROJEKT "Lebenstraum Western States 100 - Erlebnisberichte eines (Ultra-)Läufers"

Ich habe beschlossen, meinen Weg nach Auburn in Buchform zu verfassen. Die Reise nach Palisades Tahoe (vormals Squaw Valley) hat bereits vor einigen Jahren begonnen, als ich meine Liebe zum Trailrunning entdeckt und das erste Mal über diesen geschichtsträchtigen 100-Meilen-Lauf durch die Wildnis der Sierra Nevada gelesen habe.

Das am 02.03.2023 veröffentlichte Buch beinhaltet auf über 200 Seiten Erlebnisberichte von ausgewählten Läufen, die Beschreibung des WSER-Losprozesses, die Teilnahme an den Lotterien, Einblick in mein Training und natürlich den vollständigen und umfangreichen Laufbericht meiner Teilnahme am WSER.

Das Buch kann direkt über mich, aber auch über den Online-Shop der Buchschmiede und natürlich auch über den stationären oder Online-Buchhandel bezogen werden.


28.05.2022: Semmering Adventure Run / 6 Stunden Trailrun - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".





Samstag, 30. April 2022

Western States 100: Renntaktik und Zeittabelle

Mittlerweile habe ich einen Großteil der wettkampfspezifischen Vorbereitung für meine Teilnahme am Western States 100 abgeschlossen.

Für die Bewältigung von ultralangen Strecken braucht es Pläne. Lediglich den Plan A im Kopf zu haben, ist zu wenig! Je länger die Strecke ist, desto mehr Unvorhergesehenes kann eintreten. Erst recht, wenn man - so wie ich - eine 100 Meilen lange Strecke das erste Mal in Angriff nimmt. Hat man dann im Anlassfall keine Alternativen parat, ist die Panik und Frustration groß.

Grundsätzlich möchte ich auf ultralangen Strecken flache Passagen und moderat steigende Abschnitte sowie fallende Streckenteile so lange als möglich laufend bewältigen. Steinige, zerklüftete und steile Aufstiege und Abstiege plane ich, von Beginn an flott zu gehen bzw. steigen. Insbesondere der steile, rund 4,5 Meilen lange Aufstieg zum Emigrant Pass unmittelbar nach dem Startsignal will mit Bedacht in Angriff genommen werden.

An den Checkpoints werde ich mir nicht mehr als die unbedingt erforderliche Zeit für die Labe und das Auffüllen der Flüssigkeitsreserven gönnen. Zeit für Fotopausen muss genügend vorhanden sein, denn immerhin erfülle ich mir mit der Teilnahme am Western States 100 meinen sportlichen Lebenstraum. Jedoch dürfen die cut/off-Zeiten nicht aus den Augen verloren werden. Wer nach längstens 30 Stunden die Ziellinie in Auburn nicht überquert hat, ist aus dem Rennen und die Reise nach Hause muss ohne Gürtelschnalle und Finishermedaille angetreten werden.

Ab Meile 62 ist die Begleitung durch einen sogenannten Pacer erlaubt. Ich bemühe mich aktuell darum, einen passenden Begleitläufer für die Nachtstunden zu organisieren. Dafür stellt der Veranstalter eine digitale Pacer-Börse zur Verfügung. Ich bin auch im erschöpften Zustand grundsätzlich gerne auf mich alleine gestellt, jedoch hat insbesondere meine Familie ein besseres Gefühl, wenn ich in den Nachtstunden nicht mutterseelenallein durch die kalifornische Wildnis laufe. Mit einem Pacer - und folglich mit der Leuchtkraft von zwei Stirnlampen - verspreche ich mir zudem eine komfortablere Orientierung. Mal sehen, ob sich ein Pacer finden lässt bzw. ob ich mich letztendlich nicht dagegen entscheide und "das Ding" alleine rocke ...

Das erfolgreiche Finish des Western States 100 ist mein sportlicher Lebenstraum. Plan B ist somit klar definiert. Eine Ankunft in Auburn innerhalb der 30 Stunden ist das Minimalziel.

WSER


Auf dieser Tabelle habe ich mögliche Zwischenzeiten bei den Checkpoints eingetragen. Mir ist natürlich bewusst, dass Zeiten von einem Checkpoint zum anderen auf Grund körperlicher Befindlichkeiten, durch Witterungseinflüsse etc. erheblich variieren können. Aber wie eingangs erwähnt: Es braucht Pläne!

Plan A ist der Masterplan! Und diesen Plan halte ich auch für durchaus realistisch. Plan A prognostiziert eine Ankunft an der Ziellinie nach 25 bis 28 Stunden Laufzeit. Wenn ich diesen Plan umsetzen kann, habe ich zum einen genügend Zeit für Versorgungs- und Fotopausen. Zum anderen bereiten mir die cut/off-Zeiten keinen Stress und ich kann den Western States 100 vollends "genießen"!

Da wäre noch Plan A+! Plan A+ lässt mich innerhalb von 24 Stunden finishen. Plan A+ halte ich zwar grundsätzlich für möglich. Jedoch werde ich das Tempo von Start weg auf Plan A auslegen, denn das erfolgreiche Finish mit Sicherheitsabstand zu den cut/off-Zeiten ist bei meinem "Lebenslauf" oberstes Gebot! Plan A+ kann daher nur "spontan" und auch nur dann erreicht werden, wenn ich in der Hitze gut bis Foresthill komme, ich zudem in den Nachtstunden auf den verbleibenden 60 Kilometern die Gehpassagen kurz halten kann und die vielen negativen Höhenmeter meine vordere vordere Oberschenkelmuskulatur nicht gänzlich gecrasht haben.

Pläne hin oder her. Ich hoffe, mein Schutzengel lässt mich gesund und rechtzeitig in Auburn ankommen!

Western States 100: Renntaktik und Zeittabelle


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".



Sonntag, 27. März 2022

27.03.2022: 6. Lindkogeltrail - Laufbericht

Ich befinde mich am Beginn der wettkampfspezifischen Trainingsphase für die Teilnahme am Western States 100 Endurance Run. Lange Läufe, wie heute der Lindkogeltrail, dienen der Erlangung von körperlicher Grundlagenausdauer für ultralange Strecken. Immerhin warten im Juni satte 161 Kilometer inmitten der kalifornischen Wildnis auf mich. So habe ich in dieser Woche bereits drei Trainingseinheiten mit insgesamt rund 40 Kilometer auf der Haben-Seite zu Buche stehen. In Kombination mit der nächtlichen Umstellung auf die Sommerzeit, die mir eine Stunde Schlaf geraubt hat, fahre ich um 5 Uhr Früh muskulär und auch geistig recht vorermüdet nach Niederösterreich.

Laufbericht Lindkogeltrail
90 Minuten später erreiche ich Bad Vöslau. Ich parke in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungszentrum. Hier am Vorplatz des Thermalbades sind bereits alle Vorkehrungen für ein gelungenes Trailrunning-Fest getroffen.

So sind hier der Start- und Zielbogen aufgebaut, die Kleiderabgabe und Startnummernausgabe eingerichtet, WC-Anlagen installiert sowie Tische und Bänke für die Labung nach dem Zieleinlauf aufgestellt. Nur eine Duschmöglichkeit fehlt. Hier scheint es wohl keine Kooperationsmöglichkeit mit dem Thermalbad zu geben. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Im Grunde lässt die von der Fairsport Events e.U. und Gold Events organisierte Veranstaltung, die heuer übrigens zum bereits 6. Mal stattfindet, keine Wünsche offen.

