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Freitag, 23. September 2022

23.09.2022: 18. Steirischer Leukämiehilfelauf - Laufbericht

In den Wochen nach meiner erfolgreichen Teilnahme am Western States 100 war ich vorwiegend im Wohlfühltempo auf den Trails rund um den Hühnerberg unterwegs. Höchste Zeit, wieder ein wenig Tempo in den Lauf-Alltag zu bringen. Was bietet sich dafür besser an, als beim bereits zum 18. Mal stattfindenden Steirische Leukämiehilfelauf an den Start zu gehen.

Der Steirische Leukämiehilfelauf ist ein Benefizlauf. Nenn- und Sponsorengelder sowie der Reinerlös aus der Konsumation kommen - wie es die Laufbezeichnung schon vermuten lässt - der Leukämiehilfe Steiermark zu Gute. Laufen und dabei noch Gutes tun! Besser geht es kaum. 

Austragungsort des Steirischen Leukämiehilfelaufes ist das ASKÖ-Stadion in Eggenberg. Hier steht mit Umkleiden und Duschen, der Kantine und Zuschauertribünen auch die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung.

Die Kinder und Jugendlichen starten ihre Bewerbe, die je nach Alter Streckenlängen zwischen 800 und 2500 Meter zu absolvieren haben, um 16 Uhr. Unmittelbar im Anschluss erhalten die Bestplatzierten ihrer Altersklassen bei der Siegerehrung die wohlverdienten Medaillen.

Für die Erwachsenen stehen eine 2,5 Kilometer lange bzw. eine 5 Kilometer lange Strecke zur Auswahl. Das Nenngeld für diese beiden Bewerbe beträgt je nach Anmeldezeitpunkt zwischen 20 Euro und 30 Euro.

Ich habe für den 5 Kilometer langen Lauf genannt. Für meinen Geschmack könnten die Temperaturen etwas höher sein. Ich laufe mich etwas warm, bevor ich mich im Startbereich recht weit vorne einreihe. Mein Ziel ist es, heute so schnell als möglich zu laufen

17 Uhr: Es werden noch ein paar Fotos für die Presse gemacht und schon geht es los. Zwei markante Unterschiede gibt es zu letztjährigen Veranstaltungen. Zum einen verläuft die Laufstrecke heuer gegen den Uhrzeigersinn. Zum anderen setzt sich die 5 Kilometer lange Strecke nicht wie bisher aus zwei Runden zusammen, sondern es gilt eine lange Schleife zu laufen.

Die ersten hundert Meter verlaufen auf der Tartanbahn des ASKÖ-Stadions. Dann verlassen wir das Sportareal und laufen die Georgigasse aufwärts. In Summe werden es in etwa 10 Höhenmeter sein. Nicht viel, aber man spürt die Steigung in den Beinen. Ich starte überaus ambitioniert und bin von Start weg unter den Schnellsten. Meine Uhr meldet für den ersten Kilometer eine Zeit von 3:58 Minuten.

Auf der Baiernstraße laufen wir am Archäologischen Museum und hinter dem Schloss Eggenberg vorbei. Die Strecke fällt nun moderat, sodass ich mich ein wenig regenerieren und auf dem zweiten Kilometer sogar noch ein paar Sekunden zulegen kann (3:51 Minuten). Damit wir auf den Straßen sicher unterwegs sein können, sorgen Streckenposten des Veranstalters und Beamte der Polizei. Ein herzliches Danke dafür!

Das westliche Ende der Strecke ist bei der Josef-Poestion-Straße erreicht. Über die Thaddäus-Stammel-Straße geht es wieder Richtung Stadion. Ich kann das Tempo nach wie vor halten und nach weiteren 3:54 Minuten habe ich den Kilometer 3 hinter mich gelassen. Die Positionen im Läuferfeld scheinen bezogen. Ich fühle mich nicht in der Lage, zum Läufer vor mir aufzuschließen. Andererseits droht auch von hinten kein Ungemach.

Langsam werden Beine und Atem schwer. Der vierte Kilometer wird nach 4:06 Minuten gestoppt. Ich kämpfe darum, das Tempo zu halten. Über die Grasbergerstraße und Absengerstraße geht es in die Eggenberger Allee. Das Ziel ist nicht mehr weit und auch mein persönliches Ziel, die 5 Kilometer unter 20 Minuten zu laufen, ist greifbar.

Das ASKÖ-Stadion ist erreicht. Bis zur Ziellinie ist noch eine dreiviertelte Stadionrunde auf der Tartanbahn zu laufen. Die Laufuhr meldet das Erreichen der 5-Kilometer-Marke. Jawohl! 19:57 Minuten! Ich schaffte es bislang noch nie, die 5 Kilometer unter 20 Minuten gelaufen. Nun bin ich auf der Zielgeraden und 150 Meter später habe ich den 18. Steirischen Leukämiehilfelauf in 20:24 Minuten erfolgreich beendet.

Damit klassiere ich mich unter 203 Startern auf dem großartigen 11. Rang. Entgegen der sonstigen Praxis werden heute nur die Tagesschnellsten Damen und Herren zur Siegerehrung gebeten. In den Jahren zuvor gab es immer Altersklassen-Wertungen und auch eine Teamwertung. Die Altersklasse M50 hätte ich heute gewonnen. In der Teamwertung wäre ich gemeinsam mit den schnellen Jungs meines Laufclubs, dem MT-Hausmannstätten, auch ganz vorne gelandet.

