Der Wings for Life World Run ist eine Lauf-Veranstaltung, die seit 2014 auf der ganzen Welt zur selben Zeit stattfindet. Es gibt keine klar definierte Ziellinie. Stattdessen gibt es ein Catcher Car.
Das Catcher Car, ein (virtuelles) Fahrzeug, nimmt eine halbe Stunde nach dem Startschuss mit 14 km/h die Verfolgung der Teilnehmer auf. Zu jeder halben Stunde erhöht das Catcher-Car die Geschwindigkeit. Wird man vom Catcher Car eingeholt bzw. überholt, ist man aus dem Rennen und die bis dahin zurückgelegte Distanz scheint in der Wertung auf.
Um sich einen Überblick zu verschaffen, wie weit man es mit seinem geplanten Lauftempo schaffen kann, ist der sogenannte Goal Calculator auf der Webseite des wingsforlifeworldrun.com behilflich.
Primär zählt beim Wings for Life World Run jedoch die gute Sache. Denn das gesamte Startgeld einschließlich zusätzlicher Spenden fließt laut Veranstalter zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung mit dem Ziel, die Querschnittlähmung zu heilen. Und soviel vorweg: Heuer konnten satte 4,1 Millionen Euro an Spenden lukriert werden.
Primär zählt beim Wings for Life World Run jedoch die gute Sache. Denn das gesamte Startgeld einschließlich zusätzlicher Spenden fließt laut Veranstalter zu 100 Prozent in die Rückenmarksforschung mit dem Ziel, die Querschnittlähmung zu heilen. Und soviel vorweg: Heuer konnten satte 4,1 Millionen Euro an Spenden lukriert werden.
Für die hohen Spendengelder ist auch der neue Teilnehmerrekord verantwortlich. Weltweit stehen sage und schreibe 184236 Teilnehmer zeitgleich an der virtuellen Startlinie; davon kommen knapp 60000 Teilnehmer aus Österreich.
Wie im Vorjahr, kann auch heuer coronabedingt kein Flagship-Lauf stattfinden. Flagship-Laufe sind organisierte Läufe mit fixer Streckenführung und einem realen Catcher-Car, das die Teilnehmer nach und nach einholt und aus dem Rennen nimmt.
So darf man auch heuer ausschließlich via App an diesem Lauf teilnehmen. Dazu ist es erforderlich, sich auf der offiziellen Webseite wingsforlifeworldrun.com für die Teilnahme zu registrieren und das Startgeld in Höhe von 20 Euro (zusätzliche freiwillige Spenden sind möglich) zu bezahlen. Nun ist noch die App am Smartphone zu installieren. Hat man die Berechtigung zur Abfrage des Standortes aktiviert, so ist man auch schon startklar. Zudem hat man die Möglichkeit, sich einem Team anzuschließen. Auch Testläufe sind möglich, um sich mit der Funktionalität der App für den Wings for Life World Run 2021vertraut zu machen.
Zum Laufgeschehen:
Ich trabe gemütlich zum geplanten Startpunkt meiner auserkorenen Wings for Life World Run - Strecke. Ich habe mich für eine Streckenführung in der Nähe der Mur entschieden. Die Laufstrecke bietet mit Wald-, Wiesen- und Schotterboden sowie Asphaltstraßen eine willkommene Abwechslung. Dass es im Verlauf der Strecke Trinkwasserbrunnen gibt, macht die Versorgung leicht. So habe ich in meiner Laufweste lediglich zwei Gels und einen Energieriegel dabei. Der Ipod, mit epischen Songs bespielt, soll mir heute ein wenig zusätzliche Motivation liefern.
Pünktlich um 11:00 Uhr (UTC) erfolgt der globale Start. Hier in Fernitz-Mellach ist es 13:00 Uhr. In manchen Ländern ist es Mitternacht, manche stehen früh morgens an der virtuellen Startlinie, in anderen Ländern geht gerade die Sonne unter. Manche, so wie wir im Süden von Graz, werden bei frühsommerlichen Temperaturen laufen, in manchen Gegenden wird es stürmen und regnen. Aber wo auch immer auf der Welt man zur selben Zeit vor dem Catcher Car flüchtet, alle leisten mit ihrer Spende einen wertvollen Beitrag, dass Rückenmarkverletzungen hoffentlich schon in naher Zukunft heilbar sind.
Die App zeigt an, dass es in wenigen Sekunden soweit ist; dass in Kürze der globale Startschuss erfolgt. Nun ist nur noch der Start-Knopf zu drücken und schon hat man 30 Minuten lang Zeit, sich gegenüber dem Catcher Car einen Vorsprung zu verschaffen. Dann wird sich das virtuelle Fahrzeug in Bewegung setzen und seine Verfolgung aufnehmen.
