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Donnerstag, 5. Juni 2025

05.06.2025: 4. Graz Airport Run - Laufbericht

Airport Run Graz
Alle guten Dinge sind drei, heißt es in einer Redewendung. Zum dritten Mal in Folge stehe ich heute am Start des Airport Run Graz und zum dritten Mal werde ich in der Altersklasse (M50-60) den 3. Rang erlaufen. Und das bei wohlbemerkt jeweils über 60 Altersklassen-Teilnehmer. Nicht zum dritten Mal werde ich allerdings als Drittplatzierter eine Bronze-Medaille und einen mit Goodies gefüllten Rucksack, gesponsert vom Flughafen Graz, entgegen nehmen dürfen. Denn auf eine Siegerehrung der Altersklassen wird in diesem Jahr völlig überraschend verzichtet. Wie gewohnt werden jedoch die schnellsten Damen, Herren und Staffeln mit sehr großzügigen Reisegutscheinen entlohnt.

Aber das alles ist nicht wichtig, Wesentlich ist zum einen, dass das gesamte Startgeld der 800 genannten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Sterntalerhof, einem Hospiz für Kinder und Familien, zu Gute kommt. Und das sind bei einem Startgeld von 25 Euro pro Kopf und Nase in Summe stolze 20.000 Euro an Spendengelder. Zum anderen ist es natürlich ein besonderes Event, wenn währen des aktiven Flugbetriebs im Nahbereich der Start- und Landebahn am Grazer Flughafen gelaufen werden darf. Diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen.

Für das Startgeld erhält man neben einer außergewöhnlichen Location die Startnummer mit integriertem Zeitchip, eine Kleiderabgabe, eine Finisher-Medaille, eine Siegerehrung mit Verlosung, eine ansprechende Moderation und ein vergünstigtes Parkticket.

4. Graz Airport Run
Die letzten Tagen waren anstrengend. Trotz müdem Körper kann die Strategie für eine 5,8 Kilometer lange Strecke dennoch nur lauten, so rasch als möglich über die Ziellinie zu laufen. Ich mache mich ein paar Minuten warm und schon werden wir aufgerufen, im Startbereich Aufstellung zu nehmen. Da zu viele langsamere Läuferbeine einer schnellen Zeit hinderlich sind, platziere ich mich recht weit vorne. Und schon geht es los. 

Wie erwartet ist es eine große Überwindung, die Kilometer am Limit zu laufen. Die hohen Temperaturen machen mir nichts aus, aber der Gegenwind auf den beiden Schlusskilometern ist zermürbend. Was bin ich froh, stehenbleiben zu dürfen, als ich nach 24 Minuten und 34 Sekunden das Ziel erreicht habe

Ich klassiere mich auf Rang 39 von insgesamt 776 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In meiner Altersklasse M50 werde ich unter 62 Startern sehr guter Dritter.

Fazit: Klare Teilnahme-Empfehlung! Aber nicht zu lange überlegen. Die Startplätze sind limitiert und rasch vergriffen.

05.06.2025: 4. Graz Airport Run - Laufbericht


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Sonntag, 5. Januar 2025

05.01.2025: La Corsa della Bora - DNS

Da ich in den letzten Jahren auch in den Wintermonaten relativ viel gelaufen bin, möchte ich diesmal recht früh im Jahr meine Ultratrail-Saison einläuten.

Nach kurzer Recherche werde ich fündig. Der La Corsa della Bora nähe Triest soll es kurz nach dem Jahreswechsel sein. Hier lässt sich ein Neujahrs-Familienausflug ans Meer hervorragend mit einem Ultralauf auf offensichtlich landschaftlich schöner Strecke kombinieren. 

Zur Auswahl stehen Distanzen zwischen 5 und 105 Kilometer. Die Startgebühr für den sogenannten S1 Anniversary Ultra über 105 Kilometer beträgt zum Zeitpunkt meiner Anmeldung 105 Euro. Mittlerweile ist das Nenngeld in Höhe von einem Euro pro Kilometer ein wahres Schnäppchen.

Beschrieben wird die Route des S1 Anniversary Ultra mit Start und Ziel am Golf von Triest, der zudem mit knapp 4.000 Höhenmeter aufwartet, als sehr abwechslungsreich. Vom Triester Karst, vom Rosandra-Tal, von zu belaufenden Schützengräben aus dem 2. Weltkrieg bis hin zu den Klippen hoch über dem Meer ist zu lesen. Auch ein schönes Hotel in Sistiana ist rasch gefunden und gebucht.

Die Vorfreude weicht jedoch einer sehr starken Erkältung mit Fieber, Gliederschmerzen, Husten und Schnupfen. Das volle Programm wird mir kredenzt. Statt über die durchlebten Höhen und Tiefen während meiner Teilnahme am S1 Anniversary Ultra zu berichten und mich an einer Finisher-Medaille zu erfreuen, bleibt mir bloß zu sagen, dass ich krankheitsbedingt nicht anreisen kann. Somit wird nur ein "DNS", also ein "did not start" in der Ergebnisliste der La Corsa della Bora 2025 zurückbleiben.

Aber kein Grund, lange Trübsal zu blasen. So etwas kommt vor. Gerade in den Wintermonaten fängt man sich trotz aller Vorsicht schnell eine Virusinfektion ein und dann wird es in einer Disziplin, die dem Körper alles abverlangt, eben mal ein "kann nicht teilnehmen".

Daher: Auskurieren, neue Pläne schmieden (viele stehen ohnehin schon fest) und sich bald wieder am Laufen erfreuen.

05.01.2025: La Corsa della Bora - DNS


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Sonntag, 13. Oktober 2024

13.10.2024: Kleine Zeitung Graz Marathon im Team Hyundai - Erlebnisbericht Staffelmarathon

Vorwiegend laufe ich meine knapp 3.000 Jahreskilometer fernab von asphaltierten Straßen und großen Teilnehmerfeldern auf Trails. Doch es ist schon beinahe Tradition, dass ich am Ende meines Wettkampfjahres den Städtemarathon in Graz in Angriff nehme. 

Ich wohne mit meiner Familie im Süden von Graz. So liegt die Landeshauptstadt der Steiermark quasi vor meiner Haustüre. Auf Grund der leichten Erreichbarkeit habe ich vom Kleine Zeitung Graz Marathon schon einige Finisher-Medaillen in meiner Schublade. Auch meinen allerersten Marathon bin ich hier in Graz gelaufen. Nach exakt 4:00 Stunden krönte ich mich im Jahr 2014 zum Marathoni.

In diesem Jahr wollte ich jedoch eine Pause einlegen. Den wiederholten und zum scheitern verurteilten Selbstversuch, trotz fehlendem tempospezifischen Training auf sub 03:30 Stunden anzulaufen und zwischen bei 35 Kilometer "tilt" zu sein, habe ich eigentlich satt. Das Faire in der Leichtathletik ist, dass man in der Regel nicht für etwas belohnt wird, was man nicht trainiert hat. Auch dass der Marathon aus zwei beinahe identen Runden besteht, macht die Sache in Graz mental nicht gerade einfach. Vor allem das Teilstück ab der Keplerbrücke Richtung nördlichen Wendepunkt und retour, ist wenig attraktiv. Also heuer keine Teilnahme!

Manchmal kommt es dann doch anders. Durch Instagramm werde auf ein Gewinnspiel von Hyundai Österreich aufmerksam gemacht. Es werden zwei glückliche Gewinner gesucht, die in einer 4er-Staffel - gesponsert von Hyundai und Namensgeber des Staffelbewerbs - den Kleine Zeitung Graz Marathon in Angriff nehmen. Die beiden anderen Staffelteilnehmer sind niemand geringerer als Österreichs derzeit schnellster Marathonläufer Peter Herzog und Ex-Fußballprofi Sebastian Prödl. Dem nicht genug, wird zusätzlich ein tolles Rahmenprogramm geboten. Dazu gehört ein gemeinsames Essen am Vorabend, eine Nächtigung in einem guten Mittelklassehotel sowie ein uneingeschränkter Zutritt zum VIP-Bereich in der Grazer Oper am Marathon-Tag. 

Die Aussicht, Peter Herzog und Sebastian Prödl persönlich kennenzulernen und mit ihnen beim Abendessen über Sport und die Welt zu plaudern, veranlasst mich zur Teilnahme am Gewinnspiel. Und der Glücksengel meint es gut mit mir. Einige Tage später erhalte ich die Nachricht, dass ich einen Startplatz gewonnen habe. Die zweite Gewinnerin kommt aus Deutschland und nimmt für die Anreise nach Graz eine 12stündige Zugfahrt in Kauf.

Das Marathon-Wochenende startet wie versprochen mit einem gemeinsamen Essen am Vorabend des Marathonlaufs. Am Tisch sitzen Peter Herzog und Sebastian Prödl, namhafte Vertreter von Hyundai Österreich sowie Melanie aus Hannover und meine Wenigkeit. Ich genieße es, mit den Spitzensportlern über meine Teilnahme am Western States 100 zu plaudern und lausche den spannenden Erzählungen aus ihren erfolgreichen Karrieren. Dass ich recht spät esse, ist zwar nicht optimal, aber im Grunde egal. Denn wir vier sind uns einig, die Staffel zu genießen und keinen sportlichen Druck aufkommen zu lassen. Auch wenn Peter die Absicht kundtut, die erste rund 10 Kilometer lange Etappe in rund 30 Minuten laufen zu wollen 😱! Nach ein paar Stunden geht ein sehr gelungener Abend zu Ende.

