Dienstag, 23. Juli 2019

14.06.2019: Leukämiehilfelauf Steiermark - Laufbericht

Nach 12 Wochen verletzungsbedingter Laufpause (hochgradiges Knochenmarködem im rechten Sprungbein) und lediglich zwei lockeren Testläufen über 3,3 sowie 4,3 Kilometer in den Beinen stehe ich am Start des 17. Leukämiehilfelaufes Steiermark.

17. Leukämielauf Steiermark
Austragungsort des Benefizlaufes ist das ASKÖ Stadion Eggenberg in Graz. Als Veranstalter zeichnet sich die Leukämiehilfe Steiermark verantwortlich. Durchgeführt wird das Event von Multisportaustria Graz. Der Reinerlös der Veranstaltung sowie das gesamte Nenngeld kommt der Leukämiehilfe Steiermark zu Gute. Und das ist auch der Grund, warum ich heute nach wochenlanger Laufpause und ohne nennenswerter Vorbereitung mit dabei bin. Zudem ist mein Laufclub, der MT-Hausmannstätten, traditionell mit einer großen Anzahl von Teilnehmern beim Leukämiehilfelauf Steiermark vertreten und übernimmt das Startgeld für uns Teilnehmer.

Neben dem 2,5 Kilometer langen Hobby- bzw. Jugendlauf und dem 5 Kilometer langen Elitelauf stehen beide Streckenlängen auch den Nordic Walkern zur Auswahl. Mit Läufen über 800 Meter, 1200 Meter und dem Knirpselauf werden die Jüngsten und jungen Nachwuchssportler bedient.

Für die Knirpse sind 3 Euro Anmeldegebühr fällig. Die Teilnahme am Jugendlauf kostet 5 Euro und die Startgebühr für den Hobby- und Hauptlauf sowie für die Nordic Walking - Bewerbe beträgt einheitliche 24 Euro. Die Chipmiete für die Zeiterfassung ist im Nenngeld enthalten. Als Startgeschenk liegt ein Schlauchtuch bei der Abholung der Startnummer bereit.

Leukämiehilfelauf Steiermark Rundkurs
Die Kinderläufe starten ab 16 Uhr und werden auf der Station-Laufbahn ausgetragen.

Um 18 Uhr machen sich die Teilnehmer des 2,5 Kilometer langen Hobby- bzw. Nordic Walking - Bewerbes auf den Weg. Die Laufrunde führt aus dem Stadion hinaus rund um das Schloss Eggenberg. Nach 10 Minuten sind die Schnellsten auch schon wieder zurück.

In Kürze startet der Elitelauf. Es sind zwei Runden zu absolvieren. Die Temperaturen sind sommerlich hoch. In 200 Meter Entfernung tummeln sich Wasserratten in den Freibecken der Auster, dem Sport- und Wellnessbad in Graz-Eggenberg.

Ich bin angespannt. Groß ist die Sorge, dass mein in Mitleidenschaft gezogenes rechtes Sprungbein wieder zu schmerzen beginnt. Ich muss erst wieder Vertrauen in die Belastbarkeit des Fußes finden. Auf lockeres warmlaufen verzichte ich. Die etwa 5 Kilometer sind für heute mehr als genug. Ich nehme mir eine lockere Pace von rund 5:30 Minuten pro Kilometer vor.

Start! Ich habe mich recht weit hinten eingereiht und trabe verkrampft los. Wie mir der Sportwissenschaftler in zwei Wochen im Zuge einer Lauf- und Bewegungsanalyse bestätigen wird, laufe ich in verkrampfter Schonhaltung und rolle den rechten Fuß nicht korrekt ab.

Die eingeschlagene Pace ist mir dann doch zu langsam und ich ziehe nach ein paar hundert Meter das Tempo ein wenig an, sodass Kilometer 1 nach ziemlich genau 5 Minuten gestoppt wird. Kilometer 2 weist mit 13 Höhenmeter eine moderate Steigung auf. Ob der hohen Temperaturen fließt der Schweiß bereits in Strömen. Aber ich genieße es. Endlich darf ich wieder schweißtreibenden Laufsport ausüben.