Meine Laufstrecke führt die ersten Kilometer nach Norden. Es geht auf Schotterwegen dem Mühlgang und an der Au-Mühle entlang. Danach folgen ein paar Kilometer auf Asphalt. Die Sonne lacht vom Himmel und es ist windig. Der Ostwind bläst mir kräftig in den Rücken, sodass ich die ersten Kilometer ein wenig zu flott unterwegs bin. Ich habe mir 30 Kilometer zum Ziel gesetzt, was einen Kilometerschnitt von 4:52 Minuten erforderlich macht.
Bei den sogenannten Auwiesen, ein durch den Kraftwerksbau Gössendorf erschaffenes Naherholungsgebiet am südlichen Stadtrand von Graz, habe ich nach rund 7 Kilometer den nördlichen Wendepunkt meiner Laufstrecke erreicht. Nun spüre ich erstmals die wahre Intensität des Windes, als mir für einen guten Kilometer die steife Brise entgegen bläst, bevor ich auf der Staumauer des Kraftwerks Gössendorf die Mur quere und Richtung Westen weiterlaufe.
9 Kilometer sind geschafft, Es ist Zeit für das erste Gel. Die nächsten Kilometer folge ich dem Murradweg Richtung Süden. Unzählige Radfahrer und Läufer sind auf diesem Streckenabschnitt unterwegs. Viele tragen die Wings for Life World Run - Startnummer. Der Gegenwind nimmt zu. Auch die Temperaturen. Ich bin erst 12 Kilometer unterwegs und fühle mich bereits deutlich erschöpft.
Zum Laufgeschehen:
Ich trabe gemütlich zum geplanten Startpunkt meiner auserkorenen Wings for Life World Run - Strecke. Ich habe mich für eine Streckenführung in der Nähe der Mur entschieden. Die Laufstrecke bietet mit Wald-, Wiesen- und Schotterboden sowie Asphaltstraßen eine willkommene Abwechslung. Dass es im Verlauf der Strecke Trinkwasserbrunnen gibt, macht die Versorgung leicht. So habe ich in meiner Laufweste lediglich zwei Gels und einen Energieriegel dabei. Der Ipod, mit epischen Songs bespielt, soll mir heute ein wenig zusätzliche Motivation liefern.
Pünktlich um 11:00 Uhr (UTC) erfolgt der globale Start. Hier in Fernitz-Mellach ist es 13:00 Uhr. In manchen Ländern ist es Mitternacht, manche stehen früh morgens an der virtuellen Startlinie, in anderen Ländern geht gerade die Sonne unter. Manche, so wie wir im Süden von Graz, werden bei frühsommerlichen Temperaturen laufen, in manchen Gegenden wird es stürmen und regnen. Aber wo auch immer auf der Welt man zur selben Zeit vor dem Catcher Car flüchtet, alle leisten mit ihrer Spende einen wertvollen Beitrag, dass Rückenmarkverletzungen hoffentlich schon in naher Zukunft heilbar sind.
Die App zeigt an, dass es in wenigen Sekunden soweit ist; dass in Kürze der globale Startschuss erfolgt. Nun ist nur noch der Start-Knopf zu drücken und schon hat man 30 Minuten lang Zeit, sich gegenüber dem Catcher Car einen Vorsprung zu verschaffen. Dann wird sich das virtuelle Fahrzeug in Bewegung setzen und seine Verfolgung aufnehmen.
Meine Laufstrecke führt die ersten Kilometer nach Norden. Es geht auf Schotterwegen dem Mühlgang und an der Au-Mühle entlang. Danach folgen ein paar Kilometer auf Asphalt. Die Sonne lacht vom Himmel und es ist windig. Der Ostwind bläst mir kräftig in den Rücken, sodass ich die ersten Kilometer ein wenig zu flott unterwegs bin. Ich habe mir 30 Kilometer zum Ziel gesetzt, was einen Kilometerschnitt von 4:52 Minuten erforderlich macht.
Bei den sogenannten Auwiesen, ein durch den Kraftwerksbau Gössendorf erschaffenes Naherholungsgebiet am südlichen Stadtrand von Graz, habe ich nach rund 7 Kilometer den nördlichen Wendepunkt meiner Laufstrecke erreicht. Nun spüre ich erstmals die wahre Intensität des Windes, als mir für einen guten Kilometer die steife Brise entgegen bläst, bevor ich auf der Staumauer des Kraftwerks Gössendorf die Mur quere und Richtung Westen weiterlaufe.