Auch das Wetter lässt sich nicht lumpen. Bereits jetzt um 7 Uhr morgens hat es angenehme 8 Grad. Es werden uns wolkenlose Stunden und Temperaturen um 20 Grad prognostiziert.
Ich bin für den Ultra Trail genannt. Die Strecke ist 54,5 Kilometer lang und beinhaltet rund 2.400 Höhenmeter. Das Nenngeld beträgt je nach Anmeldezeitpunkt zwischen 50 und 70 Euro. Dafür erhält man die Startnummer mit integriertem Transponder für die Zeitnehmung durch Race Result, ein Goodie-Bag, die Finisher-Medaille, eine lückenlose Streckenmarkierung und ausreichend Verpflegestellen im Verlauf der Strecke.

Wie es mir rund um Bad Vöslau ergangen ist, kann in meinem Buch nachgelesen werden:

BUCHPROJEKT "Lebenstraum Western States 100 - Erlebnisberichte eines (Ultra-)Läufers"

Ich habe beschlossen, meinen Weg nach Auburn in Buchform zu verfassen. Die Reise nach Palisades Tahoe (vormals Squaw Valley) hat bereits vor einigen Jahren begonnen, als ich meine Liebe zum Trailrunning entdeckt und das erste Mal über diesen geschichtsträchtigen 100-Meilen-Lauf durch die Wildnis der Sierra Nevada gelesen habe.

Das am 02.03.2023 veröffentlichte Buch beinhaltet auf über 200 Seiten Erlebnisberichte von ausgewählten Läufen, die Beschreibung des WSER-Losprozesses, die Teilnahme an den Lotterien, Einblick in mein Training und natürlich den vollständigen und umfangreichen Laufbericht meiner Teilnahme am WSER.

Das Buch kann direkt über mich, aber auch über den Online-Shop der Buchschmiede und natürlich auch über den stationären oder Online-Buchhandel bezogen werden.



27.03.2022: 6. Lindkogeltrail - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".





Samstag, 19. März 2022

19.03.2022: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause kann am 19. März 2022 in Leitersdorf im Raabtal der Frühling endlich wieder standesgemäß mit dem Vulkanland-Frühlingslauf begrüßt werden.

copyright by ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf


Veranstaltet wird das steirische Laufopening vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf. Die Zeitnehmung erfolgt durch pentek-timing. Das Fotoservice wird von Foto Viertbauer übernommen. Aber auch der Veranstalter selbst macht unermüdlich Fotos und stellt diese ein paar Tage später unentgeltlich auf der Homepage zur Verfügung. 

Parkplätze sind etwas außerhalb vom Ortskern zur Genüge vorhanden. Das Startersackerl ist mit Warenproben und Werbepapieren prall gefüllt. Auch ein Los für die Tombola, bei der es Geschenkkörbe und ein Mountainbike zu gewinnen gibt, wird mit der Startnummer ausgegeben. Zudem gibt es für alle Finisher eine schöne Medaille.

Alles was mir als Läufer wichtig ist, finde ich im "Komm Zentrum Leitersdorf". Diese Mehrzweckhalle im unmittelbaren Start- und Zielbereich bietet neben dem Schutz vor schlechter Witterung auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, eine Ausschank von Speisen und Getränken sowie Tische und Bänke, um sich zu laben oder der Siegerehrung und der Warenpreisverlosung zu lauschen.

Auch für musikalische Umrahmung ist gesorgt. Zum einen bringt die internationale Percussion-Band "Batala Austria" brasilianisches Flair nach Leitersdorf, zum anderen heizen mehrere DJ´s entlang der Strecke den Läufern und Nordic Walkern mit coolen Sounds ordentlich ein. Dem nicht genug, unterhält das Duo 2KW mit live gesungenem Austropop und verkürzt die Wartezeit bis zur Siegerehrung.

Wer hier an den Start gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Die Laufbegeisterten müssen sich entscheiden, ob sie am Hobbylauf mit 4,219 km Länge, am Volkslauf mit 8,438 km Länge oder am Halbmarathon über die klassische Distanz von 21,095 Kilometer an den Start gehen wollen. Wer den Halbmarathon im Team bewältigen möchte, kann das als Staffelläufer tun.

Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Auch Nordic Walker kommen auf ihre Kosten.

Alle Laufbewerbe (mit Ausnahme der Kinderläufe) führen über eine 4,219 Kilometer lange Runde durch das Ortsgebiet von Leitersdorf. Je nach Bewerb hat man die Runde zwischen ein und fünf Mal zu durchlaufen.


Mein persönliches Laufgeschehen

Ich bin für den Volkslauf gemeldet. Eigentlich mag ich ja lieber die langen Kanten. So bereite ich mich aktuell für die Teilnahme am Western States 100, einem 100 Meilen langen Ultratrail durch die Wildnis der Sierra Nevada, vor. Aber trotz all dem Ausdauertraining dürfen schnelle Einheiten nicht ganz vernachlässigt werden. Immerhin schulen diese flott gelaufenen Kilometer den Laufstil und dienen der Erlangung von mehr Tempohärte.

So stehe ich kurz vor 13 Uhr gut aufgewärmt an der Seite von weiteren 230 Teilnehmern am Start des 8,4 km langen Laufes. Die Teilnehmer des Hobbylaufes und des Halbmarathons starten zeitgleich. Der Start wird traditionell von der Stadtwache Feldbach mit einem unüberhörbaren Kanonenschuss freigegeben.

Der Großteil des Rundkurses ist asphaltiert. Der erste Kilometer führt rund 10 Höhenmeter abwärts und verleitet, flott zu starten. Zu Beginn des 2. Kilometers sind zuerst einige Meter auf etwas matschigem Terrain zu laufen. Nun geht´s stetig nach oben. Zu Beginn des 3. Kilometers ist ein kurzes Wiesenstück zu belaufen, bevor es auf geteerter Straße weitere 35 Höhenmeter aufwärts zum höchsten Punkt der Strecke geht. 

Nach einer 180-Grad-Wende verläuft der 4. Kilometer parallel zum eben gelaufenen Anstieg dem Ortszentrum entgegen, wo je nach Bewerb entweder der Zieleinlauf oder -durchlauf wartet. Die Strecke ist meist breit genug, sodass gut und ungehindert zu laufen ist. In Summe ist der Rundkurs mit ungefähr 45 positiven Höhenmetern gespickt.

Für die erste Runde benötige ich 16:37 Minuten. Mit dieser Zeit wäre ich im Hobbylauf nur von Ute Pirchan vom LTV Köflach geschlagen worden; die Männer-Gesamtwertung hätte ich für mich entschieden. Aber für mich geht es in die zweite Runde. Ich bezweifle, dass ich das für meine Verhältnisse sehr hohe Tempo halten kann.

Die folgenden Kilometer werden wie erwartet doch recht hart. Insbesondere auf dem Anstieg zur Wende verliere ich im Vergleich zum ersten Umlauf doch einiges an Zeit. Aber letztendlich ist es Jammern auf hohem Niveau. Denn eigentlich trainiere ich kaum Intervalle, sondern spule eher im Wohlfühltempo auf Trails rund um den Hühnerberg meine Trainingskilometer ab. Dafür ist meine heutige Performance mehr als zufriedenstellend.