Leukämiehilfelauf Steiermark Medaille
Ich stelle fest, dass sich bei höherem Tempo das Laufen flüssiger anfühlt. Kilometer 2 absolviere ich nach rund 4:40 Minuten. Mittlerweile habe ich eine Vielzahl von Läufern überholt. Die nächsten 500 Meter fallen leicht, denn es geht zum Start/Ziel-Durchlauf ins Stadion. Die erste Runde ist gepackt.

Ich versuche das Tempo hochzuhalten und laufe die nächsten beiden Kilometer in nahezu identen 4:19 Minuten. Das Ziel ist nicht mehr weit und die letzten abschüssigen Meter lassen mich das Tempo nochmal steigern, sodass ich schlussendlich die 5,1 Kilometer lange Strecke nach 22 Minuten und 51 Sekunden finishe.

Ich erfrische mich bei Wasser, Bier und Eis und erkundige mich beim Fuß nach seinem Befinden. Er signalisiert mir, dass alles in Ordnung ist.

Die Überraschung ist groß, als ich die Ergebnisliste studiere. Ich bin bei meinem "come back" tatsächlich als AK-Zweiter auf´s Siegertreppchen gelaufen. Mit der Silbermedaille um den Hals lausche ich noch ein wenig den Klängen der Musikband und freue mich, nach langen 12 Wochen wieder holprig aber schmerzfrei laufen zu können.

Fazit: Unbedingt teilnehmen und mit dem Nenngeld die Leukämiehilfe Steiermark unterstützen!

14.06.2019: Leukämiehilfelauf Steiermark - Laufbericht


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Dienstag, 9. April 2019

12.04.2019: 100 Miles of Istria - statt Laufbericht ein DNS (did not start) wegen Knochenmarködem Talus

Seit Monaten arbeite ich konsequent und strukturiert meinen mir auferlegten Trainingsplan mit dem Ziel ab, die 100 Meilen von Istrien im April 2019 erfolgreich zu finishen. Über Jahre eigne ich mir die erforderliche Grundlagenausdauer an. Sehnen, Bänder, Muskeln, Knochen werden kontinuierlich auf die bevorstehende Anstrengung herangeführt. Mitte Februar stecke ich einen 9-stündigen Dauerlauf über 70 Kilometer ohne Beschwerden weg. Alles läuft nach Plan.

Knochenmarködem Talus
Zwei Tage nach meiner Teilnahme an den steirischen Meisterschaften im Crosslauf in Frohnleiten verspüre ich im rechten Mittelfuß/Sprunggelenk das erste mal Schmerzen. Ich schiebe die Schuld auf die flotte Crosslaufeinheit, dem ungewohnten Terrain (teilweise Sand) und auf das erstmalige Tragen von Spikes an den Schuhen.

Die Schmerzen sind nicht schlimm genug, um an eine Laufpause zu denken. Der darauf folgende Trainingslauf ist wieder relativ beschwerdefrei, der lange Lauf am Wochenende verursacht nach halber Distanz jedoch wieder arge Probleme rund um das Sprunggelenk. Ich laufe trotz Schmerzen mein geplantes Pensum. Vernunft sieht anders aus.

Die Regenerationswoche kommt mir gerade recht. Tempointensivere Läufe am Vorfuß sind noch relativ schmerzfrei machbar. Bergabläufe mit Fersenaufsatz tun arg weh.

In mir kommen erste Zweifel hoch, ob der geplante Ultratrail in Istrien machbar ist. Sportverletzungen sind bis jetzt in meinem Gedankengut nicht vor gekommen. All die vergangenen Jahre bin ich davor verschont geblieben. Angst, vor dem geplanten Wettkampf sich einen Infekt einzufangen? Klar! Aber wegen einer Verletzung nicht am Start stehen zu können? Ein Damoklesschwert, das mir unruhige Tage und Nächte beschert.

Ich vereinbare einen Termin beim Sportmediziner. Die Wartezeit beträgt 10 Tage. Ich pausiere eine knappe Woche. Ich will es nicht wahrhaben, dass mein Körper nicht mitspielt. Am darauf folgenden Tag trabe/wandere ich wie auf rohen Eiern eine kurze Distanz halbwegs beschwerdefrei. Tags darauf erhoffe ich mir eine schmerzfreie 11 km lange Trailrunde. Ich wünsche mir, dass alles nur ein schlechter Traum war und alles gut sein wird. Bei Halbzeit breche ich jedoch den Lauf ab und humple mit stechenden Schmerzen rund um das rechte Sprunggelenk nach Hause. Seit dem 16. März 2019 laufe ich keinen Meter mehr ...