Am nächsten Morgen reise ich entspannt mit dem Bus in die Stadt. Der erste Weg führt mich zur Akkreditierung für den VIP-Bereich, der in der Grazer Oper untergebracht ist. Was ist das für ein Privilig, sich hier aufhalten zu dürfen 😳. Das Catering fehlt natürlich auch nicht. So 

Nun heißt es aber, in den Shirts des Sponsors Hyundai für ein gemeinsames Foto am Opernring Aufstellung zu nehmen. Anschließend stimmen wir uns zeitlich ab, damit für die Staffelübergaben soweit alles klar ist. Und dann fällt auch schon der Startschuss.

Peter Herzog braust mit dem Elitefeld der Marathonläufer davon. Ich muss zusehen, dass ich rechtzeitig in meiner Wechselzone bin. Daher verabschiede ich mich von Melanie und Sebastian und trabe locker über die Herrengasse und Sackstraße bis zur Keplerbrücke. Dort bereite ich mich in meiner Wechselzone auf meinen Auftritt vor. Ich verstaue meine Regenjacke im Laufgürtel und warte auf das Eintreffen von Peter. 

Und da kommen sie auch schon angebraust. Gemeinsam mit den drei führenden Kenianern biegt Peter um die Kurve und übersieht beinahe die Wechselzone. Er übergibt mir den Transponder und ich laufe los. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich als Führender der Staffelwertung unterwegs bin. So laufe ich quasi auf leerer Strecke zum Wendepunkt Nord hoch. Zuschauer applaudieren lautstark, wenngleich ich vermutlich teils große Verwunderung auslöse. Ich selbst würde mich am Streckenrand fragen, wie denn dieser doch ältere Mann ins Spitzenfeld des Kleine Zeitung Graz Marathons gelangt ist? 

Meine Kilometerzeiten pendeln sich bei rund 4:15 Minuten ein. Erst ein paar hundert Meter vor meiner Wechselübergabe am Glockenspielplatz werde ich von einigen Athleten überholt. Bis dahin laufe ich völlig allein; krass 😁. 

Nach knapp 40 Minuten übergebe ich den Zeittransponder an Melanie, unserer weiblichen Staffelteilnehmerin aus dem deutschen Hannover. Mit den besten Wünschen verabschiede ich sie auf ihre 13 Kilometer lange Teilstrecke. Ich ziehe mir meine Regenjacke über und beschließe, über den Schlossberg zurück zur Grazer Oper zu joggen.

Melanie und auch unser prominenter Schlussläufer Sebastian Prödl laufen hervorragende Zeiten. Die letzten paar hundert Meter entlang des Opernringes versammeln wir uns um unseren Schlussläufer Sebastian und laufen gemeinsam über die Ziellinie. So sind wir nicht nur eine sehr sympathische, sondern mit einer Gesamtzeit von 3:09:12 Stunden und Platz 7 in der Mixed-Wertung des Kleine Zeitung Graz Marathon auch eine sehr erfolgreiche Hyundai-Staffel!

Zurück im VIP-Bereich ziehe ich mir trockene Klamotten über und lasse es mir noch einige Zeit bei Speis und Trank und interessanten Gesprächen gut gehen. Dann verabschiede ich mich von Melanie, Peter und Sebastian sowie von den Vertretern des Sponsors und fahre nach Hause, um meiner Familie vom erlebnisreichen Tag zu berichten. 

Noch einmal ein herzliches Danke an Hyundai Österreich für dieses sehr spezielle und wohl einmalige Marathon-Wochenende. Es war mir eine Ehre, Teil dieser Staffel gewesen zu sein.

Ich hoffe, viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten einen ebenso unvergesslichen Zieleinlauf und morgen keinen quälenden Muskelkater 🐈. Aber wenn doch? "Der Scherz vergeht, der Stolz bleibt!"

13.10.2024: Kleine Zeitung Graz Marathon im Team Hyundai - Erlebnisbericht Staffelmarathon


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Donnerstag, 13. Juni 2024

13.06.2024: 3. Airport Run Graz - Laufbericht

Graz Airport Run 2024
Wenn während des aktiven Flugbetriebs im Nahbereich der Start- und Landebahn am Grazer Flughafen gelaufen werden darf, sollte man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Auch dann nicht, wenn die Beine von einem 106 Kilometer langen Langstreckenlauf noch recht müde sind. 

Der Airport Run Graz findet heuer zum dritten Mal statt. Die Nenngebühr beträgt 25 Euro und wird zur Gänze der karitativen Einrichtung "Dank Dir" zur Verfügung gestellt. So kann bei der Siegerehrung ein Scheck über stolze 20.000 Euro übergeben werden.

Für das Startgeld erhält man neben einer außergewöhnlichen Laufstrecke die Startnummer mit integriertem Zeitchip, eine Kleiderabgabe, eine schöne Finisher-Medaille, eine Siegerehrung, eine ansprechende Moderation und ein vergünstigtes Parkticket.

Trotz schwerer Beine und fehlender Regeneration kann die Strategie für die 5,8 Kilometer lange Strecke nur lauten, so rasch als möglich über die Ziellinie zu laufen. Ich laufe mich ein paar Minuten warm. Da zu viele langsamere Läuferbeine einer schnellen Zeit besonders hinderlich sind, nehme ich weit vorne Startaufstellung. Und schon geht es los. 

Wolfgang Kölli beim Airport Run Graz 2024
Die ersten drei Kilometer läuft es unerwartet gut. Die Kilometerzeiten liegen knapp unter 4 Minuten. Kurz nach dem Wendepunkt wird es jedoch schwer; richtig schwer. Mein vorermüdeter Körper kann das Tempo nicht halten. Die nächsten beiden Kilometer sind deutlich langsamer. Dennoch beiße ich die Zähne zusammen und erreiche nach exakt 24 Minuten das Ziel. Was bin ich froh, stehenbleiben zu dürfen.

Ich klassiere mich auf Rang 27 von 458 männlichen Startern. In meiner Altersklasse M50 werde ich unter 65 Startern stolzer Dritter und darf zur Siegerehrung. Mit einer Bronze-Medaille, einem Rucksack samt Goodies des Flughafens Graz und einem tollen Erlebnis mache ich mich auf den Heimweg.

Fazit: Klare Teilnahme-Empfehlung! Aber nicht zu lange überlegen. Die Startplätze sind limitiert und rasch vergriffen.

13.06.2023: 3. Airport Run Graz - Laufbericht


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Samstag, 1. Juni 2024

01.06.2024: Mozart 100 by UTMB - Laufbericht

Alle guten Dinge sind 4! Ich reise mit dem Zug der ÖBB umweltbewusst, stressfrei und zudem sehr kostengünstig in die Mozartstadt Salzburg. Morgen werde ich zum bereits 4. Mal am Start des Mozart 100 by UTMB stehen. Der Mozart 100 ist ein 106 Kilometer langer Lauf durch das Salzburger Land. Mit Start und Ziel inmitten der Altstadt Salzburgs führt die Strecke meist auf Trails und mit 5200 Höhenmeter gespickt, durch die landschaftlichen Schönheiten des Salzburger Landes und versprechen atemberaubende Blicke auf den Fuschl- und Wolfgangsee.

Im Vorfeld hat es schon ein Update zur Pflichtausrüstung gegeben. Auf Grund der zu erwartenden nassen Bedingungen und kühleren Temperaturen wurde ein Oberteil mit langen Ärmeln und eine lange Hose zur Pflichtausrüstung erklärt.

Kurz vor dem Racebriefing kommt ein neuerliches Update vom Veranstalter. Da mit starkem Wind, Regen und kälteren Temperaturen am Gipfel des Zwölferhorn zu rechnen ist, wurde eine Umleitung eingerichtet. Die Umleitungsstrecke ist rund 15 Kilometer lang und wirkt sich auf die Gesamtkilometer nur geringfügig aus. Gerade im Hinblick auf die Helfer, die bei Sturmböen und Starkregen am Gipfel des Zwölferhorns ausharren müssten, ist das sicherlich eine nachvollziehbare Entscheidung der Rennleitung. 

Am Renntag bewahrheitet sich leider der Wetterbericht. Es regnet den ganzen Tag über. Mal nieselt es, dann schüttet es wie aus Kübeln. Die Regenjacke ist der ständige Begleiter. Die kleinen Pfützen werden zu Rinnsale, diese im Verlauf des Tages zu kleinen Bächen. Das Terrain ist aufgeweicht, nass und rutschig. 

Fortsetzung folgt ...




01.06.2024: Mozart 100 by UTMB - Laufbericht


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Samstag, 23. März 2024

23.03.2024: Vulkanland-Frühlingslauf in Leitersdorf - Erlebnisbericht

Zum bereits 5. Mal begrüße ich das Wettkampfjahr mit dem Vulkanland-Frühlingslauf. Und auch heuer macht der Frühlingslauf seinem Namen alle Ehre. Denn die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel und lässt die Temperaturen auf rund 20 Grad Celsius steigen.