Ich benötige für die zweite Runde 17:28 Minuten und überquere nach 34 Minuten und 6 Sekunden die Ziellinie, was einer Pace von 4:02 Minuten je Kilometer entspricht.

In meiner Altersklasse klassiere ich mich auf Rang 2 und werde mit einem Pokal geehrt. Gesamt belege ich unter 231 Startern des Volkslaufes den 29. Platz.

Am nächsten Wochenende geht es zum Lindkogeltrail nach Bad Vöslau. Wie es mir auf dem 54 Kilometer langen Ultratrail ergangen ist, kann zeitnah hier auf meinem Blog nachgelesen werden.

19.03.2022: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".


Samstag, 1. Januar 2022

Western States 100: To-do-Liste (Gedanken zu Organisation, Pacer, Ausrüstung und Dropbags)

Rund um die Teilnahme am Western States 100 ist neben der sportlichen Vorbereitung einiges an organisatorischen Überlegungen zu beachten. Dieser Beitrag dient mir selbst als Gedächtnisstütze; er "lebt". Es werden von mir laufend Anpassungen/Ergänzungen vorgenommen werden.

ORGANISATION (erledigt / offen)
  • Mobiltelefonie: Roaming Paket USA
  • An- und Abreise (Flug)
  • Unterkunft im Startbereich Squaw Valley            
  • Unterkunft im Zielbereich Auburn
  • Mietwagen für die Crew
  • Führerschein - Übersetzung als Voraussetzung für den Mietwagen
  • ESTA-Einreisegenehmigung


  • nach dem Lauf:
    Laufbericht für Blog verfassen
    Kurzbericht für regionale Medien verfassen


PACER:

Ab Meile 62 ist es möglich, von einem Pacer begleitet zu werden. Für internationale Läufer wird eine "Pacer-Börse" angeboten bzw. hilft das Organisationsteam bei der Vermittlung eines adäquaten Pacers.

Ich bin mir nach wie vor sehr unsicher, ob ich die Unterstützung eines Pacers/Schrittmachers in Anspruch nehmen will. 

FÜR einen Pacer spricht ganz klar die Tatsache, dass man in der Abgeschiedenheit der Sierra Nevada nicht stundenlang alleine in der Dunkelheit läuft. 

GEGEN einen Pacer spricht aus meiner Sicht, dass ich grundsätzlich gerne alleine laufe. Je erschöpfter ich bin, desto lieber bin ich auf mich allein gestellt. Zudem wäre der Pacer in meinem Fall eine völlig fremde Person.


PFLICHTAUSRÜSTUNG:

Eine Pflichtausrüstung gibt es beim Western States 100 nicht. Lediglich das Mitführen von Stirnlampen ab Checkpoint Michigan Bluff bzw. Foresthill wird dringend angeraten. Jedem Teilnehmer sollte bewusst sein, dass ein Vorankommen in der Wildnis der Sierra Nevada bei völliger Dunkelheit ohne geeignete Leuchtmittel völlig aussichtslos ist. Aus diesem Grund werde ich mit zwei Stirnlampen in der Laufweste an den Start gehen.

Wasser, zusätzlich Handflasche
2 Ersatzrationen Gel (GU gels an verpflegestationen)


INHALT LAUFWESTE "Salomon Adv Skin 5":
  • 2 Flasks mit jeweils 500 ml Fassungsvolumen
  • zusätzliche Handflasche (anfüllen bei extremer Hitze)
  • Smartphone
  • Powerbank und Ladekabel für Smartphone und Forerunner
  • Stirnlampe Petzl Nao+ mit Ladekabel
  • Ersatzlampe Petzl Swift RL in Aufbewahrungsbox
  • Stirnband (für die Nacht)
  • Erste-Hilfe-Set (Aludecke, Pfeife, Blasenpflaster, Schmerztablette, Ersatzlinsen)
  • Gel-Reserve (2 Portionen)
  • Dynafit Regenjacke mit Kapuze
  • Sonnencreme (kleine Tube)
  • Müllsack
  • Ersatzshirt MT-H
Meine Utensilien verpacke ich wasserdicht in Druckverschlussbeutel. So sind sie nicht nur von äußeren Witterungseinflüssen gut geschützt sondern auch sehr platzsparend und geordnet untergebracht.


AM KÖRPER (Start des Rennens: 05:00 Uhr)

  • Inov-8 Trailtalon 290 blau/gelb
  • Inov-8 Race Elite Socken
  • Funktionsunterhose
  • Salomon-Shorts
  • MT-Hausmannstätten-Tank
  • Sahara-Cap
  • Julbo-Sonnenbrille
  • Multifunktionstuch blau und rot
  • Dynafit Armlinge
  • Garmin Forerunner 935 inkl. gpx-Track
  • Startnummer (an der Hose) bzw. Startnummernband


CREW:

Viele Checkpoints sind schwer zugänglich bzw. mit dem Auto nur über sehr steile, schmale und kurvenreiche Straßen erreichbar. Daher habe ich mich mit meiner Crew (Familie) darauf geeinigt, uns lediglich beim Checkpoint Michigan Bluff zu treffen. Alternativ ist der nächste Checkpoint in Forest Hill auch noch ein Thema.

  • Checkpoint Michigan Bluff, Meile 55,7, geplante Ankunft: 17:45 - 19:15 Uhr
  • Checkpoint Foresthill, Meile 62, geplante Ankunft: 19:00 - 21:00 Uhr
Geplant ist ein gemeinsamer Zieleinlauf. Dazu treffe ich mich mit meiner Familie beim letzten Checkpoint und absolvieren die finalen 1,3 Meilen zusammen:
  • Checkpoint Robie Point, Meile 98,9, geplante Ankunft: 06:00 - 09:00 Uhr

Das Crew-Fahrzeug ist mit folgenden Ausrüstungsgegenständen beladen:
  • Gels
  • Ersatz-Shirt
  • Ersatz-Socken
  • Cap
  • Schlauchtuch
  • Ersatz-Laufschuhe


DROPBAGS:

Es besteht die Möglichkeit, sich  an mehrere Checkpoints sogenannte Dropbags transportieren zu lassen. Das Organisationsteam bietet dieses Service in erster Linie für Läufer an, die von keiner eigenen Crew supported werden.

Generell benötige ich beim Western States 100 keine Dropbags. Alles was ich auf den 100 Meilen von Squaw Valley nach Auburn benötige, habe ich im Rucksack mit dabei bzw. erhalte ich an den Checkpoints.

Zu berücksichtigen ist lediglich, dass kurz vor Meile 30 der Duncan Creek und bei Meile 78  der American River zu queren sind. Im Fall von Hochwasser erfolgt die Querung des American River mittels Schlauchbooten. Aber in der Regel steht man im hüfthohen, kalten Wasser. Socken und Schuhe sind nach der Flussquerung patschnass.