Knochenmarködem Laufpause
Der Sportmediziner meines Vertrauens tastet und klopft den Fuß und das Sprunggelenk ab, lokalisiert Schmerzpunkte und überweist mich mit Verdacht auf ein Knochenmarködem zur MRT-Untersuchung. Die bildgebende Magnetresonanztomographie kann zum Unterschied von Röntgenstrahlung neben den Knochen auch Sehnen, Gewebe und vor allem Flüssigkeitsansammlungen darstellen. Ein paar Tage später liege zuerst ich in der laut klopfenden und hämmernden Röhre, tags darauf der Befund auf dem Tisch. Ein hochgradiges Knochenmarködem im rechten Talus (Sprungbein) wird bescheinigt. Die Tendinosen (Veränderungen) an der einen oder anderen Sehne sind laut Sportchirurg vernachlässigbar und zum Teil wohl auch altersbedingten Ursprungs.



Knochenmarködem

Ein Knochenmarködem ist eine vermehrte Wasseransammlung im Knochen. Knochenmarködeme treten häufig im Bereich des Hüft- und Kniegelenks sowie im Sprunggelenk auf. Schmerzen treten zu Beginn vor allem unter Belastung auf. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es auch zu Ruhe- oder Nachtschmerz. Die Ursache ist bislang nicht gänzlich geklärt. So können Stoffwechselstörungen Auslöser sein, aber auch Verletzungen wie auch Überlastungen des Gelenks können zum Knochenmarködem führen.

Die konservative Therapie sieht eine Ruhigstellung des betroffenen Gelenks vor. Insbesondere bei starkem Ruheschmerz kann auch eine stationäre Infusionstherapie ins Auge gefasst werden.

Schenkt man dem Knochenmarködem zu wenig Beachtung und Zeit zum Ausheilen, können Komplikationen wie die Osteonekrose (Knocheninfarkt) oder eine Stressfraktur (Ermüdungsbruch) auftreten.


Der Mediziner spricht Klartext: 6 Wochen fordert er eine konsequente Teilentlastung des rechten Fußes! Alternativ darf lockeres Radfahren und schwimmen ausgeübt werden. Laufen ist verboten, langes Stehen ist zu vermeiden. Nach 6 bis 10 Wochen soll ein schmerzfreies Belasten des Fußes möglich sein. Lockere, kurze Läufe sind ab diesem Zeitpunkt nach Aussage des Mediziners wieder denkbar. Ein Verlauf-MRT wird in 4 Monaten angefertigt. Sind zu diesem Zeitpunkt die "weißen Flecken" im Knochen absorbiert, darf wieder mit spezifischem Marathontraining begonnen werden.

Knochenmarködem Sprungbein
Die Prognose lässt mich schlucken und stimmt mich einige Tage beinahe depressiv. Alles ist für den Langstreckenlauf in Istrien gerichtet. Die Grundlagenausdauer passt, die Packliste wie auch der Rennverlauf sind seit Wochen visualisiert und in meinem Kopf abgespeichert. Das alles nutzt jedoch nichts, wenn der Knochen Spaßverderber spielen möchte.

Die Vorbereitung, Renntaktik, Packlisten .... Alle Informationen sind im ultratrail - spezial abrufbar.

Zudem ist Laufen für mich nicht nur Sport, sondern eine Leidenschaft. Laufen ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens, quasi ein Grundnahrungsmittel meiner Seele. Laufen lässt mich meine innere Mitte finden, lässt meine Gedanken sortieren, ist für mein Wohlbefinden immens wichtig.

Ich akzeptiere mittlerweile die Verletzung und arrangiere mich zähneknirschend mit dem Fahrrad und Ergometer. Der Antrag auf verletzungsbedingten Aufschub meiner Teilnahme an den 100 Miles of Istria ist abgefertigt, das Hotel in Umag storniert. Wehmütig werde ich die Teilnehmer per livetracking verfolgen. Das Wettkampfjahr 2019 ist gelaufen, wenn gleich nicht gelaufen wird.