Veranstaltet wird das mittlerweile traditionelle steirische Lauf-Opening, das sich selbst als schönstes Laufevent im Südosten Österreichs bezeichnet, vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf. Die Zeitnehmung erfolgt durch PENTEK-timing. Von Event-Gucker wird ein kostenpflichtiges Fotoservice angeboten.

Parkplätze sind etwas außerhalb vom Ortskern zur Genüge vorhanden. Das Starterpaket ist mit vielen Warenproben und Werbepapieren gefüllt. Immer wieder stelle ich mir beim Anblick dieser sogenannten Starterpakete die Frage, wie oft der Inhalt wohl im Müll landet. Wäre es nicht eine gute Idee, Werbe- und Sponsor-Informationen umweltbewusst online zu stellen und den Link dorthin als QR-Code z.B. auf der Startnummer zur Verfügung zu stellen? Ein Los für die Tombola, bei der es tolle Preise zu gewinnen gibt, wird ebenfalls mit der Startnummer ausgegeben. Zudem erhalten alle Finisher beim Überqueren der Ziellinie eine schöne Medaille.

Mittelpunkt der Laufveranstaltung ist der Bereich rund um das "Komm Zentrum Leitersdorf". Diese Mehrzweckhalle im unmittelbaren Start- und Zielbereich bietet neben dem Schutz vor schlechter Witterung vor allem auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, eine Ausschank von Speisen und Getränken sowie Tische und Bänke, um sich zu laben oder der Siegerehrung und der Warenpreisverlosung zu lauschen. Auch ein umfangreiches Rahmenprogramm und eine ansprechende Moderation fehlt hier in Leitersdorf im Raabtal nicht.

Wer hier an den Start gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Die Laufbegeisterten müssen sich entscheiden, ob sie am Hobbylauf mit 4,219 km Länge, am Volkslauf mit 8,438 km Länge oder am Halbmarathon über die klassische Distanz von 21,095 Kilometer an den Start gehen wollen. Wer den Halbmarathon im Team bewältigen möchte, kann das als Staffelläufer tun. Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Auch Nordic Walker kommen auf ihre Kosten.

Alle Laufbewerbe - mit Ausnahme der Kinderläufe -  führen über eine 4,219 Kilometer lange Runde inmitten durch das Ortsgebiet von Leitersdorf. Je nach Bewerb hat man die Runde zwischen ein und fünf Mal zu durchlaufen.


Mein persönliches Laufgeschehen:

Ich bin für den Volkslauf gemeldet. Aktuell bereite ich mich für den Start beim Mozart 100, einem 105 Kilometer langen Ultra-Trail durch das Salzburger Land, vor. Aber in dieser Woche stehen an Stelle großer Umfänge eher kurze, intensive Trainingseinheiten am Programm. Daher kommt mir dieser heutige Wettkampf über rund 8,5 Kilometer sehr gelegen.

Das Training ist in den letzten Wochen sehr zufriedenstellend verlaufen. Die Grundlagenausdauer stimmt. Welche Zeit ich heute auf dieser kurzen Distanz zu Laufen imstande bin, kann ich schwer abschätzen. Ich habe zwar das eine oder andere Intervall-Training absolviert, aber ich fürchte, dass meine Bestzeit, die ich vor zwei Jahren hier in Leitersdorf gelaufen bin, außer Reichweite ist. Dazu kommt, dass ich auf Grund einer sportlichen Terminkollision nur drei Stunden nach dem Lauf für meinen Tennisclub ein Mannschafts-Meisterschaftsspiel zu spielen habe. Daher nehme ich mir vor, nicht gänzlich ans körperliche Limit zu gehen. Dennoch hoffe ich insgeheim auf einen Podestplatz in meiner Altersklasse.

Ich stehe kurz vor 13 Uhr gut aufgewärmt an der Seite von über 300 Teilnehmern, die so wie ich über den 8,4 km langen Volkslauf an den Start gehen. Insgesamt sind es laut Auskunft des Veranstalters weit über tausend Teilnehmer, die heute den Weg nach Leitersdorf gefunden haben. Ich positioniere mich recht weit vorne, um auf den ersten Streckenabschnitten nicht gebremst zu werden. Die Teilnehmer des Hobbylaufes, des Halbmarathons und auch die Staffelläufer starten zeitgleich. Der Start wird traditionell von der Stadtwache Feldbach mit einem unüberhörbaren Kanonenschuss freigegeben.

Der Großteil des Rundkurses ist asphaltiert. Der erste Kilometer führt einige Höhenmeter abwärts und verleitet zu einem zu schnellen Start. Zu Beginn des zweiten Kilometers sind zuerst einige Meter auf etwas erdigem Terrain zu laufen. Nun geht´s stetig nach oben. Zu Beginn des dritten Kilometers führt die Strecke über ein kräftezehrendes Wiesenstück, bevor es auf geteerter Straße weitere 40 Höhenmeter aufwärts zum höchsten Punkt der Strecke geht. 

Nach einer 180-Grad-Wende verläuft der vierte Kilometer parallel zum eben gelaufenen Anstieg dem Ortszentrum entgegen, wo je nach Bewerb entweder der Zieleinlauf oder der Rundendurchlauf wartet. Die Strecke ist meist breit genug, um gut und ungehindert zu laufen. In Summe ist der Rundkurs mit ungefähr 50 positiven Höhenmetern gespickt.

Ich laufe den ersten Kilometer in recht flotten 3:45 Minuten an. Auf dem zweiten Kilometer drossle ich das Tempo ein wenig, sodass dieser Abschnitt nach weiteren 4:00 Minuten absolviert ist. Der dritte, durchwegs nach oben führende Kilometer, wird mit 4:23 Minuten deutlich langsamer. Den abschüssigen vieren Kilometer bin ich wieder in 3:53 Minuten im Stande zu laufen, sodass ich für die erste 4,2 Kilometer lange Runde durch das Ortsgebiet von Leitersdorf exakt 17:00 Minuten benötige.

Ein paar Körner im Tank habe ich zwar noch. Aber man muss kein Orakel sein um zu wissen, dass ich für die zweite Runde deutlich mehr Zeit brauchen werde. Dazu habe ich das bevorstehende Tennis-Match im Hinterkopf, sodass ich mit mir schnell im Reinen bin, das Tempo ein wenig zu drosseln. Insbesondere auf dem Anstieg zur Wende reduziere ich deutlich die Geschwindigkeit. So kommt es nicht unerwartet, dass ich auf der zweiten Runde beinahe 19 Minuten unterwegs bin. 

Meine offizielle Endzeit beträgt 35 Minuten und 50 Sekunden. Das entspricht einer Pace von 4:15 Minuten pro Kilometer. Dass ich auf dem Altersklassen-Podest auf der obersten Treppe stehen darf, kommt dann doch etwas überraschend. So nehme ich einen tollen Pokal mit nach Hause. Mein anschließendes Tennisspiel verliere ich gegen einen starken Gegner sehr deutlich. Aus heutiger Sicht sehe ich keinen Grund, nicht auch im nächsten Jahr wieder beim Vulkanland-Frühlingslauf an den Start zu gehen. Und dann nehme ich mir auf jeden Fall auch die Zeit, nach dem Lauf noch einige gemütliche Stunden beim Zielfest zu verbringen.

In 14 Tagen folgt der nächste Wettkampf. Ich starte beim Lindkogeltrail in Bad Vöslau. Denn in den kommenden Wochen stehen wieder lange Trainingsläufe im Vordergrund. Dann sollte ich für den Mozart 100 halbwegs gut vorbereitet sein. Wie es mir auf dem 54 Kilometer langen Ultra-Trail rund um den großen und kleinen Lindkogel ergangen ist, kann zeitnah hier auf meinem Blog nachgelesen werden.

23.03.2024: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Erlebnisbericht


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Mittwoch, 14. Juni 2023

14.06.2023: 2. Graz Airport Run - Laufbericht

Wenn während des aktiven Flugbetriebs auf Teilstrecken der Start- und Landebahn am Grazer Flughafen gelaufen werden darf, sollte man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Airport Run Graz
Der Airport Run Graz findet heuer zum zweiten Mal statt. Im Vorjahr war ich in Kalifornien und erfüllte mir meinen sportlichen Lebenstraum. Diesmal passt der Termin und so schnappe ich mir einen der auf 700 Starter:innen limitierten Startplätze. Die Nenngebühr beträgt 22 Euro und wird zur Gänze dem Verein "Steirer mit Herz" gespendet.

Für das sehr moderate Startgeld erhält man neben einer außergewöhnlichen Laufstrecke die Startnummer mit integriertem Zeitchip, eine Kleiderabgabe, eine schöne Finisher-Medaille, eine Siegerehrung, eine ansprechende Moderation und ein vergünstigtes Parkticket. Auch Fotos werden gemacht und unentgeltlich veröffentlicht. 

Die Strategie für die 5,8 Kilometer lange Strecke kann nur lauten, so rasch als möglich über die Ziellinie zu laufen. Ich trainierte in den letzten Wochen kaum Intervalle. Dennoch nehme ich mir vor, die Kilometer nach Möglichkeit in rund 4 Minuten hinter mich zu lassen. 