Für den Fall, dass ich ab den beiden Flussquerungen trockene Socken und Schuhe tragen möchte:
  • Checkpoint Robinson Flat, Meile 30
    Schuhe, Socken (verpackt in einem Schuhsack mit aufnotierter Startnummer)
  • Checkpoint Rucky Chucky, Meile 78
    Schuhe, Socken, Shirt (verpackt in einem Schuhsack mit aufnotierter Startnummer)


TASCHE (Crew):

  • Tape
  • Flip-Flop
  • Handtuch/Körperpflege/Brille
  • Unterwäsche
  • Short
  • Shirt
  • Hoody MT-H


Western States 100: To-do-Liste (Gedanken zu Organisation, Pacer, Ausrüstung und Dropbags)


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".




Sonntag, 17. Oktober 2021

17.10.2021: Lindkogeltrail - Laufbericht

"Heute wird ein langer Tag", sind meine ersten Gedanken, als mich der Wecker um 4 Uhr früh aus dem Schlaf reißt. Zwei Tassen Kaffee später sitze ich im Auto auf dem Weg nach Bad Vöslau, wo um 07:30 Uhr der Startschuss zum Lindkogeltrail fällt. Ich bin für den Ultra Trail genannt. 54,5 Kilometer mit knapp 2500 Höhenmeter stehen mir bevor.

Neben dem Ultra Trail stehen der Fun Trail (10 km / 370 hm), der sogenannte care:It Advanced Trail (21,5 km / 1070 hm) und der Super Trail mit 34 Kilometer Länge und 1420 Höhenmeter zur Auswahl. Der heuer zum 5. Mal stattfindende Lindkogeltrail wird von der Fairsport Events e.U. organisiert. Das Nenngeld beträgt je nach Anmeldezeitpunkt zwischen 50 und 60 Euro. Die Zeitnehmung erfolgt mittels Transponder auf der Rückseite der Startnummer durch Race Result.

Ich parke in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort. Hier am Vorplatz des Thermalbades Vöslau sind bereits alle Vorkehrungen getroffen, um ein gelungenes Trailrunning-Fest zu feiern. So sind hier der Start- und Zielbogen aufgebaut, die Kleiderabgabe und Startnummernausgabe eingerichtet, WC-Anlagen installiert sowie Tische und Bänke für die Labung nach dem Zieleinlauf gestellt.

Es hat rund 4 Grad, als ich dick eingemummt zur Startnummernausgabe gehe. Nach dem obligatorischen Nachweis des 3G-Status wird mir die Startnummer 2007 ausgehändigt. Ursprünglich habe ich geplant, im kurzen Shirt zu starten. Auch wenn im Tagesverlauf Temperaturen um die 15 Grad und ein wolkenloser Himmel prognostiziert werden, entschließe ich mich kurz vor dem Start, ein Longsleeve unterzuziehen. Zudem wärmen Handschuhe meine durchfrorenen Finger.

In meiner Salomon-Laufweste führe ich 2 Softflasks mit Wasser, 5 Gels meines Vertrauens, einen Trinkbecher und die Regenjacke mit. Eine FFP2-Maske ist aktuell ohnehin immer mit von der Partie. Und Ersatz-Kontaktlinsen, ein Müllsack sowie ein Notgroschen dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Der Ultratrail wird in zwei Blöcken gestartet. Die Teilnehmer des 1. Starterfeldes sind bereits auf der Strecke. Der Moderator ruft zum "Race briefing" für den Startblock 2. Ich erfahre, dass offensichtlich Vandalen einige Streckenmarkierungen entfernt haben, diese jedoch gerade wieder neu angebracht werden. Auch wird auf die Pflichtausrüstung bzw. auf Besonderheiten der Strecke hingewiesen. Soviel sei vorausgeschickt: Die durchgehende Streckenmarkierung ist lückenlos gegeben. Ich fühle mich jederzeit gut über den Trail navigiert. Zur Not habe ich den gpx-Track auf meine Laufuhr geladen; benötige ihn jedoch zu keiner Zeit.

Ich nehme Startaufstellung. Einige Fotos werden gemacht und schon verabschiedet uns der Veranstalter auf die Strecke.

Es geht aufwärts. Durch den Kurpark mit seinem alten Baumbestand werden zu Beginn der Strecke gleich einige Höhenmeter gesammelt. Auf mit Herbstlauf bedeckten, wunderbar zu laufenden Waldpfaden geht es hoch zum Jubiläumskreuz Bad Vöslau. Hier halte ich für einen ersten Foto-Stopp, bevor ich den Aufstieg zum Sooßer Lindkogel fortsetze. Die erste von vier markanten Erhebungen ist nach rund 7 Kilometer bezwungen. 

Zum Teil recht technisch anspruchsvolle Singletrails wechseln sich auf den kommenden Kilometern mit Waldautobahnen ab. Die Strecke fällt moderat bis vereinzelt steil und lässt sich auf dem laubbedeckten Terrain großartig laufen. Achtsamkeit ist jedoch gefragt. Lauern untern den Blättern mit Wurzeln und teils großen Steinen doch potenzielle Stolperfallen. Ich habe meine Position im Läuferfeld gefunden und kann ungestört mein eigenes Tempo laufen. Nach rund 10 Kilometer führt die Strecke raus aus dem Wald und ich laufe entlang der Steinbruchgasse flott talwärts.

Ich steige zur Sina-Warte bzw. zum Schutzhaus Eisernes Tor hoch. Oben angekommen, mache ich ein paar Fotos, bevor es auf Schotterwegen wieder moderat abschüssig ins Tal geht. Selten, dass mal ein paar hundert Meter auf Asphalt zu laufen sind. Tolle Strecke! Und es rollt! Mittlerweile habe ich einige Läufer überholt, die - erkennbar an der 1000er-Startnummer - 30 Minuten vor mir auf die Strecke gegangen sind.

Im Ort Maria Raisenmarkt ist der Talboden erreicht. Hier an der Labestation nehme ich ein Gel zu mir. Ich fülle meine Flasks mit Wasser und Iso. Auch Schnitten, Salzgebäck und Obst werden von freundlichen Helfern kredenzt.

Es folgt nun eine Schleife auf den Peilstein. Zuerst geht es entlang des Groisbaches und später über einen tollen Singletrail einen Hohlweg empor. Über Waldpfade und zu guter Letzt über kräfteraubende, hohe Stufen steige ich dem Gipfelkreuz entgegen. Die Strapazen des Aufstieges werden mit toller Fernsicht entlohnt. Über mäßig fallende Waldwege geht es wieder zum Ort Maria Raisenmarkt hinunter. Polizisten regeln das gefahrlose Queren der Straße und sichern die Labestelle ab.

Ein letzter nennenswerter Aufstieg wartet noch darauf, bezwungen zu werden. Nach einer weiteren tollen Trailpassage folgt ein längerer Abschnitt auf asphaltierter Gemeindestraße. Kontinuierlich führt der Weg hoch. Die befestigte Straße ist einem Schotterweg gewichen. Die letzten paar hundert Meter führt ein Waldweg empor, bevor es ab Kilometer 39 großteils fallend zurück nach Bad Vöslau geht.

Das Gefälle ist meist in einem Ausmaß, sodass ein lockeres und zügiges Laufen möglich ist. Die Kilometerzeiten pendeln sich bei rund 5 Minuten ein. Ich fühle mich weiterhin recht frisch, was mich angesichts meiner Teilnahme am Graz-Marathon vor einer Woche doch ein wenig verwundert. Weiterhin wechseln sich Singletrails und Forststraßen ab. Alles in allem ist der Lindkogeltrail nicht allzu technisch, dafür aber umso laufbarer. Ja, ich bin von der Strecke wirklich sehr angetan.