Fazit: Unbedingt teilnehmen und mit dem Nenngeld und der Konsumation vor Ort die Leukämiehilfe Steiermark unterstützen!

23.09.2022: 18. Steirischer Leukämiehilfelauf - Laufbericht


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Sonntag, 3. Mai 2020

03.05.2020: Wings for Life World Run - Laufbericht über den App Run 2020

Wings for Life World Run 2020 Laufbericht App Run
Gegen das Catcher Car; für die gute Sache!

Der Wings for Life World Run ist eine Lauf-Veranstaltung, die seit 2014 auf der ganzen Welt zur selben Zeit stattfindet. Es gibt keine Ziellinie. Stattdessen gibt es ein Catcher Car.

Das Catcher Car ist ein Fahrzeug, dass eine halbe Stunde nach dem Startschuss des Laufes mit 14 km/h startet und zu jeder halben Stunde die Geschwindigkeit erhöht. Ist man vom Catcher Car eingeholt bzw. überholt, ist man aus dem Rennen und die bis dahin zurückgelegte Distanz scheint in der Wertung auf. Um sich einen Überblick zu verschaffen, wie weit man es mit seinem geplanten Lauftempo schaffen kann, ist der sogenannte Goal Calculator auf der Webseite des wingsforlifeworldrun.com behilflich

Primär zählt beim Wings for Life World Run jedoch die gute Sache. Denn das gesamte Startgeld einschließlich Spenden fließt laut Veranstalter zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung mit dem Ziel, die Querschnittlähmung zu heilen.

Aber die Corona-Krise macht auch vor dem Wings for Life World Run nicht halt. So darf man heuer ausschließlich alleine und via App an diesem Lauf teilnehmen. Dazu ist es erforderlich, sich auf der offiziellen Webseite wingsforlifeworldrun.com für die Teilnahme zu registrieren und das Startgeld in Höhe von 20 Euro (zusätzliche freiwillige Spenden sind möglich) zu bezahlen. Auf die einzuhaltenden Covid-19-Regeln wird ausdrücklich hingewiesen. Nun ist noch die App am Smartphone zu installieren. Hat man die Berechtigung zur Abfrage des Standortes aktiviert, so ist man auch schon startklar. Sogar ein Testlauf ist möglich, um sich mit der Funktionalität der App für den Wings for Life World Run 2020 vertraut zu machen.


Wings for Life World Run Strecke
Zum Laufgeschehen:

Ich laufe gemütlich zum geplanten Startpunkt meiner auserkorenen Wings for Life World Run - Strecke. Ich habe mich für eine üblich schwach frequentierte Strecke in der Nähe der Mur entschieden. Zudem bietet die Laufstrecke mit Wald-, Wiesen- und Schotterboden sowie Asphaltstraßen eine gelungene Abwechslung. Es gibt bestimmt schnellere Strecken, aber ich mag die angenehm frische Luft in den Mur-Auen. Und genug Raum gibt es hier auch, um entgegenkommenden Personen auszuweichen. Dass es im Verlauf der Strecke drei Trinkwasserbrunnen gibt, macht die Versorgung leicht. So habe ich in meiner Laufweste lediglich zwei Gels und einen Energieriegel dabei. Der Ipod, mit Songs von Falco und Queen bespielt, soll mir heute ein wenig Motivation liefern.

Pünktlich um 11:00 Uhr (UTC) erfolgt der globale Start. Hier in Fernitz-Mellach ist es 13:00 Uhr. In manchen Ländern ist es Mitternacht, manche stehen früh morgens an der virtuellen Startlinie, in anderen Ländern geht gerade die Sonne unter. Manche werden in der Hitze laufen, in manchen Gegenden wird es stürmen und regnen. Aber wo auch immer auf der Welt man zur selben Zeit vor dem Catcher Car flüchtet, alle leisten mit ihrer Spende einen Beitrag, dass Rückenmarkverletzungen hoffentlich schon in naher Zukunft heilbar sind.

Die App zeigt an, dass es in wenigen Sekunden soweit ist. Dass in Kürze der globale Startschuss erfolgt. Nun ist nur noch der Start-Knopf zu drücken und schon hat man 30 Minuten lang Zeit, sich gegenüber dem Catcher Car einen Vorsprung zu verschaffen. Dann wird sich das virtuelle Fahrzeug in Bewegung setzen und seine Verfolgung aufnehmen.

Meine geplante Laufstrecke führt die ersten Kilometer nach Norden. Pünktlich zum Start des Wings for Life World Run setzt starker, zum Teil böiger Nord-West-Wind ein. Er bläst mir kräftig entgegen. Für einen kurzen Moment überlege ich, kehrt zu machen und Richtung Süden zu laufen. Aber letztendlich entscheide ich, am Plan festzuhalten. Es ist, wie es ist.

Ein paar Worte zum gesteckten Ziel: 25 Kilometer sind die mir selbst auferlegte Mindest-Distanz, die ich schaffen möchte. Das entspricht laut Goal Calculator ein durchschnittliches Tempo von 5:09 Minuten pro Kilometer. Insgeheim erhoffe ich mir jedoch, so lange als möglich um die 5 Minuten pro Kilometer laufen zu können und so erst nach rund 27 Kilometer vom Catcher Car eingeholt zu werden.

Trotz des üblen Gegenwindes kann ich die ersten Kilometer in gutem Tempo laufen. Die Strecke kenne ich wie meine Westentasche, trotzdem finde ich sie immer wieder kurzweilig. Es geht auf Schotterwegen dem Mühlgang und am privaten Tierpark, der Au-Mühle, entlang. Dann folgen ein paar Kilometer auf Asphaltstraßen.

