Auch heuer begrüße ich das Wettkampfjahr standesgemäß mit dem Vulkanland-Frühlingslauf. Und der Frühlingslauf macht seinem Namen alle Ehre. Denn die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel und lässt die Temperaturen auf rund 15 Grad Celsius steigen.
Veranstaltet wird das mittlerweile traditionelle steirische Laufopening, das sich selbst als schönstes Laufevent im Südosten Österreichs bezeichnet, vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf. Die Zeitnehmung erfolgt durch PENTEK-timing. Von Event-Gucker wird ein kostenpflichtiges Fotoservice angeboten. Im Sparpaket kosten 10 ausgewählte Bilder in Summe14,90 Euro. Diesen Preis finde ich persönlich absolut in Ordnung. Aber auch Helfer des Veranstalters selbst machen unermüdlich Fotos und stellen diese ein paar Tage später auf der Homepage zum Download bereit.
Parkplätze sind etwas außerhalb vom Ortskern zur Genüge vorhanden. Das Starterpaket ist mit Warenproben und allerlei Werbepapieren gefüllt. Ich denke, dass der Inhalt häufig im Müll landet und so muss die Frage gestattet sein, ob man insbesondere die Werbepapiere der Sponsoren nicht umweltbewusst online stellen sollte. Den Link zur Werbepapier-Sammlung könnte man zum Beispiel über einen QR-Code, aufgebracht an der Startnummer, abrufen. Ein Los für die Tombola, bei der es schöne Preise zu gewinnen gibt, wird ebenfalls mit der Startnummer ausgegeben. Zudem erhalten alle Finisher eine schöne Medaille.
Alles was mir als Läufer wichtig ist, finde ich im "Komm Zentrum Leitersdorf". Diese Mehrzweckhalle im unmittelbaren Start- und Zielbereich bietet neben dem Schutz vor schlechter Witterung vor allem auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, eine Ausschank von Speisen und Getränken sowie Tische und Bänke, um sich zu laben oder der Siegerehrung und der Warenpreisverlosung zu lauschen.
Das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Die Flugshow der Doppeldecker-Maschinen von "Styrian Wings" ist sehenswert und mit großartiger, mystischer Musik untermalt. Die internationale Percussion-Band "Batala Austria" bringt brasilianisches Flair nach Leitersdorf. ORF Sport Kommentator Florian Prates moderiert die Veranstaltung.
Wer hier an den Start gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Die Laufbegeisterten müssen sich entscheiden, ob sie am Hobbylauf mit 4,219 km Länge, am Volkslauf mit 8,438 km Länge oder am Halbmarathon über die klassische Distanz von 21,095 Kilometer an den Start gehen wollen. Wer den Halbmarathon im Team bewältigen möchte, kann das als Staffelläufer tun.
Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Auch Nordic Walker kommen auf ihre Kosten.
Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Auch Nordic Walker kommen auf ihre Kosten.
Alle Laufbewerbe - mit Ausnahme der Kinderläufe - führen über eine 4,219 Kilometer lange Runde durch das Ortsgebiet von Leitersdorf. Je nach Bewerb hat man die Runde zwischen ein und fünf Mal zu durchlaufen.
Mein persönlicher Wettkampf
Ich bin für den Volkslauf gemeldet. Aktuell bereite ich mich für die Teilnahme an der Tuscany Crossing, einem 103 Kilometer langen Ultra-Trail inmitten der Toskana, vor. Aber in dieser Woche stehen statt große Umfänge eher kurze, intensive Trainingseinheiten am Programm. Daher ist mir dieser heutige Wettkampf über rund 8,5 Kilometer sehr willkommen.
Das umfangreiche Training ist in den letzten Wochen sehr zufriedenstellend verlaufen. Die Grundlagenausdauer stimmt. Welche Zeit ich heute auf dieser kurzen Distanz zu Laufen imstande bin, kann ich schwer einschätzen. Ich fürchte jedoch, dass meine Zeit aus dem Vorjahr nicht erreichbar ist. Vor ziemlich genau einem Jahr benötigte ich für die Strecke 34 Minuten und 6 Sekunden und klassierte mich in meiner Altersklasse auf dem 2. Rang. Es würde mich sehr freuen, auch heute wieder zur Siegerehrung schreiten zu dürfen.
Ich stehe kurz vor 13 Uhr gut aufgewärmt an der Seite von über 200 Teilnehmern, die so wie ich über den 8,4 km langen Volkslauf an den Start gehen. Insgesamt sind es laut Auskunft des Veranstalters rund 1.300 Teilnehmer, die den Weg nach Leitersdorf gefunden haben. Ich positioniere mich recht weit vorne, um auf den ersten Streckenabschnitten nicht gebremst zu werden. Die Teilnehmer des Hobbylaufes, des Halbmarathons und auch die Staffelläufer starten zeitgleich. Der Start wird traditionell von der Stadtwache Feldbach mit einem unüberhörbaren Kanonenschuss freigegeben.