Ein neues Ziel muss definiert werden: Ich möchte nach Möglichkeit Mitte Oktober den Graz-Marathon schmerzfrei laufen und hoffe, Mitte/Ende Juli voll genesen zu sein, um wieder in ein spezifisches Training einsteigen zu können.

Ich wünsche Euch eine verletzungsfreie Saison!

12.04.2019: 100 Miles of Istria - statt Laufbericht ein DNS (did not start) wegen Knochenmarködem Talus


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Donnerstag, 4. April 2019

100 Miles of Istria - Pflichtausrüstung / Dropbag

Die vorgeschriebene Pflichtausrüstung für die Teilnahme an den 100 Miles of Istria (2019) ist umfangreich.

Zwingend vorgeschrieben sind:
  • Mobiltelefon mit eingespeicherter Nummer der Organisation
  • faltbarer Becher (mindestens 15 cl Fassungsvermögen)
  • Flüssigkeitsvorrat von zumindest 1 Liter
  • Stirnlampe mit Ersatzakku
  • Überlebensdecke (Aludecke) 1,40 x 2 m
  • Klebeverband mind. 100 x 6 cm
  • Pfeife
  • Nahrungsmittelreserve
  • Winddichte Jacke mit Kapuze und zumindest 10.000 Schmerber
  • lange Laufhose und zusätzliche wärmende Langarm-Mittelschicht
  • Ausweis
Zusätzlich wird empfohlen:
  • Mütze
  • wärmende Haube
  • warme und wasserdichte Handschuhe
  • wasserdichte Überhose
  • Messer oder Schere zum Abschneiden der selbstklebenden Bandage
  • zumindest 20 Euro in kroatischen Kuna
  • Stöcke, Sonnencreme, Kompass ...

Auf das Dropbag kann nach 88 km in Buzet zugegriffen werden.

Ergebnislisten der letzten Jahre lassen erkennen, dass zwischen manchen Versorgungsstationen Laufzeiten von 3,5 Stunden oder mehr nicht selten sind. So trage ich 500 ml zusätzliche Flüssigkeit in Form einer Trinkflasche als Notration mit.


Pflichtausrüstung 100 Miles of Istria
AM KÖRPER

Inov-8 Trailrunningschuh Trailtalon 290
CEP Compressionsstrümpfe
Funktionsunterhose
Raidlight Trailrunning Short
Funktionsshirt kurz oder lang (witterungsabhängig)
Raidlight Cap
Uvex Sonnenbrille
Raidlight Multifunktionstuch
Garmin Forerunner 935
Startnummernband








IN DER LAUFWESTE (Ultimate Direction Mountain Vest 4.0)

2 Soft-Flask (je 500 ml) gefüllt mit Wasser
500 ml Wasser als Notfallreserve in Flasche
faltbarer Becher
7 Gels
7 Isostar Energieriegel Schoko
10 Salztabletten
Müllsack
Stirnlampe Petzl Nao+ mit Ersatzakku
Dynafit Trailrunning-Stöcke
Smartphone mit eingespeicherter Nummer der Organisation
Ersatzbrille
Erste-Hilfe-Set bestehend aus Überlebensdecke Alu, Klebeverband (elastische Mullbinde), Pflaster, Schere, Rennie (Sodbrennen), Minitube Sonnencreme, Taschentücher, Schmerztablette *)
Pfeife
etwas Geld (zumindest 20 Euro in der Landeswährung Kuna)
iPod mit Kopfhörer
Ausweis (Führerschein)
Powerbank, Ladekabel Forerunner, Ladekabel Smartphone
Dynafit Regenjacke mit Kapuze (wasserdicht)
long tights (lange Hose)
Bonatti Regenhose (wasserdicht)
Dynafit mid-layer mit Kapuze (wärmende Mittelschicht)
Handschuhe, wasserdichte Überhandschuhe (witterungsabhängig)
Haube 


Meine Utensilien verpacke ich wasserdicht in Druckverschlussbeutel. So sind sie nicht nur von äußeren Witterungseinflüssen gut geschützt sondern auch sehr platzsparend und geordnet untergebracht.

*) Eine Schmerztablette habe ich auf ultralangen Laufstrecken immer im Rucksack. Bis dato musste ich die Tablette noch nie schlucken. Aber sollte ich tatsächlich mal eine akute Verletzung erleiden und unter Umständen ein oder zwei Stunden auf Hilfe warten müssen, dann bin ich vermutlich froh, eine Schmerztablette im Rucksack zu haben.