Bei den sogenannten Auwiesen, ein durch den Kraftwerksbau Gössendorf erschaffenes Naherholungsgebiet am südlichen Stadtrand von Graz, habe ich nach 7 Kilometer den nördlichen Wendepunkt meiner Laufstrecke erreicht. Nun habe ich für einen guten Kilometer den Wind im Rücken, bevor ich auf der Staumauer des Kraftwerks Gössendorf die Mur quere und Richtung Westen weiterlaufe.

9 Kilometer sind geschafft und jeden Kilometer davon bin ich unter 5 Minuten gelaufen. Es ist Zeit für das erste Gel. Nun folge ich die nächsten Kilometer den Murradweg Richtung Süden. Hier sind einige Radfahrer und Läufer unterwegs. Einige tragen die Wings for Life World Run - Startnummer. Aber die Corona-Disziplin ist groß. Auf ausreichend Abstand wird geachtet.

Ich werfe einen Blick auf die App. Sie gibt mir Auskunft darüber, dass ich 10,67 Kilometer gelaufen bin und aktuell einen Vorsprung auf das mit derzeit 14 km/h fahrende Catcher Car von 5,74 Kilometer habe.

Catcher Car
Auf Höhe Kalsdorf verlasse ich den Murradweg und laufe auf der rechten Uferseite die Mur bis zum Kraftwerk Kalsdorf entlang. Teils grober Schotter macht diese Wegstrecke nicht sonderlich angenehm zu laufen. Auf der Staumauer quere ich abermals die Mur und nutze den Trinkwasserbrunnen, um ein weiteres Energie-Gel in mein Bäuchlein zu spülen. 18 Kilometer sind auf der Haben-Seite.

Ich laufe nun für ein paar Kilometer wieder gegen den Wind. Der Körper signalisiert weiterhin, dass alles in Ordnung ist. Ich laufe schon seit Jahren ohne Musikbeschallung. Aber heute mache ich eine Ausnahme und Songs aus dem Ipod pushen mich, das Tempo hoch zu halten. Ein Blick auf die App verrät mir, dass der Abstand zum Catcher Car zur Zeit 3,55 Kilometer beträgt, ich 21 Kilometer gelaufen bin und das Fahrzeug mit 16 km/h unterwegs ist. Schon jetzt bin ich mir sicher, mein Minimalziel von 25 Kilometer wohl in der Tasche zu haben. Die Kilometerzeiten sind nach wie vor unter 5 Minuten. Daher will ich mehr. Ich möchte über 27 Kilometer weit kommen ...

Auf einem wunderbar zu laufenden Waldweg geht es zurück zum Ortsrand von Fernitz-Mellach. Hier laufe ich nun nochmals einen Teil der Strecke, auf dem ich vor knapp zwei Stunden gestartet bin. Ein zweites Mal geht es bei den Außengehegen der Au-Mühle an Pony, Ziege, Kaninchen & Co. vorbei.

Nach 24 Kilometer kehre ich um und laufe linksufrig der Mur entlang südwärts. Die App verrät mir, dass das Catcher Car bis auf 2,33 Kilometer nähergekommen und seine Geschwindigkeit auf 17 km/h erhöht hat. Da meine Kilometerzeiten noch immer unter 5 Minuten sind, rechne ich hoch, es auf  29 bis 30 Kilometer schaffen zu können. Ich kämpfe und halte das Tempo weiter hoch. Die Ironie dieses Laufformats: Je mehr man kämpft, umso weiter entfernt sich die Ziellinie. Ich designe meine Laufroute der nächsten Kilometer im Kopf so, möglichst nahe meiner Wohnung vom Catcher Car geschnappt zu werden.

Ergebnis Wolfgang Kölli
Ich verabschiede mich von der Mur und laufe entlang einer idyllischen Pferdekoppel mit herrlichem Blick auf die 506 Jahre alte Fernitzer Pfarrkirche in Richtung Ortsteil Enzelsdorf. "Heute hätte ich mit einem Pacemaker und im Windschatten wohl die 3:30-Marke im Marathon geknackt", dämmert es mir. Mal sehen, bis wann große Laufveranstaltungen wie es der Graz-Marathon ist, wieder möglich sein werden.

Ich jubiliere innerlich! Die 30-km-Marke ist mir nicht mehr zu nehmen. Der Vorsprung auf das Catcher Car ist noch immer groß genug, um diese vor dem Lauf für mich utopische Distanz ins Ziel zu bringen. Unmittelbar vor der Wohnung habe ich noch immer 100 Meter Vorsprung auf meinen virtuellen Verfolger. Heute habe ich nichts zu verschenken. Also mache ich nochmals kehrt und laufe die Straße runter. Zweihundert Meter später vermeldet die App, dass ich vom Catcher Car eingeholt worden bin und gratuliert mir zu 30,40 Kilometer!

Ein paar Stunden später wird die offizielle Ergebnisliste veröffentlicht. Unter 77103 global gestarteten Teilnehmern bin ich auf den 2425. Platz gelaufen! In meiner Altersklasse M45 habe ich es weltweit von ungefähr 4200 Teilnehmern sogar auf Platz 212 geschafft.

Aber das Allerwichtigste: Knapp drei Millionen Euro brachte der heurige Wings for Life World Run für die Rückenmarkforschung ein.