Ich laufe mich ein paar Minuten warm. Zu viele langsamere Läuferbeine sind einer schnellen Zeit besonders hinderlich. Daher nehme ich recht weit vorne Startaufstellung. Und schon geht es los. Trotz von Beginn weg hohem Tempo versuche ich rhythmisch zu laufen und konzentriert zu atmen. Den ersten Kilometer lasse ich nach 3:54 Minuten hinter mich. Auch die nächsten tausend Meter laufe ich unter 4 Minuten; konkret in 3:57 Minuten. Es geht zum Wendepunkt. Nach wie vor fühle ich mich gut. Der Atem ist zwar kurz, aber mit einer weiteren Kilometerzeit von 4:01 Minuten nicht verwunderlich. Ich bin überrascht, dass ich das Tempo weiterhin hoch halten kann. So ist der Kilometer 4 in 4:02 Minuten absolviert. Der vorletzte Kilometer wird in genau 4:00 Minuten gestoppt. Bald ist es geschafft. Die Beine und der Atem werden schwer. Nach weiteren 4:06 Minuten überlaufe ich sehr zufrieden die Ziellinie.

Mit der Zeit von 23 Minuten und 24 Sekunden klassiere ich mich auf Rang 39 von 458 männlichen Startern. In meiner Altersklasse M50 werde ich unter 79 Startern stolzer Dritter und darf zur Siegerehrung. Großartig war es; bis zum nächsten Mal beim Airport Run Graz!

14.06.2023: 2. Graz Airport Run - Laufbericht


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Samstag, 22. April 2023

22.04.2023: Tuscany Crossing - Erlebnisbericht

Es ist Donnerstagmorgen! Das Auto ist vollgetankt und mit unserem Reisekoffer und einer großen Kiste mit Laufutensilien beladen. Unseren Sohn Sebastian wissen wir in den kommenden Tagen bei den Großeltern versorgt. So kann ich die Reise in die Toskana guten Gewissens gemeinsam mit meiner Frau antreten. Das Ziel unseres Kurztrips ist Castiglione d'Orcia, ein Ort mit etwas mehr als 2.000 Einwohner in der Provinz Siena. Hier, etwa 90 Kilometer südöstlich von Florenz, werde ich Samstagfrüh bei der Tuscany Crossing an den Start gehen.

Die Tuscany Crossing ist ein Langstreckenlauf mit 103 Kilometer Länge. Laut Streckenprofil weist der Rundkurs in etwa 3.500 positive Höhenmeter auf. Der Großteil dieser Höhenmeter sind auf der zweiten Streckenhälfte zu bewältigen. Insbesondere die beiden Aufstiege zwischen Kilometer 50 und 70 scheinen es in sich zu haben. Das Zeitlimit beträgt 22 Stunden. Um jedoch die Qualifikationsnorm für die Startplatz-Lotterie des Western States 100 (kurz WSER) zu erfüllen, muss man die Ziellinie nach längstens 21 Stunden überqueren.

Die Möglichkeit, sich für eine weitere WSER-Lotterie zu qualifizieren, ist nur einer der Gründe, warum ich hier an den Start gehe. Ein weiterer ist, dass meine Frau und ich die Toskana sehr mögen und wir uns auf die landschaftliche Schönheit, auf das milde Klima, auf die Kultur sowie auf kulinarische Genüsse im Val d'Orcia freuen. Denn dieses Tal zählt zu den schönsten Landschaften Italiens. Endlos weite hügelige Felder, malerische Zypressenalleen, bezaubernde Ortschaften mit Renaissancebauten erfreuen das Auge und die Seele.

Auch dass der Ultra-Trail recht früh im Jahr stattfindet, passt mir gut in die Jahresplanung. So kann ich die über die Wintermonate konservierte Grundlagenausdauer nutzen, um zum einen ein weiteres Ultra-Trail-Laufabenteuer zu erleben und vor allem auch sehr früh im Jahr die Qualifikation für die Startplatz-Lotterie des WSER einzutüten. Sollte ich wider Erwarten scheitern, hätte ich im Verlauf des Jahres noch einige alternative Qualifikationsmöglichkeiten. Aber mit solchen negativen Gedanken beschäftige ich mich grundsätzlich nicht. Denn mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ich eigentlich nur durch eine akute Verletzung gestoppt werden kann. Die Grundlagenausdauer und vor allem auch die mentale Stärke, um einen 100 Kilometer langen Trail-Lauf ins Ziel zu bringen, ist jedenfalls gegeben.

Neben dem Laufen habe ich vor einigen Jahren auch das Tennisspielen liebgewonnen. Tennis macht nicht nur Spaß, sondern es sorgt der durch die vielen kurzen Seitwärtsbewegungen gewonnene Muskelaufbau rund um das Knie für mehr Stabilität. So beeinträchtigt mich der diagnostizierte Knorpelschaden in den Kniegelenken aktuell nicht sonderlich. Auch das ist ein Grund, warum ich einen ultralangen Wettkampf gerne im Frühjahr laufe. Denn wenn im Verlauf der Sommermonate die Tennis-Meisterschaft zu spielen ist, halte ich es mit der Einhaltung eines Trainingsplans, vor allem aber mit der Regeneration, nicht so genau. Da kann es durchaus passieren, dass es in der Woche keinen Tag gibt, an dem ich nicht in Lauf- oder Tennisschuhen unterwegs bin. Manchmal sogar in beiden.

Uns stehen 800 Kilometer Anreise bevor. Ich erwarte mir zwar keine Absolution der Klima-Aktivisten, aber ich halte es zumindest so, dass die Anreise zu einem Laufevent meiner Wahl nicht länger sein darf, als ich für den Lauf selbst benötige. Wenn der Formel "Fahrzeit =/< als Laufzeit" entsprochen wird, dann ist die Fortbewegung für mich quasi co2-neutral. Ich weiß, diese Herangehensweise ist natürlich Quatsch und ich will hier auch keine Klima-Politik betreiben. Diese Rechnung sollte jedenfalls aufgehen, denn der rund 8stündigen Autofahrt steht ein wohl zumindest 14stündiger Lauf gegenüber.

Ich genieße die Autofahrt mit meiner Frau. Wir haben ohnehin viel zu wenig Zweisamkeit. Während wir über Villach und Venedig Richtung Süden fahren, quatschen wir über Gott und die Welt. Nein, eigentlich reden wir über Acryl-Malerei und über das Laufen. An den Städten Bologna und Florenz vorbei, kommen wir unserem Ziel näher. Die Unterkunft liegt ein paar Kilometer außerhalb der Ortschaft Castiglione d'Orcia. Nach knapp 9 Stunden Autofahrt treffen wir endlich ein und beziehen unser schönes Quartier. Das Zimmer ist geräumig und die kleinen Fenster bieten einen schönen Ausblick in die Landschaft. Wir entscheiden uns, im Restaurant vor Ort Abend zu essen und planen bei einer leckeren Mahlzeit den morgigen Sightseeing-Tag.

Nach einem schmackhaften Frühstück fahren wir nach Bagni San Filippo. Die hier entspringende heiße Quelle gilt als das älteste natürliche und von Menschen genutzte Heilbad der Welt. Man vermutet, dass in dieser Quelle bereits die Etrusker und die Römer gebadet haben. Wunderschön ist vor allem der Flusslauf mit den Naturbecken direkt im Wald, wo versinterte weiße Kaskaden für ein fabelhaftes Ambiente sorgen. Mit viel Fantasie kann man im Kalksteingebilde einen weißen Wal erkennen.

Im Anschluss bummeln wir durch Pienza. Die Sonne lacht vom Himmel und es ist für diese Jahreszeit überdurchschnittlich warm. Für viele ist das Städtchen Pienza eines der schönsten Orte im Val d'rcia. Dieses historische Juwel, errichtet nach den Idealen der Renaissance, steht heute auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe-Stätten. Faszinierend schön ist die Altstadt mit dem einmaligen Piazzo Pio II und den umliegenden Palästen und Kirchen. Viele romantische Plätze, historische Gebäude und verschiedene Museen warten darauf, bei einem Spaziergang entdeckt zu werden. Sehenswert sind auch das imposante Rathaus oder auch der Palazzo Piccolomini und die atemberaubende Kathedrale Santa Maria Assunta, die eines der wichtigsten Wahrzeichen von Pienza ist. Wir genießen die Sonne, die Aussicht über das Tal und das eine oder andere Getränk. Eine kohlenhydratreiche Kost wäre vermutlich auch nicht ganz verkehrt gewesen. Eine optimale Vorbereitung auf einen Ultra-Trail ist es zwar nicht, aber es sind wunderbar entspannte Stunden, die ich hier mit meiner Frau verbringe.

Es ist Zeit, die Startunterlagen abzuholen. Über schmale, kurvenreiche Straßen fahren wir hoch zum Ortskern von Castiglione d'Orcia. Im Start-/Zielbereich ist alles recht familiär und freundlich. Mein Englisch wird gut verstanden und kurze Zeit später ist das Organisatorische auch schon wieder erledigt.