Der Großteil des Rundkurses ist asphaltiert. Der erste Kilometer führt einige Höhenmeter abwärts und verleitet zum Überpacen. Zu Beginn des zweiten Kilometers sind zuerst einige Meter auf etwas erdigem Terrain zu laufen. Nun geht´s stetig nach oben. Zu Beginn des dritten Kilometers führt die Strecke über ein Wiesenstück, bevor es auf geteerter Straße weitere 35 Höhenmeter aufwärts zum höchsten Punkt der Strecke geht.
Der Großteil des Rundkurses ist asphaltiert. Der erste Kilometer führt einige Höhenmeter abwärts und verleitet zum Überpacen. Zu Beginn des zweiten Kilometers sind zuerst einige Meter auf etwas erdigem Terrain zu laufen. Nun geht´s stetig nach oben. Zu Beginn des dritten Kilometers führt die Strecke über ein Wiesenstück, bevor es auf geteerter Straße weitere 35 Höhenmeter aufwärts zum höchsten Punkt der Strecke geht.
Nach einer 180-Grad-Wende verläuft der vierte Kilometer parallel zum eben gelaufenen Anstieg dem Ortszentrum entgegen, wo je nach Bewerb entweder der Zieleinlauf oder -durchlauf wartet. Die Strecke ist meist breit genug, um gut und ungehindert zu laufen. In Summe ist der Rundkurs mit ungefähr 45 positiven Höhenmetern gespickt.
Ich selbst laufe den ersten Kilometer in viel zu schnellen 3:44 Minuten an. Und das, obwohl ein Abschnitt des Weges mit einer feinen, tiefen Schotterauflage versehen ist, was das Vorankommen sehr anstrengend macht. Entlang des zweiten Kilometers bin ich gefühlt bereits am Limit, kann das Tempo aber noch einigermaßen hoch halten. Der dritte nach oben führende Kilometer wird richtig mühsam und selbst auf dem nächsten, abschüssigen Kilometer kann ich das anvisierte Tempo nicht halten. Für die erste Runde benötige ich 16:50 Minuten. Man muss kein Orakel sein um zu wissen, dass ich auf der zweiten Runde deutlich Zeit verlieren werde.
Die nächsten vier Kilometer werden wie erwartet recht hart. Jedoch fehlt mir auch der unbändige Wille, mich bis zur absoluten Schmerzgrenze zu quälen. Insbesondere auf dem Anstieg zur Wende nehme ich Tempo raus und verliere im Vergleich zum ersten Umlauf doch einiges an Zeit. Aber letztendlich ist es Jammern auf hohem Niveau. Denn eigentlich trainiere ich kaum Intervalle, sondern spule eher im Wohlfühltempo auf Trails rund um den Hühnerberg meine Trainingskilometer ab. Daher muss ich mit meiner heutigen Performance einfach zufrieden sein. Denn in der Leichtathletik ist es wie in den meisten Dingen des Lebens: "Von nichts kommt nichts!"
Ich benötige für die zweite Runde 18:29 Minuten und überquere nach 35 Minuten und 19 Sekunden die Ziellinie, was einer Pace von 4:11 Minuten je Kilometer entspricht. In meiner Altersklasse klassiere ich mich auf dem undankbaren vierten Platz. In diesem Jahr findet die Siegerehrung also ohne mich statt. Gesamt belege ich unter 222 Startern des Volkslaufes den 31. Platz. Der detaillierten Zeitauswertung kann ich entnehmen, dass ich in meiner Altersklasse bereits zur Halbzeit auf dem vierten Rang gelegen bin und trotz der Tempoeinbußen auf der zweiten Streckenhälfte keinen AK-Rang verloren habe. Auch in der Gesamtwertung werde ich auf den zweiten vier Kilometern lediglich von 6 Teilnehmern überholt.
Am nächsten Wochenende geht es zum Lindkogeltrail nach Bad Vöslau. Denn in den kommenden drei Wochen stehen wieder lange Trainingsläufe am Plan. Dann sollte ich für die Tuscany Crossing wirklich gut vorbereitet sein. Wie es mir auf dem 54 Kilometer langen Ultra-Trail rund um den großen und kleinen Lindkogel ergangen ist, kann zeitnah hier auf meinem Blog nachgelesen werden.
18.03.2023: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht
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