03.05.2020: Wings for Life World Run - Laufbericht über den App Run 2020


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Dienstag, 23. Juli 2019

14.06.2019: Leukämiehilfelauf Steiermark - Laufbericht

Nach 12 Wochen verletzungsbedingter Laufpause (hochgradiges Knochenmarködem im rechten Sprungbein) und lediglich zwei lockeren Testläufen über 3,3 sowie 4,3 Kilometer in den Beinen stehe ich am Start des 17. Leukämiehilfelaufes Steiermark.

17. Leukämielauf Steiermark
Austragungsort des Benefizlaufes ist das ASKÖ Stadion Eggenberg in Graz. Als Veranstalter zeichnet sich die Leukämiehilfe Steiermark verantwortlich. Durchgeführt wird das Event von Multisportaustria Graz. Der Reinerlös der Veranstaltung sowie das gesamte Nenngeld kommt der Leukämiehilfe Steiermark zu Gute. Und das ist auch der Grund, warum ich heute nach wochenlanger Laufpause und ohne nennenswerter Vorbereitung mit dabei bin. Zudem ist mein Laufclub, der MT-Hausmannstätten, traditionell mit einer großen Anzahl von Teilnehmern beim Leukämiehilfelauf Steiermark vertreten und übernimmt das Startgeld für uns Teilnehmer.

Neben dem 2,5 Kilometer langen Hobby- bzw. Jugendlauf und dem 5 Kilometer langen Elitelauf stehen beide Streckenlängen auch den Nordic Walkern zur Auswahl. Mit Läufen über 800 Meter, 1200 Meter und dem Knirpselauf werden die Jüngsten und jungen Nachwuchssportler bedient.

Für die Knirpse sind 3 Euro Anmeldegebühr fällig. Die Teilnahme am Jugendlauf kostet 5 Euro und die Startgebühr für den Hobby- und Hauptlauf sowie für die Nordic Walking - Bewerbe beträgt einheitliche 24 Euro. Die Chipmiete für die Zeiterfassung ist im Nenngeld enthalten. Als Startgeschenk liegt ein Schlauchtuch bei der Abholung der Startnummer bereit.

Leukämiehilfelauf Steiermark Rundkurs
Die Kinderläufe starten ab 16 Uhr und werden auf der Station-Laufbahn ausgetragen.

Um 18 Uhr machen sich die Teilnehmer des 2,5 Kilometer langen Hobby- bzw. Nordic Walking - Bewerbes auf den Weg. Die Laufrunde führt aus dem Stadion hinaus rund um das Schloss Eggenberg. Nach 10 Minuten sind die Schnellsten auch schon wieder zurück.

In Kürze startet der Elitelauf. Es sind zwei Runden zu absolvieren. Die Temperaturen sind sommerlich hoch. In 200 Meter Entfernung tummeln sich Wasserratten in den Freibecken der Auster, dem Sport- und Wellnessbad in Graz-Eggenberg.

Ich bin angespannt. Groß ist die Sorge, dass mein in Mitleidenschaft gezogenes rechtes Sprungbein wieder zu schmerzen beginnt. Ich muss erst wieder Vertrauen in die Belastbarkeit des Fußes finden. Auf lockeres warmlaufen verzichte ich. Die etwa 5 Kilometer sind für heute mehr als genug. Ich nehme mir eine lockere Pace von rund 5:30 Minuten pro Kilometer vor.

Start! Ich habe mich recht weit hinten eingereiht und trabe verkrampft los. Wie mir der Sportwissenschaftler in zwei Wochen im Zuge einer Lauf- und Bewegungsanalyse bestätigen wird, laufe ich in verkrampfter Schonhaltung und rolle den rechten Fuß nicht korrekt ab.

Die eingeschlagene Pace ist mir dann doch zu langsam und ich ziehe nach ein paar hundert Meter das Tempo ein wenig an, sodass Kilometer 1 nach ziemlich genau 5 Minuten gestoppt wird. Kilometer 2 weist mit 13 Höhenmeter eine moderate Steigung auf. Ob der hohen Temperaturen fließt der Schweiß bereits in Strömen. Aber ich genieße es. Endlich darf ich wieder schweißtreibenden Laufsport ausüben.

Leukämiehilfelauf Steiermark Medaille
Ich stelle fest, dass sich bei höherem Tempo das Laufen flüssiger anfühlt. Kilometer 2 absolviere ich nach rund 4:40 Minuten. Mittlerweile habe ich eine Vielzahl von Läufern überholt. Die nächsten 500 Meter fallen leicht, denn es geht zum Start/Ziel-Durchlauf ins Stadion. Die erste Runde ist gepackt.

Ich versuche das Tempo hochzuhalten und laufe die nächsten beiden Kilometer in nahezu identen 4:19 Minuten. Das Ziel ist nicht mehr weit und die letzten abschüssigen Meter lassen mich das Tempo nochmal steigern, sodass ich schlussendlich die 5,1 Kilometer lange Strecke nach 22 Minuten und 51 Sekunden finishe.

Ich erfrische mich bei Wasser, Bier und Eis und erkundige mich beim Fuß nach seinem Befinden. Er signalisiert mir, dass alles in Ordnung ist.

Die Überraschung ist groß, als ich die Ergebnisliste studiere. Ich bin bei meinem "come back" tatsächlich als AK-Zweiter auf´s Siegertreppchen gelaufen. Mit der Silbermedaille um den Hals lausche ich noch ein wenig den Klängen der Musikband und freue mich, nach langen 12 Wochen wieder holprig aber schmerzfrei laufen zu können.