Bei Kilometer 44 wird mir dann doch zu warm und ich ziehe das Longsleeve aus. Ich bemühe mich, das Tempo weiterhin einigermaßen hochzuhalten und erhoffe mir insgeheim eine Zeit um die 6 Stunden und 30 Minuten. Auf einem flachen Schotterweg trabe ich auf die letzte Verpflegestelle zu. Rund 5 Kilometer liegen noch vor mir, als ich mit Cola und Schnitten meine Energiereserven auffülle.

Inmitten von Weinhängen geht es die Merkensteiner Straße hoch. Das Kilometerschild 50 ist erreicht. Das ist für mich ein willkommener Grund für einen kurzen Foto-Halt. Denn mittlerweile zwickt´s in den Waden und Oberschenkel doch recht heftig. Beifall spendende Spaziergänger motivieren jedoch, im Laufschritt zu bleiben.

Die letzten 3 Kilometer führen auf Singlepfaden durch den Kurpark Bad Vöslau, vorbei am idyllisch gelegenen Waldtennis-Club und dem Pavillon im Kurpark Richtung Ziel. Ich höre bereits die Moderatorenstimme, als ich die letzten paar hundert Meter auf Pflastersteinen abwärts laufe.

Nach 6 Stunden und 27 Minuten ist es dann vollbracht. Ich überquere als insgesamt 19. von 80 Teilnehmern die Ziellinie. In der Altersklassenwertung AK40 klassiere ich mich auf dem hervorragenden 7. Platz.

Mir wird die Finisher-Medaille überreicht und das Goodie-Bag ausgefolgt. Darin befindet sich unter anderem ein Salomon-Startnummernband, ein Schlauchtuch von Raiffeisen, Getränke- und Produktproben, Werbepapier sowie eine Trinkflasche. Alles in allem ein wirklich großzügiges Startgeschenk. 

Fazit: Die Strecke des Lindkogeltrails ist mit wenigen Ausnahmen technisch nicht sehr anspruchsvoll. Mit einer Distanz von knapp 55 Kilometern und beinahe 2500 Höhenmeter ist der Ultra Trail jedoch marathonerfahrenen Trailläufern vorbehalten. Entschädigt wird der Teilnehmer mit wunderbar zu laufenden Singletrails, Wald- und Schotterwegen sowie mit großartigen Aussichten von der Sina-Warte oder vom Peilstein. Die Verpflegestellen sind gut positioniert und ausreichend bestückt. Die zahlreichen Helfer sind allesamt freundlich und motivierend, die Streckenmarkierung lückenlos. Der Start-/Zielbereich im Bereich des Thermalbades Vöslau bietet eine gute Infrastruktur bei tollem Ambiente.

17.10.2021: Lindkogeltrail - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".




Samstag, 4. September 2021

04.09.2021: mozart100 / Salzburg - Laufbericht

Laufbericht mozart100 von Wolfgang Kölli
Ich habe knapp 85 Kilometer hinter mich gebracht und lasse es mir an der Verpflegestelle Hof richtig gut gehen. Während ich ein Stück Schwarzbrot, eine Trockenwurst und gesalzene Tomaten esse, dazu eine Flasche alkoholfreies Bier trinke, bin ich in Vorfreude, den mozart100 zum Dritten Mal erfolgreich zu Ende zu bringen. Ich bin routiniert genug um zu wissen, dass mir auch heute das Finish - deutlich vor Zielschluss - kaum mehr zu nehmen ist.

Aber von vorne: Ich reise mit dem Zug von Graz nach Salzburg. Eine Strecke kostet im Tarif der ÖBB-Sparschiene knapp 20 Euro. Die nächsten zwei Nächte verbringe ich im Austria Trend Hotel Europa, direkt am Hauptbahnhof Salzburg gelegen. Ich kann das Hotel vorbehaltlos weiterempfehlen. Das Einzelzimmer ist sehr geräumig und das Frühstück mit großer Auswahl und sehr lecker. Zudem genießt man vom im 15. Stock gelegenen Restaurant eine tolle Sicht auf Salzburg.

Was mich erwartet? Der mozart100 ist ein Langstreckenlauf. Mit Start und Ziel inmitten der Salzburger Altstadt führen 108 Kilometer, meist auf Trails und mit 4750 Höhenmeter gespickt, durch die landschaftlichen Schönheiten des Salzburger Landes und entschädigen mit atemberaubenden Blicken auf den Fuschl- und Wolfgangsee für die Strapazen der Auf- und Abstiege. 

Ich weiß wovon ich spreche, denn ich stehe in diesem Jahr bereits zum 3. Mal am Start dieses anspruchsvollen Ultratrails. Der Unterschied zu meinen bisherigen Teilnahmen ist der Termin. Bislang hat der mozart100 im Juni stattgefunden. Heuer muss der Lauf coronabedingt in den September verschoben werden. Das hat zur Konsequenz, dass die erste Stunde am Morgen mit Stirnlampe zu laufen ist und dass ich am Abend ebenfalls in der Dunkelheit und mit künstlichem Licht den Nockstein und Kapuzinerberg zu meistern haben werde. Zum anderen ändert sich auch die Streckenführung geringfügig, da nun im Spätsommer einige Passagen auf Grund der Hirschbrunft nicht belaufen werden dürfen.

Nach dem Hotel Check-in fahre ich mit dem Bus Richtung Kapitelplatz, wo schon reges Treiben herrscht. Der 3-G-Status wird überprüft, bevor ich Zutritt zum Veranstaltungsbereich erhalte. Ich nehme die Startnummer 123 und den Startersack entgegen, der mit dem einen oder anderen Gimmick befüllt ist. Ich finde die Startnummer sehr passend. Denn ich bin ja nicht das erste, nicht das zweite, sondern das dritte Mal hier in der Mozartstadt, also 123!

Nach der Vorstellung der Eliteathleten und dem racebriefing fahre ich ins Hotel zurück und treffe die letzten Vorbereitungen für den kommenden Lauftag. Was ich in der Laufweste mitführe und im Drop-Bag verstaut habe, steht in diesem Blogbeitrag!

Ich schlafe unerwartet gut und werde um 03:30 Uhr vom Wecker aus dem Schlaf geholt. Die erste Hürde ist gemeistert, wenn um diese nächtliche Zeit die Kontaktlinsen am richtigen Fleck sitzen. Das Frühstück besteht lediglich aus einem Nutella-Riegel. Kaffee ist hier im Hotel um diese Uhrzeit leider noch keiner zu kriegen. Das gestern von der Rezeption vorbestellte Taxi holt mich pünktlich um 04:15 Uhr ab.

Beim Einlass zum Startbereich wird die Pflichtausrüstung stichprobenartig kontrolliert. Nach einer kurzen Begrüßung sind die Stirnlampen einzuschalten und schon geht es pünktlich um 05:00 Uhr auf die Strecke. 