Der Einzelstart über die 103 Kilometer lange Distanz kostet je nach Anmeldzeitpunkt zwischen 80 und 100 Euro. Neben der Anmeldung und dem unterzeichneten Haftungsausschluss ist für Teilnahmen an Laufveranstaltungen in Italien die Vorlage eines ärztlichen Attestes, in dem die erforderliche Gesundheit und Fitness für einen derartigen Langstreckenlauf bestätigt wird, obligatorisch. Für das Startgeld erhalte ich nicht nur eine Startnummer und die Verpflegung entlang der Strecke und im Ziel, sondern auch ein Funktions-Shirt. Eine Finisher-Medaille wird es auch geben. Aber die muss erst verdient werden. Starter über 100 Meilen bzw. über 103 Kilometer erhalten zudem einen GPS-Tracker, der verbindlich am Laufrucksack befestigt werden muss. Zudem wird für Läufer ohne persönlichen Support ein Dropbag-Service angeboten. Tatsächlich könnte für jeden Checkpoint eine Tasche im Startbereich abgegeben werden. Diese Beutel werden dann vom Veranstalter zum jeweiligen Checkpoint gebracht und im Anschluss wieder zurück zum Ziel transportiert. Ich benötige diese Zusatzleistung nicht. Alles, was ich entlang der Strecke benötige, habe ich in meiner Laufweste oder erhalte ich an den Checkpoints.

Mittlerweile knurrt mein Magen, aber irgendwie lässt sich keine geöffnete Pizzeria finden. Schade, denn eine leckere Pizza oder ein Teller Pasta wäre ein für mich passendes Abendessen. Auf der Terrasse einer kleinen Osteria gibt´s dann wenigstens ein paar Portionen Bruschetta.

Wir fahren zur Unterkunft zurück und ich treffe die letzten Vorbereitungen. Die Startnummer wird an das Startnummernband geheftet, die Pflichtausrüstung wird im Rucksack verstaut und die Klamotten bereitgelegt. Die Pflichtausrüstung umfasst einen Liter Wasservorrat, Energieriegel, eine wasserdichte Jacke, ein Erste-Hilfe-Set, eine Trillerpfeife, eine Stirnlampe mit Ersatzbatterien oder Ersatzlampe und ein aufgeladenes Mobiltelefon. Zusätzlich werden Mütze, Handschuhe und Trail-Schuhe empfohlen.

Um 03:50 Uhr holt uns der Wecker unsanft aus dem Schlaf. Das war eine kurze Nacht. Wie es der Veranstalter bei der Ausgabe der Startunterlagen verlangt hat, aktiviere ich bereits jetzt den GPS-Tracker. Ich habe keine Ahnung, warum das Teil eine Stunde vor dem Start eingeschaltet werden muss. Auf jeden Fall ist es kurios zu sehen, wie auf der Landkarte der zugehörigen App immer mehr blinkende Punkte aufscheinen, die sich dann in Richtung Start bewegen.

Ein Hoch auf unseren Unterkunftsgeber! Er serviert uns um 04:15 Uhr ein Frühstück. Für mich besteht diese frühe Mahlzeit aus einem Croissant mit Schokocreme und zwei Tassen Kaffee.

Nach einer rund 10minütigen Autofahrt treffen wir in der Nähe des Startbereichs ein. Es ist noch dunkel und die Luft ist rund 8 Grad Celsius kühl. Laut Wettervorhersage soll es ein meist wolkenloser, frühsommerlich warmer Tag werden. Ich bin voller Vorfreude. Diese wird nur dadurch getrübt, dass sich kein Parkplatz finden lässt. Nach ein paar Minuten erfolgloser Suche eines Abstellplatzes überrede ich meine Frau, mich aussteigen zu lassen und einfach wieder in die Unterkunft zu fahren und noch ein wenig zu schlafen. Was für eine bescheuerte Idee! Kurze Zeit später stehe ich alleine und frustriert im Startbereich, während meine Frau traurig ins Zimmer zurückkehrt.

Unmittelbar vor dem Start gibt es die üblichen Informationen zum Wetter, zur Streckenmarkierung, zum Verhalten auf der Straße etc. in italienischer und englischer Sprache. Endlich geht es los. Die Stirnlampen werden aktiviert und die Startfreigabe ist erteilt. Wir laufen durch schmale Gassen an der Burg Rocca di Tentennano vorbei ins Tal. Rocca di Tentennano wurde bereits im Jahr 1100 urkundlich erwähnt. Die Burg wirkt selbst in der Dunkelheit imposant und ich werde sie im Lauf des Tages aus vielen, vielen Kilometern Entfernung immer wieder zu sehen bekommen. Vom Plateau der Burg bietet sich bei guter Fernsicht ein atemberaubendes Panorama über das Tal und auch auf die Via Francigena genießt man einen privilegierten Blick. 300 Höhenmeter führt uns die Strecke zum Teil sehr steil hinunter ins Orcia-Tal. Dieser erste Abschnitt verleitet dazu, viel zu forsch zu starten. Zudem verlangen gelegentliche Pflastersteinpassagen ein sehr konzentriertes Laufen. Nebel steigt auf und die Morgendämmerung bricht herein. Es herrscht eine wunderbare Stimmung.

Bald ist die Talsohle erreicht und der Fluss Orcia muss gequert werden. Früher wurde über einen Steg gelaufen. Dieser ist jedoch seit Jahren baufällig und gesperrt. So muss durch das Wasser gewatet werden. Ein Seil ist gespannt, um sich daran festzuhalten. Einige Teilnehmer ziehen sich die Schuhe und Socken aus. Diesen Luxus gönne ich mir nicht. Es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass die Füße im Verlauf der Tuscany Crossing nass werden.

Endlich wird es hell. Schön, denn ich möchte von dieser Landschaft mehr sehen als was im Lichtkegel meiner Stirnlampe zum Vorschein kommt. Ich erreiche die Ortschaft Bagni Vignoni, das für sein Bad berühmt ist. Die heilsamen Quellen sollen besonders wohltuend bei Haut-, Knochen- und Gelenksbeschwerden wirken. Selbst der berühmte Lorenzo di Medici soll hier seine körperlichen Leiden auskuriert haben.

Pfade und Schotterwege wechseln sich ab. Die Wiesen sind saftig grün. Die Toskana zeigt sich in ihrer schönsten Pracht. Ich fühle mich körperlich gut und genieße es, hier dabei sein zu dürfen. Das von mir eingeschlagene Tempo ist eigentlich zu hoch. Aber wie heißt es so schön: Langsam wird man im Verlauf eines ultralangen Wettkampfes noch früh genug. Die Strecke führt zur Rocca di Vignoni Alto in die Höhe, bevor nach 13 Kilometern die Ortschaft San Quirico d'Orcia erreicht ist. Sehenswert ist die imposante Stadtmauer mit den vielen Türmchen und auch die Kirche Collegiata Santi Quirico e Giulitta aus dem 12. Jahrhundert, die ursprünglich im romanischen Stil errichtet wurde. Dieser traumhafte Ort ist aber auch durch die sogenannten Cipressi di San Quirinco d'Orcia bekannt. Dabei handelt es sich um einen kleinen kreisrunden Zypressen-Wald, der scheinbar inmitten eines Feldes stehengelassen wurde und um einen Zypressnring, durch den ein Feldweg führt. Hier an diesem Ort an der Via Francigena wurde im Mittelalter Federico Barbarossa zum Kaiser gekrönt. Diesem Ereignis zu Ehren findet Jahr für Jahr das Festa del Barbarossa statt.

Apropos Via Francigena: Ich belaufe hier einen mittelalterlichen Pilgerweg, eine Händler- und Heeresstraße. Die Via Francigena führt vom englischen Städtchen Canterbury zu den Gräbern der Apostelfürsten Petrus und Paulus bis nach Rom. Die Route soll erstmals im Jahr 990 von Bischof Sigeric von Canterbury beschrieben worden sein, als er zu einer Investitur den Papst aufsuchte. Die Länge der Via Francigena beträgt ca. 2000 Kilometer und entlang ihres Verlaufes entstanden viele Klöster, Pilgerhospize und Kathedralen. Ich bin von geschichtsträchtigen Strecken angetan und fände es sehr verlockend, die Via Francigena in ihrer vollen Länge laufend zu durchqueren. Aber dazu bräuchte es überdurchschnittlich viel Urlaub und wohl auch einen großzügigen Sponsor. Ich könnte zwar auf meine sehr verständnisvolle Familie zählen, aber solch ein Monsterprojekt ist aktuell nicht umsetzbar. Vielleicht mache ich mich ja im Ruhestand auf, um der Via Francigena von Canterbury nach Rom zu folgen.

Nun erwartet mich ein persönliches Highlight. Der Weg führt uns durch die Ländereien, die durch den Film "The Gladiator" berühmt geworden sind. Das ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme und ich habe ihn bestimmt schon ein dutzend Mal gesehen. Ich stecke mir die Kopfhörer in die Ohren und starte aus der Playlist die dazugehörige Filmmusik, während ich die Campi Elisi entlang laufe. Ich habe Gänsehaut. Der sogenannte Cypresses - Gladiator Point und die kleine Kapelle Madonna di Vitaleta zählen zu den besten Fotospots im gesamten Orcia-Tal.