9 Kilometer sind geschafft, Es ist Zeit für das erste Gel. Die nächsten Kilometer folge ich dem Murradweg Richtung Süden. Unzählige Radfahrer und Läufer sind auf diesem Streckenabschnitt unterwegs. Viele tragen die Wings for Life World Run - Startnummer. Der Gegenwind nimmt zu. Auch die Temperaturen. Ich bin erst 12 Kilometer unterwegs und fühle mich bereits deutlich erschöpft.
Im Vorjahr bin ich auf Höhe Kalsdorf weiter der rechten Uferseite der Mur bis zum Kraftwerk Kalsdorf gefolgt. Heute entscheide ich spontan, nach Fernitz zurück zu laufen und nochmal auf die selbe Runde zu gehen. Zu kräftezehrend ist der Gegenwind.
Ich werfe einen Blick auf die App. Sie gibt mir Auskunft darüber, dass ich 16,22 Kilometer gelaufen bin und aktuell einen Vorsprung auf das Catcher Car von 5,05 Kilometer habe. Ich laufe schon seit Jahren meist ohne Musikbeschallung. Aber heute mache ich eine Ausnahme und Songs aus dem Ipod pushen mich, das Tempo trotz zunehmender Ermüdung halbwegs hoch zu halten. Ein zweites Mal geht es bei den Außengehegen der Au-Mühle an Pony, Ziege, Kaninchen & Co. vorbei.
Obwohl ich nun wieder den Wind im Rücken habe, wird es richtig zäh. Die Kräfte schwinden. Es macht sich bemerkbar, dass ich in den letzten Wochen zu wenig regeneriert habe. Neben meinen Läufen habe ich wöchentlich zig Stunden auf dem Tennisplatz verbracht. Es fehlt den Beinen an nötiger Frische.
Nach gut 22 Kilometer habe ich abermals die Auwiesen erreicht. Ich nehme mir hier am Trinkwasserbrunnen ein weiteres Gel, kühle meinen Kopf und entscheide mich, kehrt zu machen und auf selber Strecke nach Fernitz zurück zu laufen. Schließlich möchte ich nahe am Zuhause sein, wenn ich vom Catcher-Car aus dem Rennen genommen werde. Wie ich innerlich den Gegenwind verfluche. Ich komme immer langsamer vorwärts und muss sogar eine kurze Gehpause einlegen. Längst ist klar, dass die zum Ziel gesetzten 30 Kilometer nicht erreichbar sind.
Nach gut 22 Kilometer habe ich abermals die Auwiesen erreicht. Ich nehme mir hier am Trinkwasserbrunnen ein weiteres Gel, kühle meinen Kopf und entscheide mich, kehrt zu machen und auf selber Strecke nach Fernitz zurück zu laufen. Schließlich möchte ich nahe am Zuhause sein, wenn ich vom Catcher-Car aus dem Rennen genommen werde. Wie ich innerlich den Gegenwind verfluche. Ich komme immer langsamer vorwärts und muss sogar eine kurze Gehpause einlegen. Längst ist klar, dass die zum Ziel gesetzten 30 Kilometer nicht erreichbar sind.
Das Catcher-Car ist mir auf den Fersen. Kurz vor Fernitz ist es soweit. "HAB DICH", meldet die App und signalisiert mir, dass ich das angepeilte Ziel heute nicht erreicht habe. Letztendlich konnte ich für 28,07 Kilometer vor der virtuellen Ziellinie flüchten. Ich bin ganz schön fertig. Die hohen Temperaturen und der Gegenwind haben mir zugesetzt.
Einige Stunden später wird die offizielle Ergebnisliste veröffentlicht. Unter 184236 global gestarteten Teilnehmern bin ich auf den 3342. Platz gelaufen! In meiner Altersklasse habe ich es von 7740 Teilnehmern auf Platz 300 geschafft.
Aber das Allerwichtigste: Über 4 Millionen Euro an Spendengelder für die Rückenmarkforschung brachte der diesjährige Wings for Life World Run ein. Und einmal möchte ich bei einem Flagship-Lauf starten. Vielleicht ja schon 2022 in Wien ...
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Aber das Allerwichtigste: Über 4 Millionen Euro an Spendengelder für die Rückenmarkforschung brachte der diesjährige Wings for Life World Run ein. Und einmal möchte ich bei einem Flagship-Lauf starten. Vielleicht ja schon 2022 in Wien ...
09.05.2021: Wings for Life World Run - Laufbericht über den App Run 2021
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