Mein grober Plan sieht vor, in rund 17 Stunden zurück in Salzburg zu sein. Für eine schnellere Zeit wird es kaum reichen, denn die Vorbereitung war durch eine Borriolose samt Antibiotika-Therapie unterbrochen. Zudem habe ich im Sommer zu viel Zeit am Tennisplatz und zu wenige Stunden in Laufschuhen verbracht. Das Minimal-Ziel sind 22 Stunden und somit das Limit, für die Startplatz-Lotterie des Western States 100 zugelassen zu werden.

Details zur Strecke finden sich in meinen Laufberichten der vorangegangener Teilnahmen und sind hier verlinkt:



Hier einige Impressionen von der landschaftlich großartigen Strecke:





Mein persönliches Lauferlebnis entwickelt sich wie erwartet. Die ersten 40 Kilometer läuft es richtig rund. Hart ist zweifelsohne der Abschnitt zwischen Kilometer 35 und Kilometer 65. Zuerst geht es steil das Zwölferhorn hoch. Auch der Abstieg nach St. Gilgen hat es in sich. Nach einer Labe folgt der Aufstieg zur Schafbergalm. Dann führt die Strecke abermals hinunter nach St. Gilgen, um wieder das Zwölferhorn bis zur Sausteigalm hoch zu steigen. Auch der technisch anspruchsvolle Nockstein hat es in der Dunkelheit in sich.

Letztendlich benötige ich 17 Stunden und 54 Minuten. Damit klassiere ich mich am Ende des ersten Drittels vom gesamten Starterfeld und bin damit grundsätzlich sehr zufrieden. Auch die Zulassung zur nächsten Startplatz-Lotterie des Western States 100 habe ich damit in der Tasche.

EDIT: Bei der am 4. Dezember 2021 durchgeführten und live aus Auburn übertragenen Startplatz-Lotterie des Western States 100 werde ich tatsächlich aus rund 30.000 Losen auf Platz 9 der Warteliste gezogen und darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am 25. Juni 2022 an der Startlinie meines sportlichen Lebenstraumes stehen.

04.09.2021: mozart100 / Salzburg - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".





Sonntag, 22. August 2021

04.09.2021: mozart100 - Packliste: Laufweste / Dropbag / am Körper



Am 4. September 2021 stehe ich zum dritten Mal an der Startlinie des mozart100 in Salzburg. Das Hotel und das Sparticket der ÖBB sind gebucht. Nun ist an der Zeit, sich über die Ausrüstung Gedanken zu machen. 

Die folgende Auflistung dient mir als Packliste und ist somit vollständig und detailliert. Die gelb unterlegten Gegenstände gehören zur Pflichtausrüstung!


Am Körper trage ich ...

Inov-8 Race Ultra 290 Trailrunning-Schuhe

Inov-8 Funktionssocken blau/gelb
Funktionsunterhose
Raidlight Trailrunning Short blau
Gore Trailrunning-Shirt blau
Raidlight Multifunktionstuch
Stirnlampe Petzl Nao+
Garmin Forerunner 935
Startnummernband


In der Laufweste (Salomon ADV Skin 5) führe ich mit:


Ursprünglich wollte ich heuer mit der Laufweste Ultimate Direction Mountain Vest 4.0 an den Start gehen. Letztendlich habe ich mich angesichts der überschaubaren Pflichtausrüstung doch für die Salomon ADV Skin 5 entschieden. Bestückt ist die Laufweste am Lauftag mit:

2 Soft-Flasks, je 500 ml, gefüllt mit Wasser

Dynafit Regenjacke mit Kapuze (wasserdicht)
Mütze und Handschuhe
Ersatz-Akku für die Stirnlampe Petzl Nao+
Stirnlampe Petzl Tikkina
faltbarer Becher
4 Gels und 1 Riegel
Dynafit Trailrunning-Stöcke
Raidlight Cap blau
Müllsack, Mund-Nasen-Schutz
Smartphone mit gespeicherter Notfallnummer 112
Erste-Hilfe-Set (elastische Mullbinde, Kompresse 5x5, Rettungsdecke)Tape
etwas Geld
Ersatz-Kontaktlinsen
Uvex-Sonnenbrille
Powerbank und Ladekabel für Forerunner
Pfeife

Die Trailrunning-Stöcke werde ich - wie bei meinen beiden vorherigen Teilnahmen - für die ersten 31 Kilometer im Laufrucksack verstauen. Erst wenn es Richtung Zwölferhorn geht, werde ich die Stöcke zu Hilfe nehmen.


Im Dropbag hinterlege ich ...

Auf das Dropbag kann beim mozart100 zweimal (nämlich bei km 31 und km 77 - jeweils an der Verpflegestelle Fuschl) zugegriffen werden.

10 Gels und 5 Riegel
1 Peronin Flüssignahrung und 1 leere Trinkflasche
Ersatz-Shirt (MT-Hausmannstätten)
Ersatz-Socken
Regenhose (wasserdicht)


Zur Abholung der Startunterlagen benötige ich ...

Für das Abholen der Startnummer braucht es einen Lichtbildausweis sowie einen 3G-Nachweis. Ich bin gegen Corona geimpft. Trotzdem werde ich vor der Teilnahme am mozart100 einen Covid-19-Selbsttest durchzuführen. Zudem sind die Teilnehmererklärung und die Gesundheits-Richtlinien zur Kenntnis zu nehmen.

Lichtbildausweis
3G-Nachweis
Covid-19-Selbsttest samt QR-Code
Teilnehmererklärung
Gesundheits-Richtlinien


In den Kleiderbeutel verstaue ich ...

Am frühen Morgen ist es kühl. Ich werde bis zum Start eine Jacke tragen tragen. Diese werde ich im Start- und Zielbereich kurz vor dem Startschuss in den Kleiderbeutel und zur Kleiderabgabe geben. Zusätzlich wird im Kleiderbeutel ein Handtuch, ein frisches Langarm-Shirt und eine Kappe auf mich warten.

Trainingsjacke
Trainingshose
Langarm-Shirt
Ersatz-Kappe
Handtuch
Müllsack für Schmutzwäsche

04.09.2021: mozart100 - Packliste: Laufweste / Dropbag / am Körper

"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".







Sonntag, 20. Juni 2021

20.06.2021: 25. HAGE Zirbitzkogel-Berglauf - Laufbericht

Laufbericht Zirbitzkogel Berglauf Wolfgang Kölli
Ich bin auf dem Weg nach St. Anna am Lavantegg, einem Ortsteil der Gemeinde Obdach. Hier erfolgt in rund zwei Stunden der Startschuss zum 25. HAGE Zirbitzkogel-Berglauf.

Es erwartet mich eine 11,2 Kilometer lange Laufstrecke, die mit satten 1.106 Höhenmetern aufwartet. Das Ziel des Berglaufs befindet sich am Gipfel des Zirbitzkogels auf 2.397 Meter.

Organisiert wird der Berglauf auf den Zirbitzkogel vom SC Obdach. Für den Organisationsbeitrag (Nenngeld gestaffelt nach Anmeldezeitpunkt zwischen 30 und 80 Euro) erhält man ein Verpflegungs-Sackerl, ein Berglauf-Menü, Tee im Zielbereich, ein Zielfoto, den Kleidertransport zum Ziel, eine handgemachte hölzerne Finisher-Medaille, eine Warenpreisverlosung, den Rücktransport von der Waldheimhütte hinunter nach St. Anna und ein Zirbitzlauf-T-Shirt. Dazu gibt´s für die Tagesschnellsten Pokale oder Geschenkskörbe.