Fazit: Unbedingt teilnehmen und mit dem Nenngeld die Leukämiehilfe Steiermark unterstützen!

14.06.2019: Leukämiehilfelauf Steiermark - Laufbericht


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Montag, 19. Dezember 2016

18.12.2016: Adventlauf MT-Hausmannstätten - Laufbericht

Seit 10 Jahren schon organisiert der MT-Hausmannstätten kurz vor Weihnachten einen Adventlauf. Ich bin das erste mal bei dieser schon traditionellen Veranstaltung mit dabei, bei der die Gemeinschaft, die Besinnlichkeit und unser aller Freude am Laufen im Vordergrund steht. Aus allen Himmelsrichtungen wurde im Laufe der letzten Jahre das Ziel, der Marktplatz in Hausmannstätten, schon angelaufen. Heuer zum 10-jährigen Jubiläum sollte es sogar ein Staffellauf über mehr als 150 Kilometer mit Start in Mariazell werden. Diverse bürokratische Hürden machten das Vorhaben letztendlich jedoch nicht durchführbar.

So stehen wir am vierten Adventsonntag gegen 10.45 Uhr zwar vor einer Wallfahrtskirche namens Mariazell, korrekterweise jedoch vor der Kirche Klein-Mariazell. 20 Mitglieder des Laufclubs MT-Hausmannstätten warten auf eine Andacht durch den ansässigen Pfarrer und auf die Segnung des Lichtes.

Das Adventlicht werden wir laufend per Fackel  zurück auf den Marktplatz nach Hausmannstätten bringen, wo wir gegen 17.00 Uhr erwartet werden. Dazwischen liegen ungefähr 44 Kilometer und rund 800 positive Höhenmeter.

Die Wallfahrtskirche Klein-Mariazell befindet sich im Ort Eichkögl. Eichkögl liegt im Bezirk Südoststeiermark in der Nähe von Studenzen. Der beschauliche Ort hat knapp 1300 Einwohner und bietet als Sehenswürdigkeit eben diese denkmalgeschützte Wallfahrtskirche Klein-Mariazell.

© MT-Hausmannstätten
Vor rund einer Stunde sind wir mit einem von der Firma Wittwar zur Verfügung gestellten Kleinbus hier her zum Start unseres heurigen Adventlaufes gebracht worden. Dieses und ein zweites Begleitfahrzeug wird sich auf unserem Rückweg ständig in unserer unmittelbaren Nähe vor und hinter uns befinden und so für Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Auch unser persönlicher Proviant und Ersatzkleidung wird mit den Fahrzeugen transportiert. Vom Laufclub werden Mineralwasser, Bananen und köstliche Weihnachtskekse zur Verfügung gestellt. Zudem haben wir jederzeit die Möglichkeit, uns für ein paar Kilometer in den Bus zu setzen und zu erholen.

Ich persönlich habe geplant, die volle Distanz zu laufen. Es soll ein weiterer langer Dauerlauf auf meinem Weg zum Scenic 100 nach Salzburg sein. Aber heute wird nicht an Wettkampf gedacht. Heute wird die Gemeinsamkeit gefördert. Und es wird richtig schön werden.

Nicht nur die "fahrende Labe", auch Sonnenschein ist unser Begleiter, als wir uns gegen 11.15 Uhr auf den Heimweg machen. Ein "6er-Schnitt" ist angedacht; angesichts der vielen Höhenmeter eine "sportliche" Vorgabe. Nach rund einer Stunde machen wir einige Minuten Rast. Neben dieser Pause ist eine etwas ausgedehntere Rast bei Laufclub-Mitglied Markus in Pirching vorgesehen. Bis dahin sind aber noch viele Kilometer zu laufen.

Für mich ist ein Gemeinschaftslauf Neuland. Ich bin die letzten Jahre mit Ausnahme von Wettkämpfen ausschließlich allein auf den Laufstrecken unterwegs gewesen. Aber heute passt es. Der Lauf erfüllt seinen Zweck. Er schafft etwas Ruhe in der oft so hektischen Adventzeit, gibt aber auch Gelegenheit, sich mit gleichgesinnten Sportlern auszutauschen, die das Laufen ebenso lieben. Während ich Laufschritt an Laufschritt setze, bin ich wie so oft auf meinen Läufen in Gedanken bei meiner Familie. Meine Frau wird unseren Sohnemann betreuen und ihrer eigenen Leidenschaft, dem Basteln, nachgehen. Meine Tochter wird hoffentlich vor den Schulbüchern sitzen und für die Prüfung in Pädagogik pauken, die noch kurz vor den Weihnachtsferien abzulegen ist.

Dieser Lauf tut aber nicht nur uns selbst Gutes. Bereits im Vorfeld waren hilfsbereite Seelen des Laufclubs unterwegs und lukrierten sehr großzügige Spendengelder von ortsansässigen Unternehmen, die zwei bedürftigen Familien in Hausmannstätten zu Gute kommen sollen.

Über die Ortschaften Trausdorf, Fölling, Petersdorf II und Schwarten sind wir nach rund 3 Stunden in Pirching beim Zuhause von Markus eingetroffen. Um nicht auszukühlen, tausche ich meine verschwitzten Oberteile gegen trockene Klamotten. Ein mit vielen Köstlichkeiten gedeckter Tisch ist für uns gerichtet. Der wärmende Kachelofen, lecker gefüllte Jausenweckerl und die Aussicht auf die eine oder andere weitere Flasche Bier wecken den inneren Schweinehund.