Pienza ist erreicht. Hier saß ich gestern mit meiner Frau und habe das eine oder andere Glas getrunken. Heute labe ich mich mit Wasser und einem isotonischen Getränk. Grundsätzlich sind die Checkpoints gut platziert. Das angebotene Wasser schmeckt mir jedoch überhaupt nicht. Ich finde, es hat einen sehr unangenehmen Geschmack. Ich denke, es liegt am beigefügten Natrium. Jedenfalls schlägt mir das Wasser auf den Magen und mit jedem weiteren Schluck wird der Ekel darüber größer.

Über kupiertes Gelände führt die Strecke weiter nach Monticchiello, einer geschichtsträchtigen Stadt, die für ihr Teatro Povero berühmt wurde. Auf der Via Agogna geht es talwärts. Ein weiteres Mal ist der Fluss Orcia zu durchqueren. Sand und Steine machen das Weiterkommen entlang der Schotterbänke sehr beschwerlich.

Auf den nächsten 10 Kilometern durchlaufe ich auf Wiesenwegen und Schotterstraßen der Landschaft rund um Gallien. Der Streckenverlauf ist recht eben und ich kann weiterhin ein gutes Tempo laufen. Jedoch wäre es ratsamer gewesen, mit den Kräften besser hauszuhalten. Denn schließlich ist das heute kein Marathon, sondern eine über 100 Kilometer lange Laufstrecke.

Und so kommt es, wie es eben kommen musste. Ich habe mit meinen Kräften nicht entsprechend gehaushaltet und so haben mir die letzten Kilometer stark zugesetzt. Meine Kohlenhydratspeicher fühlen sich leer an und ich bin richtig platt. Das sich keine guten Voraussetzungen für die kommenden Stunden. Denn schenkt man der Streckenbeschreibung Glauben, beginnen hier die eigentlichen Herausforderungen der Tuscany Crossing. 

Dass ich hier nach rund 55 Kilometer meine Frau treffe, gibt mir jedoch Auftrieb. Wir plaudern eine Zeit lang, bevor ich den anstrengenden Anstieg zur Stadt Gampiglia d'Orcia in Angriff nehme. Der Turm Campanaria ist sehr präsent und beherrscht das Tal ähnlich imposant wie die Burg Rocca di Tentennano. Wider Erwarten erhole ich mich ein wenig, während ich das Gefälle hinunter nach Bagni San Filippo laufe. Die großartigen Fotomotive und auch den penetranten Schwefelgeruch kenne ich bereits von gestern.

Nun folgt ein rund 7 Kilometer langer Aufstieg zum höchsten Punkt des Laufes. Die Landschaft hat ein wenig vom Flair der Toskana verloren. Ich belaufe einen Mischwald und quäle mich auf gut 1000 Meter über den Meeresspiegel hoch. Die vorderen Oberschenkelmuskel raunzen, als es im Anschluss gleich wieder über 800 Höhenmeter hinunter ins Tal zu laufen gilt.

Auf welligem Terrain komme ich nicht mehr sonderlich schnell voran. Ich wandere mehr als dass ich laufe. Ich bin sauer auf mich und meine schlechte Vorbereitung am Vortag. Alkohol statt Wasser, Bruschetta statt einer sättigenden Pasta oder Pizza. Verflucht! Wie und vor allem wann werde ich heute die Ziellinie erreichen? Es raschelt im Gebüsch und ich meine, ein Grunzen gehört zu haben. Ein Wildschwein würde mir jetzt noch fehlen. In einem der zahlreichen Newsletter des Veranstalters wurde informiert, wie man sich im Falle einer Begegnung mit Wildschweinen zu verhalten hat. Der Hinweis war in italienischer Sprache verfasst und das Piktogramm war für mich nicht selbsterklärend. Hätte ich mir doch die Mühe gemacht und den Text übersetzt. Aber ich habe für´s erste Glück. Kein wildgewordener Vierbeiner macht Jagd auf mich. So trabe ich mit geschärften Sinnen weiter.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals so auf Sparflamme gelaufen zu sein. Mir fehlen noch rund 20 Kilometer ins Ziel, als ich unweit unseres Quartiers entlang gehe. Das kleine Teufelchen im Kopf rät mir, es einfach bleiben zu lassen. Ich solle doch die Startnummer abnehmen, mich beim Streckenposten abmelden und in die Unterkunft verschwinden. Pustekuchen! So verlockend auch manchmal diese Gedanken sind, nie und nimmer beende ich aus freien Stücken einen Lauf vor der Ziellinie.

Es folgt ein Abstieg, tief in den Wald. Ich marschiere an einem Maschendrahtzaun entlang. Plötzlich huscht an der anderen Seite des Zaunes ein Rudel Jagdhunde vorbei. Ich denke, dass das hier ein Trainingsgelände für die Vierbeiner ist.

Im Schneckentempo geht es weiter vorwärts und die Dämmerung bricht herein. Ein paar Kilometer trennen mich noch von der Ziellinie. Vor mich türmt sich der Schlussanstieg wie eine senkrechte Wand auf. Diese finalen 300 Höhenmeter hinauf zur Rocca di Tentennano sind das Härteste, was ich bisher in meinem Ultratrail-Leben zu bewerkstelligen hatte. Nur noch mein eiserner, unbändiger Wille treibt mich an, Schritt für Schritt nach oben zu steigen. 

Der Wind frischt auf und ich beginne am ganzen Körper zu frieren. Ich muss anhalten und mir die Windjacke aus der Laufweste holen. Ein paar Minuten habe ich es geschafft und laufe über die Ziellinie und in die Arme meiner Frau. Mit der offiziellen Zeit von 16 Stunden, 10 Minuten und 42 Sekunden klassiere ich mich auf dem 82. Rang der insgesamt 146 Finisher. Auch wenn ich auf der zweiten Streckenhälfte sehr schwer zu kämpfen hatte, wird mir die Tuscany Crossing sehr positiv in Erinnerung bleiben. Eine weitere Teilnahme auf der 100 Meilen langen Strecke schließe ich nicht aus.

22.04.2023: Tuscany Crossing - Laufbericht


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Samstag, 18. März 2023

18.03.2023: Vulkanland-Frühlingslauf in Leitersdorf im Raabtal - Erlebnisbericht

Auch heuer begrüße ich das Wettkampfjahr standesgemäß mit dem Vulkanland-Frühlingslauf. Und der Frühlingslauf macht seinem Namen alle Ehre. Denn die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel und lässt die Temperaturen auf rund 15 Grad Celsius steigen.

Veranstaltet wird das mittlerweile traditionelle steirische Laufopening, das sich selbst als schönstes Laufevent im Südosten Österreichs bezeichnet, vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf. Die Zeitnehmung erfolgt durch PENTEK-timing. Von Event-Gucker wird ein kostenpflichtiges Fotoservice angeboten. Im Sparpaket kosten 10 ausgewählte Bilder in Summe14,90 Euro. Diesen Preis finde ich persönlich absolut in Ordnung. Aber auch Helfer des Veranstalters selbst machen unermüdlich Fotos und stellen diese ein paar Tage später auf der Homepage zum Download bereit.

Parkplätze sind etwas außerhalb vom Ortskern zur Genüge vorhanden. Das Starterpaket ist mit Warenproben und allerlei Werbepapieren gefüllt. Ich denke, dass der Inhalt häufig im Müll landet und so muss die Frage gestattet sein, ob man insbesondere die Werbepapiere der Sponsoren nicht umweltbewusst online stellen sollte. Den Link zur Werbepapier-Sammlung könnte man zum Beispiel über einen QR-Code, aufgebracht an der Startnummer, abrufen. Ein Los für die Tombola, bei der es schöne Preise zu gewinnen gibt, wird ebenfalls mit der Startnummer ausgegeben. Zudem erhalten alle Finisher eine schöne Medaille.

Alles was mir als Läufer wichtig ist, finde ich im "Komm Zentrum Leitersdorf". Diese Mehrzweckhalle im unmittelbaren Start- und Zielbereich bietet neben dem Schutz vor schlechter Witterung vor allem auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, eine Ausschank von Speisen und Getränken sowie Tische und Bänke, um sich zu laben oder der Siegerehrung und der Warenpreisverlosung zu lauschen.

Das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Die Flugshow der Doppeldecker-Maschinen von "Styrian Wings" ist sehenswert und mit großartiger, mystischer Musik untermalt. Die internationale Percussion-Band "Batala Austria" bringt brasilianisches Flair nach Leitersdorf. ORF Sport Kommentator Florian Prates moderiert die Veranstaltung.

Wer hier an den Start gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Die Laufbegeisterten müssen sich entscheiden, ob sie am Hobbylauf mit 4,219 km Länge, am Volkslauf mit 8,438 km Länge oder am Halbmarathon über die klassische Distanz von 21,095 Kilometer an den Start gehen wollen. Wer den Halbmarathon im Team bewältigen möchte, kann das als Staffelläufer tun.

Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Auch Nordic Walker kommen auf ihre Kosten.