Ein umfassendes Covid-Präventivkonzept sorgt für die Gesundheit aller Beteiligten. Obligatorisch, dass bei der Startunterlagenabholung ein negatives Covid-Testergebnis vorzulegen ist. 

In den Kleiderbeutel gebe ich eine Haube, die Windjacke und ein Longsleeve. Ich will gewappnet sein, wenn es nach meiner Ankunft im Ziel auf der höchsten Erhebung der Seetaler Alpen windig und kalt ist. Zudem packe ich meine Laufweste in den Kleiderbeutel. Ich plane einen Verzicht des Shuttle-Dienstes und möchte auch die Strecke retour nach St. Anna laufend absolvieren.

Im Zuge des Zirbitzkogel-Berglaufes werden die Steirischen Meisterschaften im Berglauf sowie die ASKÖ Bundes- und Landes-Meisterschaften im Berglauf ausgetragen. Dank meines Laufclubs, dem MT-Hausmannstätten, bin ich für die steirischen Meisterschaften im Berglauf genannt. Für die Altersklassen ab M/W 60 und für die Nachwuchsklassen erfolgt der Start bei der sogenannten Waldheimhütte auf rund 1850 Meter Seehöhe. Die Strecke für diese Klassen hat eine Distanz von 5,5 Kilometer mit 550 Höhenmeter.

Es ist kurz nach 10 Uhr. Ich laufe mich einige Minuten warm. Der Körper soll auf Betriebstemperatur sein, wenn es vom Start weg zügig nach oben geht. Die Teilnehmer der Meisterschaften nehmen an der Startlinie Aufstellung. Wir dürfen zuerst auf die Strecke. 2 Minuten später starten die übrigen Teilnehmer.

Startschuss! Die Favoriten übernehmen die Spitze und laufen zügig aufwärts. Ich versuche mein Tempo und meine Position im Läuferfeld zu finden.

Die Strecke führt auf befestigten Waldwegen moderat steil hoch. Die Hohlwege sind steinig und teils mit Tannenzapfen übersät. Eine besondere Dämpfung erfahren die Beine auf Streckenabschnitten, die mit weichen Tannennadeln überladen sind. Auch riesige Ameisenhäufen sind entlang der Strecke zu sehen.

Auf einem flachen Single-Trail geht es Richtung Waldheimhütte. Hier erwartet uns eine Verpflegestelle. Nun folgt ein sehr steiler Streckenabschnitt. Aber bereits nach einigen hundert Metern wird die Strecke wieder laufbarer. Die Baumgrenze ist nach 7 Kilometer erreicht und man kann zur Schutzhütte hochblicken. In weiter Ferne sind die Serpentinen auszumachen, die sich dem steilen Schlusshang empor schlängeln.

Auf breiten Schotterwegen geht es dem Ziel entgegen. Ich bin von der Strecke angetan. Trotz der vielen Höhenmeter lassen sich die meisten Streckenabschnitte gut laufen. Der Blick auf den Zirbitzkogel, auf Schneefelder, umliegende Gipfel, auf die Wälder entschädigt für die Strapazen. Schon jetzt bin ich mir sicher, heute nicht das letzte Mal am Start des Berglaufs auf den Zirbitzkogel gewesen zu sein.

Nach gut 10 Kilometer wird es richtig steil. Links blickt man auf den Lavant See. Mittlerweile bin ich in den Gehschritt verfallen. Höhenmeter für Höhenmeter steige ich dem Ziel entgegen. Hinweisschilder am Streckenrand informieren über die noch verbleibende Streckenlänge. Die Kehren erinnern mich stark an den Lauf auf den steirischen Erzberg.

Geschafft! In einer für mich sehr zufriedenstellenden Zeit von 1 Stunde, 28 Minuten und 44 Sekunden überlaufe ich die Ziellinie. Mit dieser Zeit klassiere ich mich auf Rang 35 von 88 gestarteten Teilnehmern. In meiner Altersklasse belege ich den undankbaren 4. Platz. Auch bei den steirischen Meisterschaften gewinne ich "Blech".

Ich erhalte eine Finishermedaille aus Holz und gönne mir ein alkoholfreies Bier. Ich tausche meine verschwitzten Klamotten gegen ein warmes Shirt, die Windjacke und eine Haube. Ich steige für ein Foto zum Gipfelkreuz hoch. Die Wettervorhersage prognostiziert jedoch aufziehende Gewitter, sodass ich nicht lange am Gipfel verharre und mich auf den Rückweg nach St. Anna mache.

Die Siegerehrung gerät aus meiner Sicht zu einer Farce. Obwohl ich laut der online gestellten Ergebnisliste bei den steirischen Meisterschaften auf Platz 4 ausgewiesen bin, werde ich als Gewinner der Bronzemedaille auf das Siegertreppchen gerufen. Ich verweise auf die Ergebnisliste und beteuere, dass ich wohl nur Vierter geworden bin. Trotzdem hängt man mir die Medaille um den Hals. Es lässt nicht lange auf sich warten, bis der wahre Dritt-Platzierte verwundert beim Moderator seinen Medaillengewinn reklamiert. Es wird mir angeboten, die Medaille zu behalten. "Geht´s noch?", schießt es mir durch den Kopf und reiche die Medaille weiter. Etwas frustriert mache ich mich auf den Heimweg.

20.06.2020: 25. HAGE Zirbitzkogel-Berglauf - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".





Sonntag, 9. Mai 2021

09.05.2021: Wings for Life World Run - Laufbericht über den App Run 2021

Und auch am 9. Mai 2021 heißt es wieder: Gegen das Catcher Car; für die gute Sache!


Der Wings for Life World Run ist eine Lauf-Veranstaltung, die seit 2014 auf der ganzen Welt zur selben Zeit stattfindet. Es gibt keine klar definierte Ziellinie. Stattdessen gibt es ein Catcher Car.

Das Catcher Car, ein (virtuelles) Fahrzeug, nimmt eine halbe Stunde nach dem Startschuss mit 14 km/h die Verfolgung der Teilnehmer auf. Zu jeder halben Stunde erhöht das Catcher-Car die Geschwindigkeit. Wird man vom Catcher Car eingeholt bzw. überholt, ist man aus dem Rennen und die bis dahin zurückgelegte Distanz scheint in der Wertung auf. 

Um sich einen Überblick zu verschaffen, wie weit man es mit seinem geplanten Lauftempo schaffen kann, ist der sogenannte Goal Calculator auf der Webseite des wingsforlifeworldrun.com behilflich.

Primär zählt beim Wings for Life World Run jedoch die gute Sache. Denn das gesamte Startgeld einschließlich zusätzlicher Spenden fließt laut Veranstalter zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung mit dem Ziel, die Querschnittlähmung zu heilen. Und soviel vorweg: Heuer konnten satte 4,1 Millionen Euro an Spenden lukriert werden.

Für die hohen Spendengelder ist auch der neue Teilnehmerrekord verantwortlich. Weltweit stehen sage und schreibe 184236 Teilnehmer zeitgleich an der virtuellen Startlinie; davon kommen knapp 60000 Teilnehmer aus Österreich. 