Dieser schlägt vor, doch hier bei dieser gastfreundlichen und sympathischen Familie zu bleiben. Aber er sollte es besser wissen, der Schweinehund. Er hat nichts zu melden. So rollen wir im wahrsten Sinn des Wortes nach einer halben Stunde weiter. Wir haben ja eine Mission zu erfüllen. Wir wollen pünktlich um 17.00 Uhr in Hausmannstätten sein. Knapp zwei Stunden Laufzeit oder 16 Kilometer stehen uns noch bevor.

Ich benötige ein paar hundert Meter, um wieder einigermaßen in die Gänge zu kommen. Wir erreichen mit dem Tanzcafe Black & White in Empersdorf ein weiteres Etappenziel. Ich schwelge kurz in Erinnerungen. Nicht nur ein mal habe ich in diesem Tanzlokal die Nacht zum Tag gemacht. Vor knapp drei Jahrzehnten wohlgemerkt.

Meine Füße werden träger, meine Gespräche mit den Laufkollegen rarer. Es fällt mir schwer, das vorgegebene Tempo zu halten. So befinde ich mich nun meist am Ende der Gruppe auf und spüre den "Besenwagen" im Nacken. Ich spiele mit dem Gedanken, mich für zwei, drei Kilometer im Begleitfahrzeug für die feierliche Ankunft in Hausmannstätten zu erholen.

Aber es steht uns bloß noch ein nennenswerter Anstieg bevor. Dann führt der Weg abwärts und flach zum Ziel nach Hausmannstätten. Ich entscheide mich für´s kämpfen.

Die Steigung Richtung Schemmerlhöhe liegt hinter uns und wir blicken auf Vasoldsberg. Es ist nicht mehr weit, beruhige ich meine quengelnden Beine. Inzwischen ist es dunkel geworden.

© MT-Hausmannstätten
Wir laufen die letzten Kilometer des heurigen Adventlaufes. Ich freue mich auf den Einlauf am Marktplatz von Hausmannstätten. Meine großartige Familie wird mich ebenso erwarten wie eine Blasmusikgruppe, der Bürgermeister und viele Besucher. Auch eine der beiden Familien, die in jüngster Zeit schwere Schicksale zu meistern hatten und nun mit einer finanziellen Unterstützung bedacht werden, ist anwesend.

Ich ziehe für mich ein sehr positives Fazit. Es ist beeindruckend, was ehrenamtliche Vereinsengel wieder geleistet haben: Streckenerkundung, Informationsmails, Organisation der Begleitfahrzeuge, Verpflegung, die Spendengeldaktion und vieles mehr.

Einen kurzen Stop legen wir noch ein. Für die letzten paar hundert Meter kriegen wir alle eine Kerze zu halten. So laufen wir Punkt 17.00 Uhr samt eines Lichtermeeres ein. Dieser sehr stimmungsvolle Zieleinlauf mit vielen freudig strahlenden Gesichtern beschließt einen wunderbaren Tag.

Euch allen ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest!

© MT-Hausmannstätten



Mittwoch, 14. September 2016

10.09.2016: 6-Stunden-Lauf in Steyr - Laufbericht

6 Stunden Lauf Steyr
Auf der gut zwei Stunden dauernden Fahrt nach Steyr habe ich Zeit, meine zurecht gelegte Taktik zu verinnerlichen. Ich plane einen gleichmäßigen Lauf über 6 Stunden mit dem Ziel, die 60 Kilometer-Marke zu knacken. Folglich soll sich meine Pace bei rund 5:50 km/min einpendeln, damit mir alle paar Kilometer ausreichend Minuten zur stressfreien Aufnahme von Flüssigkeit und fester Nahrung zu Verfügung stehen. So weit die Theorie!

Im "wirklichen" Läuferleben sind meine Gebeine nach der rund 150 minütigen Autofahrt schwer. Die schlafarme letzte Nacht, die lange Anreise und der Ausblick auf sommerliche Temperaturen mit Höchstwerten um die 28 Grad oder mehr lassen die Motivation auf einen Tiefpunkt sinken. Zweifel über die Erreichbarkeit des Zieles suchen mich heim. Ich fühle mich in Steyr plötzlich fehl am Platz.

Die Psyche in eine positive Richtung zu lenken, tut jetzt Not. Die Vorstellung des Glücksgefühls bei Erreichen der erhofften Distanz, leuchtende Kinderaugen beim Spielen mit dem von mir "erlaufenen" Kinderfahrzeug (siehe Spendenlauf) und Gedanken an meine Familie, die ich heute Abend wiedersehen werde, hieven mich aus dem moralischen Tief und lassen mich zum Wettkampfbüro gehen, um die Startunterlagen abzuholen.

Der administrative Teil gestaltet sich unkompliziert. Neben der Startnummer 22 erhalte ich im Goody-Bag neben üblichen Zugaben wie Mini-Toilettartikel, eine Flasche Apfelsaft, reichlich Informationslektüre auch - am heutigen Hitzetag beinahe provokant - einen Regenschirm. Bloß der bei solchen Veranstaltungen übliche Haftungsausschluss mit ".... nehme zur Kenntnis, dass .... blabla das Risiko von schweren Verletzungen bis hin zum T-Wort"  jagt mir immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken.