Alle Laufbewerbe - mit Ausnahme der Kinderläufe -  führen über eine 4,219 Kilometer lange Runde durch das Ortsgebiet von Leitersdorf. Je nach Bewerb hat man die Runde zwischen ein und fünf Mal zu durchlaufen.


Mein persönlicher Wettkampf

Ich bin für den Volkslauf gemeldet. Aktuell bereite ich mich für die Teilnahme an der Tuscany Crossing, einem 103 Kilometer langen Ultra-Trail inmitten der Toskana, vor. Aber in dieser Woche stehen statt große Umfänge eher kurze, intensive Trainingseinheiten am Programm. Daher ist mir dieser heutige Wettkampf über rund 8,5 Kilometer sehr willkommen.

Das umfangreiche Training ist in den letzten Wochen sehr zufriedenstellend verlaufen. Die Grundlagenausdauer stimmt. Welche Zeit ich heute auf dieser kurzen Distanz zu Laufen imstande bin, kann ich schwer einschätzen. Ich fürchte jedoch, dass meine Zeit aus dem Vorjahr nicht erreichbar ist. Vor ziemlich genau einem Jahr benötigte ich für die Strecke 34 Minuten und 6 Sekunden und klassierte mich in meiner Altersklasse auf dem 2. Rang. Es würde mich sehr freuen, auch heute wieder zur Siegerehrung schreiten zu dürfen.

Ich stehe kurz vor 13 Uhr gut aufgewärmt an der Seite von über 200 Teilnehmern, die so wie ich über den 8,4 km langen Volkslauf an den Start gehen. Insgesamt sind es laut Auskunft des Veranstalters rund 1.300 Teilnehmer, die den Weg nach Leitersdorf gefunden haben. Ich positioniere mich recht weit vorne, um auf den ersten Streckenabschnitten nicht gebremst zu werden. Die Teilnehmer des Hobbylaufes, des Halbmarathons und auch die Staffelläufer starten zeitgleich. Der Start wird traditionell von der Stadtwache Feldbach mit einem unüberhörbaren Kanonenschuss freigegeben.

Der Großteil des Rundkurses ist asphaltiert. Der erste Kilometer führt einige Höhenmeter abwärts und verleitet zum Überpacen. Zu Beginn des zweiten Kilometers sind zuerst einige Meter auf etwas erdigem Terrain zu laufen. Nun geht´s stetig nach oben. Zu Beginn des dritten Kilometers führt die Strecke über ein Wiesenstück, bevor es auf geteerter Straße weitere 35 Höhenmeter aufwärts zum höchsten Punkt der Strecke geht. 

Nach einer 180-Grad-Wende verläuft der vierte Kilometer parallel zum eben gelaufenen Anstieg dem Ortszentrum entgegen, wo je nach Bewerb entweder der Zieleinlauf oder -durchlauf wartet. Die Strecke ist meist breit genug, um gut und ungehindert zu laufen. In Summe ist der Rundkurs mit ungefähr 45 positiven Höhenmetern gespickt.

Ich selbst laufe den ersten Kilometer in viel zu schnellen 3:44 Minuten an. Und das, obwohl ein Abschnitt des Weges mit einer feinen, tiefen Schotterauflage versehen ist, was das Vorankommen sehr anstrengend macht. Entlang des zweiten Kilometers bin ich gefühlt bereits am Limit, kann das Tempo aber noch einigermaßen hoch halten. Der dritte nach oben führende Kilometer wird richtig mühsam und selbst auf dem nächsten, abschüssigen Kilometer kann ich das anvisierte Tempo nicht halten. Für die erste Runde benötige ich 16:50 Minuten. Man muss kein Orakel sein um zu wissen, dass ich auf der zweiten Runde deutlich Zeit verlieren werde.

Die nächsten vier Kilometer werden wie erwartet recht hart. Jedoch fehlt mir auch der unbändige Wille, mich bis zur absoluten Schmerzgrenze zu quälen. Insbesondere auf dem Anstieg zur Wende nehme ich Tempo raus und verliere im Vergleich zum ersten Umlauf doch einiges an Zeit. Aber letztendlich ist es Jammern auf hohem Niveau. Denn eigentlich trainiere ich kaum Intervalle, sondern spule eher im Wohlfühltempo auf Trails rund um den Hühnerberg meine Trainingskilometer ab. Daher muss ich mit meiner heutigen Performance einfach zufrieden sein. Denn in der Leichtathletik ist es wie in den meisten Dingen des Lebens: "Von nichts kommt nichts!"

Ich benötige für die zweite Runde 18:29 Minuten und überquere nach 35 Minuten und 19 Sekunden die Ziellinie, was einer Pace von 4:11 Minuten je Kilometer entspricht. In meiner Altersklasse klassiere ich mich auf dem undankbaren vierten Platz. In diesem Jahr findet die Siegerehrung also ohne mich statt. Gesamt belege ich unter 222 Startern des Volkslaufes den 31. Platz. Der detaillierten Zeitauswertung kann ich entnehmen, dass ich in meiner Altersklasse bereits zur Halbzeit auf dem vierten Rang gelegen bin und trotz der Tempoeinbußen auf der zweiten Streckenhälfte keinen AK-Rang verloren habe. Auch in der Gesamtwertung werde ich auf den zweiten vier Kilometern lediglich von 6 Teilnehmern überholt.

Am nächsten Wochenende geht es zum Lindkogeltrail nach Bad Vöslau. Denn in den kommenden drei Wochen stehen wieder lange Trainingsläufe am Plan. Dann sollte ich für die Tuscany Crossing wirklich gut vorbereitet sein. Wie es mir auf dem 54 Kilometer langen Ultra-Trail rund um den großen und kleinen Lindkogel ergangen ist, kann zeitnah hier auf meinem Blog nachgelesen werden.

18.03.2023: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht


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Sonntag, 1. Januar 2023

Jahrbuch 2022

Der Jahresbericht 2022 ist fertig gestellt und freut sich auf viele Leserinnen und Leser!




Mein Jahresbericht für das Jahr 2022 ist im pdf-Format abgespeichert und kann unter nachfolgendem Link aufgerufen werden:


    Viel Vergnügen beim Lesen!


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    Freitag, 23. September 2022

    23.09.2022: 18. Steirischer Leukämiehilfelauf - Laufbericht

    In den Wochen nach meiner erfolgreichen Teilnahme am Western States 100 war ich vorwiegend im Wohlfühltempo auf den Trails rund um den Hühnerberg unterwegs. Höchste Zeit, wieder ein wenig Tempo in den Lauf-Alltag zu bringen. Was bietet sich dafür besser an, als beim bereits zum 18. Mal stattfindenden Steirische Leukämiehilfelauf an den Start zu gehen.

    Der Steirische Leukämiehilfelauf ist ein Benefizlauf. Nenn- und Sponsorengelder sowie der Reinerlös aus der Konsumation kommen - wie es die Laufbezeichnung schon vermuten lässt - der Leukämiehilfe Steiermark zu Gute. Laufen und dabei noch Gutes tun! Besser geht es kaum. 

    Austragungsort des Steirischen Leukämiehilfelaufes ist das ASKÖ-Stadion in Eggenberg. Hier steht mit Umkleiden und Duschen, der Kantine und Zuschauertribünen auch die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung.

    Die Kinder und Jugendlichen starten ihre Bewerbe, die je nach Alter Streckenlängen zwischen 800 und 2500 Meter zu absolvieren haben, um 16 Uhr. Unmittelbar im Anschluss erhalten die Bestplatzierten ihrer Altersklassen bei der Siegerehrung die wohlverdienten Medaillen.

    Für die Erwachsenen stehen eine 2,5 Kilometer lange bzw. eine 5 Kilometer lange Strecke zur Auswahl. Das Nenngeld für diese beiden Bewerbe beträgt je nach Anmeldezeitpunkt zwischen 20 Euro und 30 Euro.

    Ich habe für den 5 Kilometer langen Lauf genannt. Für meinen Geschmack könnten die Temperaturen etwas höher sein. Ich laufe mich etwas warm, bevor ich mich im Startbereich recht weit vorne einreihe. Mein Ziel ist es, heute so schnell als möglich zu laufen

    17 Uhr: Es werden noch ein paar Fotos für die Presse gemacht und schon geht es los. Zwei markante Unterschiede gibt es zu letztjährigen Veranstaltungen. Zum einen verläuft die Laufstrecke heuer gegen den Uhrzeigersinn. Zum anderen setzt sich die 5 Kilometer lange Strecke nicht wie bisher aus zwei Runden zusammen, sondern es gilt eine lange Schleife zu laufen.

    Die ersten hundert Meter verlaufen auf der Tartanbahn des ASKÖ-Stadions. Dann verlassen wir das Sportareal und laufen die Georgigasse aufwärts. In Summe werden es in etwa 10 Höhenmeter sein. Nicht viel, aber man spürt die Steigung in den Beinen. Ich starte überaus ambitioniert und bin von Start weg unter den Schnellsten. Meine Uhr meldet für den ersten Kilometer eine Zeit von 3:58 Minuten.