Wie im Vorjahr, kann auch heuer coronabedingt kein Flagship-Lauf stattfinden. Flagship-Laufe sind organisierte Läufe mit fixer Streckenführung und einem realen Catcher-Car, das die Teilnehmer nach und nach einholt und aus dem Rennen nimmt. 

So darf man auch heuer ausschließlich via App an diesem Lauf teilnehmen. Dazu ist es erforderlich, sich auf der offiziellen Webseite wingsforlifeworldrun.com für die Teilnahme zu registrieren und das Startgeld in Höhe von 20 Euro (zusätzliche freiwillige Spenden sind möglich) zu bezahlen. Nun ist noch die App am Smartphone zu installieren. Hat man die Berechtigung zur Abfrage des Standortes aktiviert, so ist man auch schon startklar. Zudem hat man die Möglichkeit, sich einem Team anzuschließen. Auch Testläufe sind möglich, um sich mit der Funktionalität der App für den Wings for Life World Run 2021vertraut zu machen.

Zum Laufgeschehen:

Ich trabe gemütlich zum geplanten Startpunkt meiner auserkorenen Wings for Life World Run - Strecke. Ich habe mich für eine Streckenführung in der Nähe der Mur entschieden. Die Laufstrecke bietet mit Wald-, Wiesen- und Schotterboden sowie Asphaltstraßen eine willkommene Abwechslung. Dass es im Verlauf der Strecke Trinkwasserbrunnen gibt, macht die Versorgung leicht. So habe ich in meiner Laufweste lediglich zwei Gels und einen Energieriegel dabei. Der Ipod, mit epischen Songs bespielt, soll mir heute ein wenig zusätzliche Motivation liefern.

Pünktlich um 11:00 Uhr (UTC) erfolgt der globale Start. Hier in Fernitz-Mellach ist es 13:00 Uhr. In manchen Ländern ist es Mitternacht, manche stehen früh morgens an der virtuellen Startlinie, in anderen Ländern geht gerade die Sonne unter. Manche, so wie wir im Süden von Graz, werden bei frühsommerlichen Temperaturen laufen, in manchen Gegenden wird es stürmen und regnen. Aber wo auch immer auf der Welt man zur selben Zeit vor dem Catcher Car flüchtet, alle leisten mit ihrer Spende einen wertvollen Beitrag, dass Rückenmarkverletzungen hoffentlich schon in naher Zukunft heilbar sind.

Die App zeigt an, dass es in wenigen Sekunden soweit ist; dass in Kürze der globale Startschuss erfolgt. Nun ist nur noch der Start-Knopf zu drücken und schon hat man 30 Minuten lang Zeit, sich gegenüber dem Catcher Car einen Vorsprung zu verschaffen. Dann wird sich das virtuelle Fahrzeug in Bewegung setzen und seine Verfolgung aufnehmen.

Meine Laufstrecke führt die ersten Kilometer nach Norden. Es geht auf Schotterwegen dem Mühlgang und an der Au-Mühle entlang. Danach folgen ein paar Kilometer auf Asphalt. Die Sonne lacht vom Himmel und es ist windig. Der Ostwind bläst mir kräftig in den Rücken, sodass ich die ersten Kilometer ein wenig zu flott unterwegs bin. Ich habe mir 30 Kilometer zum Ziel gesetzt, was einen Kilometerschnitt von 4:52 Minuten erforderlich macht. 

Bei den sogenannten Auwiesen, ein durch den Kraftwerksbau Gössendorf erschaffenes Naherholungsgebiet am südlichen Stadtrand von Graz, habe ich nach rund 7 Kilometer den nördlichen Wendepunkt meiner Laufstrecke erreicht. Nun spüre ich erstmals die wahre Intensität des Windes, als mir für einen guten Kilometer die steife Brise entgegen bläst, bevor ich auf der Staumauer des Kraftwerks Gössendorf die Mur quere und Richtung Westen weiterlaufe.

9 Kilometer sind geschafft, Es ist Zeit für das erste Gel. Die nächsten Kilometer folge ich dem Murradweg Richtung Süden. Unzählige Radfahrer und Läufer sind auf diesem Streckenabschnitt unterwegs. Viele tragen die Wings for Life World Run - Startnummer. Der Gegenwind nimmt zu. Auch die Temperaturen. Ich bin erst 12 Kilometer unterwegs und fühle mich bereits deutlich erschöpft.

Im Vorjahr bin ich auf Höhe Kalsdorf weiter der rechten Uferseite der Mur bis zum Kraftwerk Kalsdorf gefolgt. Heute entscheide ich spontan, nach Fernitz zurück zu laufen und nochmal auf die selbe Runde zu gehen. Zu kräftezehrend ist der Gegenwind.

Ich werfe einen Blick auf die App. Sie gibt mir Auskunft darüber, dass ich 16,22 Kilometer gelaufen bin und aktuell einen Vorsprung auf das Catcher Car von 5,05 Kilometer habe. Ich laufe schon seit Jahren meist ohne Musikbeschallung. Aber heute mache ich eine Ausnahme und Songs aus dem Ipod pushen mich, das Tempo trotz zunehmender Ermüdung halbwegs hoch zu halten. Ein zweites Mal geht es bei den Außengehegen der Au-Mühle an Pony, Ziege, Kaninchen & Co. vorbei.

Obwohl ich nun wieder den Wind im Rücken habe, wird es richtig zäh. Die Kräfte schwinden. Es macht sich bemerkbar, dass ich in den letzten Wochen zu wenig regeneriert habe. Neben meinen Läufen habe ich wöchentlich zig Stunden auf dem Tennisplatz verbracht. Es fehlt den Beinen an nötiger Frische.

Nach gut 22 Kilometer habe ich abermals die Auwiesen erreicht. Ich nehme mir hier am Trinkwasserbrunnen ein weiteres Gel, kühle meinen Kopf  und entscheide mich, kehrt zu machen und auf selber Strecke nach Fernitz zurück zu laufen. Schließlich möchte ich nahe am Zuhause sein, wenn ich vom Catcher-Car aus dem Rennen genommen werde. Wie ich innerlich den Gegenwind verfluche. Ich komme immer langsamer vorwärts und muss sogar eine kurze Gehpause einlegen. Längst ist klar, dass die zum Ziel gesetzten 30 Kilometer nicht erreichbar sind.

Das Catcher-Car ist mir auf den Fersen. Kurz vor Fernitz ist es soweit. "HAB DICH", meldet die App und signalisiert mir, dass ich das angepeilte Ziel heute nicht erreicht habe. Letztendlich konnte ich für 28,07 Kilometer vor der virtuellen Ziellinie flüchten. Ich bin ganz schön fertig. Die hohen Temperaturen und der Gegenwind haben mir zugesetzt. 

Einige Stunden später wird die offizielle Ergebnisliste veröffentlicht. Unter 184236 global gestarteten Teilnehmern bin ich auf den 3342. Platz gelaufen! In meiner Altersklasse habe ich es von 7740 Teilnehmern auf Platz 300 geschafft.

Aber das Allerwichtigste: Über 4 Millionen Euro an Spendengelder für die Rückenmarkforschung brachte der diesjährige Wings for Life World Run ein. Und einmal möchte ich bei einem Flagship-Lauf starten. Vielleicht ja schon 2022 in Wien ...

09.05.2021: Wings for Life World Run - Laufbericht über den App Run 2021


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".