Gemeinsam mit mir stehen rund 80 Einzelstarter des 6-Stunden-Laufes sowie eine Schar an Staffelläufer pünktlich um 10.00 Uhr am Start. In meiner Hosentasche befinden sich drei Salztabletten, die ich alle 90 Minuten zu mir nehmen werde. Dadurch erhoffe ich mir, von Muskelkrämpfen verschont zu bleiben.

Endlich geht es los. Die ersten beiden Runden nutze ich, um meinen Rhythmus zu finden. Zeit für das Streckenstudium werde ich noch zur Genüge haben. Immerhin muss ich für meine Zielerreichung den Kurs 44 mal umrunden. Bereits jetzt um 10 Uhr lässt sich erahnen, dass die Sonne heute gnadenlos sein und gehörig Schweiß fließen lassen wird. Ich entschließe mich frühzeitig, die Intervalle zur Flüssigkeitsaufnahme zu verkürzen und nehme meist alle zwei Runden Iso und Wasser zu mir.

Hinter der ersten Stunde ist ein Häkchen zu setzen. Nach 60 Minuten bin ich laut meinem Forerunner 10,4 Kilometer gelaufen. Der geübte Stundenläufer zählt Runden, nicht Kilometer. Aber dazu später noch mehr.

6 Stunden Lauf Steyr Streckenführung
Die Strecke selbst ist schnell beschrieben: Der 1369 Meter lange Rundkurs befindet sich im Industriegebiet von Steyr. Vom Start führt die Strecke vorbei an den Hallen von Kappa Filter Systems und Steyr Motors ein paar hundert Meter in nördliche Richtung, Hier wird auf Höhe der Werkshalle von NKE Austria kehrt gemacht und die selbige Gerade in südliche Richtung zurück gelaufen. Bevor uns eine Schleife mit 3 Höhenmeter wieder zu Start und Ziel leitet, ist die Labestation eingerichtet.

Hier stehen ein isotonisches Getränk von Nutrilite, Wasser sowie Mineralwasser, Cola, Bier und Apfelsaft bereit. Als feste Nahrung können Salzbrezel, Gurkenscheiben, Apfelspalten, Bananen, leckeren Kuchen, Kartoffel sowie Nudeln zu sich genommen werden.

Zwei Stunden sind gelaufen. Der Schweiß strömt aus allen Poren. Ich bin planmäßig on the Road. 20,6 Kilometer meldet mir Freund Garmin. Ein Moderator bemüht sich redlich, im Start-/Zielbereich für Unterhaltung und neueste Informationen zu sorgen. Ich trinke weiterhin alle zwei Runden Iso und Wasser, dazwischen nehme ich als feste Nahrung mal ein Stück Kuchen, ein paar Salzbrezel oder die eine oder andere Apfelspalte zu mir. Im späteren Verlauf des Rennens werde ich auch zu Cola und Bier greifen.

Ich bin versucht, mich für ein paar Runden vom Ipod begleiten zu lassen. Noch zu früh dafür, meldet sich das Gewissen! Es ist bestimmt ein Jahr her, dass ich mich auf einem Lauf von Musik ablenken habe lassen. Aber heute scheint es eine willkommene Abwechslung zu sein. Die Musikbegleitung wird auf Stunde fünf verschoben. Nach vier gelaufenen Stunden gilt es als vereinbart, dass ich mir als Belohnung den Ipod nehmen darf. Abgemacht!

Halftime! Die Beine fühlen sich geschundener an als ich es zu diesem Zeitpunkt erwartet habe. Ich halte mich zwar weiterhin mit einem deutlichen Plus an Strecke gut im Rennen, aber die hohen Temperaturen zehren an den Reserven.

Ein Blick auf den bei Start/Ziel installierten Live-Monitor verrät mir, dass ich 22 Runden gelaufen bin. Moment mal! Genau die Hälfte der von mir eingeforderten 44 Runden? Unter diesen Bedingungen ist "22 mal 1369" Meter eine anspruchsvolle Prüfung. Nach Adam Riese ergibt das Ergebnis eine gelaufene Streckenlänge von 30,1 km. Ein echter Schock, denn ich habe mich mit deutlichem Vorsprung auf mein Endziel im Rennen gewähnt.

Stimmt, ich habe mich von Anfang an nicht besonders auf die Ideallinie *) konzentriert. Dazu kommt der eine oder andere Meter Messabweichung meines GPS-Instrumentes. Der vermeintliche Vorsprung von einigen hundert Metern verpufft wie ein Tropfen Wasser auf dem heißen Asphalt des Steyr´s Rundkurs.

6 Stunden Lauf Steyr Laufbericht
*) Nach gut drei Stunden wähle ich bewusst die Linie eines führenden Läufers. Siehe da, ich verliere bis zum Zielschluss tatsächlich nur noch wenige Meter gegenüber der vermessenen Streckenlänge.

Die Motivation ist im Keller. Mit einem Schlag wird mir klar, dass die Zielerreichung nicht mehr realistisch ist. Ich muss mich aufrichten und suche nach positiven Aspekten. Ich führe mir vor Augen, dass ich mit den bereits erreichten 30 Kilometer schon eine Spendensumme von 180 Euro erlaufen bin. Das macht mich dann doch ein wenig Stolz und Plan B wird definiert: Minimalziel 55 Kilometer gilt es nun zu schaffen.

Die Strecke hat sich gefüllt. Um 13 Uhr sind die 3-Stunden-Läufer gestartet. Noch frisch und voller Elan teilen sie sich den Rundkurs nun mit uns.