    Auf der Baiernstraße laufen wir am Archäologischen Museum und hinter dem Schloss Eggenberg vorbei. Die Strecke fällt nun moderat, sodass ich mich ein wenig regenerieren und auf dem zweiten Kilometer sogar noch ein paar Sekunden zulegen kann (3:51 Minuten). Damit wir auf den Straßen sicher unterwegs sein können, sorgen Streckenposten des Veranstalters und Beamte der Polizei. Ein herzliches Danke dafür!

    Das westliche Ende der Strecke ist bei der Josef-Poestion-Straße erreicht. Über die Thaddäus-Stammel-Straße geht es wieder Richtung Stadion. Ich kann das Tempo nach wie vor halten und nach weiteren 3:54 Minuten habe ich den Kilometer 3 hinter mich gelassen. Die Positionen im Läuferfeld scheinen bezogen. Ich fühle mich nicht in der Lage, zum Läufer vor mir aufzuschließen. Andererseits droht auch von hinten kein Ungemach.

    Langsam werden Beine und Atem schwer. Der vierte Kilometer wird nach 4:06 Minuten gestoppt. Ich kämpfe darum, das Tempo zu halten. Über die Grasbergerstraße und Absengerstraße geht es in die Eggenberger Allee. Das Ziel ist nicht mehr weit und auch mein persönliches Ziel, die 5 Kilometer unter 20 Minuten zu laufen, ist greifbar.

    Das ASKÖ-Stadion ist erreicht. Bis zur Ziellinie ist noch eine dreiviertelte Stadionrunde auf der Tartanbahn zu laufen. Die Laufuhr meldet das Erreichen der 5-Kilometer-Marke. Jawohl! 19:57 Minuten! Ich schaffte es bislang noch nie, die 5 Kilometer unter 20 Minuten gelaufen. Nun bin ich auf der Zielgeraden und 150 Meter später habe ich den 18. Steirischen Leukämiehilfelauf in 20:24 Minuten erfolgreich beendet.

    Damit klassiere ich mich unter 203 Startern auf dem großartigen 11. Rang. Entgegen der sonstigen Praxis werden heute nur die Tagesschnellsten Damen und Herren zur Siegerehrung gebeten. In den Jahren zuvor gab es immer Altersklassen-Wertungen und auch eine Teamwertung. Die Altersklasse M50 hätte ich heute gewonnen. In der Teamwertung wäre ich gemeinsam mit den schnellen Jungs meines Laufclubs, dem MT-Hausmannstätten, auch ganz vorne gelandet.

    Fazit: Unbedingt teilnehmen und mit dem Nenngeld und der Konsumation vor Ort die Leukämiehilfe Steiermark unterstützen!

    23.09.2022: 18. Steirischer Leukämiehilfelauf - Laufbericht


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    Sonntag, 31. Juli 2022

    31.07.2022: 32. Int. Kainacher Bergmarathon mit steirischen und österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon - Laufbericht

    Pünktlich um 09:00 Uhr erfolgt der Startschuss zum 32. Internationalen Kainacher Bergmarathon im Bezirk Voitsberg / Steiermark. Auf uns Teilnehmer wartet eine selektive Strecke mit 44 Kilometer und 1800 Höhenmeter. Im Zuge dieser Veranstaltung werden auch die steirischen Meisterschaften und österreichischen Staatsmeisterschaften im Bergmarathon ausgetragen. Ich selbst bin bereits zum 6. Mal hier in Kainach am Start. Meine bisherige Bestzeit liegt bei 5 Stunden. Vor 5 Wochen habe ich in Kalifornien den Western States 100 gefinished. Ich tue mir daher mit Prognosen schwer, was ich heute auf der Laufstrecke zu leisten im Stande bin. Eine Zeit um die 4 Stunden und 50 Minuten oder schneller wäre wohl für eine Medaille bei den österreichischen Meisterschaften notwendig ...

    Die Abholung der Startunterlagen findet in wie alljährlich im Turnsaal der Volksschule Kainach statt. Hier stehen auch Duschen und Umkleidemöglichkeiten bereit. Im Startpaket ist ein Bergmarathon-Laufshirt, lesenswertes Informationsmaterial über die Lipizzanerheimat, eine ermäßigte Eintrittskarte für die Therme Nova in Köflach und Getränkeproben enthalten. Die Zeitnehmung erfolgt mittels Chip von hightech-timing. Ich kann mich mit dieser Chipkarte, die seitlich auf Hüfthöhe anzubringen ist, einfach nicht anfreunden. Dabei wäre es ein Leichtes, den Zeitchip in die Startnummer zu integrieren.

    Nach der Begrüßung durch den Moderator und dem priesterliche Segen durch den ortsansässigen Pfarrer geht es auch schon los.

    Kainacher Bergmarathon
    Die ersten zwei Kilometer führen auf Asphalt Richtung Norden noch sehr moderat ansteigend aus dem Ort Kainach und verleitet immer wieder, zu schnell zu starten. Aber auch die ersten steileren Anstiege lassen nicht lange auf sich warten. Zuerst geht es auf einem Wiesenpfad, später auf Wald- und Schotterwegen kontinuierlich empor.

    Nach rund 5,5 Kilometer ist die erste Labe erreicht. Ich schlucke ein Gel und spüle mit zwei Becher Wasser nach.

    Am Steinbruch vorbei geht es weiter aufwärts. Muss es auch, denn auf den ersten 17 Kilometern sind zwei Drittel aller Höhenmeter zu erklimmen. Die Sonne lacht vom Himmel und die Temperaturen steigen so wie die Strecke kontinuierlich. Wenngleich ich noch ganz gut in der Zeit liege, tue ich mir heute mental schwer, das "letzte Hemd" zu geben. Der größte Fehler war im Vorfeld wohl, diesen heutigen 44 Kilometer mit 1800 Höhenmeter nicht die entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Ich darf bloß nicht den Fehler begehen, nun alles im Verhältnis zu den 100 Meilen beim Western States 100 zu sehen. Auch 44 Kilometer sind lang und hart. Auch ein Halbmarathon ist anspruchsvoll und selbst eine am Anschlag gelaufene Meile kann ein Horror-Trip sein. 

    Bevor es zur ersten Wechselzone der Staffelläufer hoch geht, folgt eine kurze Downhill-Passage. Kühe versperren das Gatter und ich muss mich an den vierbeinigen Wiederkäuern vorbeidrängeln.

    Nach 14 Kilometer ist die Zeissmann Hütte erreicht. Gut 1000 Höhenmeter sind auf der Haben-Seite verbucht. Die Speicher werden wieder mit Wasser und einem Gel aufgefüllt. Während Sturmböen das Laufen zeitweilig zusätzlich erschweren, geht es dem höchsten Punkt der Strecke entgegen.

    Nach dem steilen Aufstieg zum Roßbachkogel folgen nun auf rund 1700 Meter Seehöhe ein paar technische Kilometer. Auch beim Abstieg zum Gleinalm-Schutzhaus sind die Schritte mit Bedacht zu setzen.



    Ein verwurzelter Waldweg führt uns Läufer auf die sogenannte Lipizzanerweide. Die Strecke fällt nun leicht und ich kann auf diesem Abschnitt recht flotte Kilometer laufen. Kurze, knackige Gegenanstiege vermiesen den Laufspaß dann wieder. Wie schon erwähnt, habe ich heute mentale Defizite. Vielleicht bin ich diese Strecke auch schon zu oft gelaufen. Die Runde hier in der Weststeiermark ist zweifelsohne eine tolle Trailstrecke, aber irgend wie scheine ich mich sattgelaufen zu sein.

    Beim Alpengasthof Krautwasch ist die zweite Wechselstation eingerichtet, bevor es auf das letzte Drittel der Strecke geht. Moderat fallende Wald- und Schotterwege wechseln sich weiterhin mit steilen Gegenanstiegen ab. Bergauf verfalle ich zunehmend in den Gehschritt. Ich kriege es heute einfach nicht gebacken, mich zu quälen und sehe ein, dass eine Zielankunft unter 5 Stunden längst nicht mehr realistisch ist. 

    Ich habe Kilometer 35 erreicht. Trails sind einer asphaltierten Straße gewichen. Stetig fallend geht es dem Ort Kainach und somit dem Ziel entgegen. Ich laufe die Kilometer nun wieder deutlich unter 5 Minuten.

    Im Talboden angekommen wartet die letzte Labestelle vor dem Zieleinlauf. Ich brauche nichts mehr. Ich möchte es einfach nur zu Ende bringen. Hinter mir ist weit und breit kein Konkurrent zu sehen. So nehme ich auch die letzte Steigung im Gehschritt und trabe letztendlich nach 5 Stunden und 11 Minuten ins Ziel.

    In den Ergebnislisten finde ich mich auf Rang 6 der Altersklasse wieder. Bei den steirischen Meisterschaften reicht es für die Bronze-Medaille und bei den österreichischen Bergmarathon-Meisterschaften klassiere ich mich auf Rang 5 der Altersklasse M50. Wie vermutet, war heute eine Zeit um 4 Stunden und 50 Minuten für den Gewinn einer Altersklassen-Medaille bei den österreichischen Meisterschaften notwendig.

    Danke dem Veranstalter für die Bereitstellung der Fotos!

    31.07.2022: 32. Int. Kainacher Bergmarathon mit steirischen und österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon - Laufbericht


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