Nach 29,5 Runden schließe ich die vierte Stunde ab. Die 40 (offiziellen) Kilometer sind geschafft. Noch exakt im 6-Minuten-Schnitt, aber ich habe zu kämpfen. Illusorisch zu glauben, dass ich das Tempo weitere zwei Stunden halten kann. Zeit für eine Belohnung. Ich halte kurz bei meiner am Streckenrand abgestellten Tasche und nehme den Ipod mit auf die folgenden Runden. Techno wie "Das Boot" bringt wieder etwas Schwung in meinen Laufschritt. Seiler und Speer´s schware Partie lässt mich schmunzeln . Beim Titel "Der Berg ruft" von K2 erinnere ich mich an den kürzlich gelaufenen Bergmarathon in Kainach bei Voitsberg (zum Laufbericht).

Trotz Salztabletten und regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr krampft nun regelmäßig mein linker Oberschenkelmuskel und zwingt mich immer wieder zu kurzen Stopps oder Geh-/Humpelpausen. Nun ist es wirklich hart. Aber der Schmerz wird vergehen. So wie jedes mal. Und die Freude und der Stolz wird bleiben. Laufen, das ist mein Ding!

Mein Focus ist weiterhin auf das Erreichen der 55 Kilometer gerichtet. Nach fünf Stunden stimmen mich 35 gelaufene Runden bzw. 48 Kilometer zuversichtlich, den heutigen Wettkampf den Umständen entsprechend doch noch einigermaßen erfolgreich abzuschließen.

Die letzten 60 Minuten bringen mir weitere 8 Kilometer. Punkt 16 Uhr erklären abgeschossene Feuerwerksraketen die Veranstaltung für beendet. Ich halte an, setze mich hin und warte auf die Vermessung der restlichen Meter. Eine wunderschöne, von der Lebenshilfe Steyr gefertigte Finisher-Medaille wird mir um den Hals gehängt und eine Flasche alkoholarmes Bier kredenzt. Ich werde beim 6-Stunden-Lauf in Steyr letztendlich mit 55,772 Kilometer im offiziellen Endergebnis auf Rang 30 von 78 Startern klassiert sein.

Resümee? Ich kann den 6-Stunden-Lauf in Steyr als sehr gut organisierte Veranstaltung vorbehaltlos weiterempfehlen. Langeweile stundenlanges im Kreis rennen? Fehlanzeige! Die Jagd nach Kilometer in einer vorgegebenen Anzahl von Stunden ist faszinierend und ein weiteres Puzzleteil in der Bandbreite unseres Laufsports. Es wird nicht mein letzter Stundenlauf gewesen sein.

Ich bin jetzt ein Ultraläufer!

Es freut mich, sich wieder zu lesen ...
Wolfgang alias #42undmehr










Samstag, 10. September 2016

Spendenlauf 2016 für den Pfarrkindergarten

Ein Spendenlauf für den Pfarrkindergarten Fernitz

Spontan kam mir die Idee, in Eigeninitiative einen Spendenlauf zu organisieren. Ich selbst habe bereits mehrfach am "Rote-Nasen-Lauf" teilgenommen, wo Sponsor-Partner für gelaufene Kilometer einen gewissen Betrag (meist einen Euro pro Kilometer) für ein Projekt zur Verfügung stellen. Mein Spendenlauf soll genau nach diesem Vorbild "funktionieren".

Der Austragungsort ist schnell fixiert. Ich habe bereits für den 6-Stunden-Lauf in Steyr genannt. Der Lauf findet am 10. September 2016 statt und mein Ziel ist es, an die 60 Kilometer zu laufen. Ein Stundenlauf bietet sich für das Vorhaben, per Kilometer "bezahlt" zu werden, an.

Auch ein Projekt ist schnell gefunden: Der Pfarrkindergarten Fernitz wünscht sich weitere Kinderfahrzeuge wie z.B. einen Roller oder eine Murmelbahn und freut sich auf finanzielle Unterstützung.

Gesagt, getan! So trat ich an ortsansässige Unternehmen mit der Bitte heran, pro von mir am 10. September 2016 gelaufenen Kilometer einen Euro an den Pfarrkindergarten Fernitz zu spenden.



*trommelwirbel* DIE SPONSOR-PARTNER *trommelwirbel*

Mit riesengroßer Freude darf ich verkünden, dass sich bereits erste Sponsor-Partner für meinen Spendenlauf für den Pfarrkindergarten Fernitz gefunden haben. Ich bedanke mich herzlichst bei nachfolgenden Unternehmen, die meinen Spendenlauf zu Gunsten des Pfarrkindergartens Fernitz mit einem Euro pro Kilometer unterstützen:



Konditorei Eis Kaffee Purkarthofer
Kirchplatz 6, 8072 Fernitz





Fahrradservice Fernitz
Erzherzog-Johann-Platz 21, 8072 Fernitz
















SPAR FERNITZ-MELLACH
Kalsdorferstraße 8, 8072 Fernitz




LIEB BAU WEIZ GmbH & CO KG
Birkfelder Straße 40, 8160 Weiz




Lechmann Limonaden GmbH
Grazerstraße 20, 8072 Fernitz













CEM´S PIZZA
Coskun & Partner OG
Kalsdorferstraße 6, 8072 Fernitz



















PICFLY.AT
DI (FH) Thomas K. Eberhard Ing.
Raxweg 11/16
8401 Kalsdorf bei Graz