100 Miles of Istria
IM DROPBAG (bei km 88 / Buzet)

Für das Dropbag ist der bei der Startnummernausgabe ausgegebene Sack zu verwenden.

Inhalt meines Dropbags:

7 Gels
7 Isostar Energieriegel Schoko
Ersatz-Schuhe
Ersatz-Stutzen
Ersatz-Shorts
Ersatz-Langarm- und Kurzarm-Shirt
Haube
Cap
Handtuch



100 Miles of Istria - Pflichtausrüstung / Dropbag


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Donnerstag, 28. Februar 2019

24.02.2019: Crosslauf Frohnleiten - Laufbericht

Ich befinde mich in unmittelbarer Vorbereitung auf mein Saison-Highlight, dem Ultralangstreckenlauf "100 Miles of Istria". Lange, langsame Läufe stehen ganz oben auf meinem Trainingsplan. Quantität statt Qualität ist die momentane Devise.

Crosslauf Frohnleiten Streckenplan 1200 Meter
Trotzdem stehe ich heute an der Startlinie einer Crosslauf-Veranstaltung. Ein Wettkampf steht mir bevor, der schnelle Füße abverlangt. Ein Kontrastprogramm! Und das ist gut so, denn neben all den langsam gelaufenen Trainingseinheiten zur Erlangung einer ultralangen Ausdauer soll das schnelle Laufen nicht verlernt werden. Und zum anderen finden im Zuge des 8. Crosslaufes Frohnleiten die steirischen Meisterschaften im Crosslauf statt. Da mein Laufclub, der MT-Hausmannstätten, mir die Teilnahme an den Meisterschaften ermöglicht und jährlich die ÖLV-Lizenz löst, möchte ich diese auch ausnutzen und an möglichst vielen Meisterschaftsläufen am Start stehen. Das Teilnehmerfeld ist jedoch sehr stark, sodass ich mir keinen Medaillengewinn erhoffe.

Veranstaltet wird der etablierte Crosslauf vom TriRun Team Frohnleiten. Neben den steirischen Meisterschaften findet heute auch das Cup Finale im Crosslauf statt (beinhaltet 6 Stationen).

Austragungsort ist der Sport- und Freizeitpark Frohnleiten. Beste Infrastruktur wartet hier auf den Teilnehmer. Parkplätze, Duschen und Umkleiden sowie eine Cafeteria stehen hier zur Verfügung.

Startplatz LE-Laufevent
Bei der Abholung der Startunterlagen erlebe ich eine Überraschung. Im Vorfeld hat eine Warenpreisverlosung stattgefunden und ich habe tatsächlich einen Preis gewonnen. Ein Gutschein zur Teilnahme am LE-Laufevent (ein 66 Minuten-Lauf in Leoben) ist mein.

Im Startpaket sind neben der Startnummer und dem Zeitnehmungschip einige Werbeprospekte, ein ORAL B - Bürstenkopf für elektrische Zahnbürsten sowie Getränke und Produktproben enthalten. Auch ein 5-Euro-Gutschein, einzulösen am heutigen Tag in der Cafeteria, ist für günstige 20 Euro Startgeld beigepackt. Die Zeitnehmung erfolgt über hightech-timing. Mich nervt zwar dieser an der linken Hüfte anzubringende Chip, aber die Zeitmessung scheint recht zuverlässig.

Crosslauf ist Neuland für mich und nicht mit Trailrun vergleichbar. Denn Crosslauf zeichnet sich neben unterschiedlichen Untergründen vor allem durch häufige Richtungswechsel aus. Spitzkehren zehren ebenso an den Kräften wie das wellige Terrain oder das Durchlaufen von Sand- oder Schotterabschnitten. Die anspruchsvolle Runde ist 1200 Meter lang und im Hauptbewerb 8 mal zu durchlaufen. Das ergibt eine Gesamtdistanz von 9600 Meter.

Neben dem Hauptbewerb werden zahlreiche Kinder- und Jugendbewerbe angeboten. Eine Kurzdistanz steht ebenso zur Auswahl wie ein Hobbylauf für all jene, die Crosslauf einfach mal ausprobieren möchten. In Summe stehen rund 300 Teilnehmer im Alter von 7 bis 91 Jahren an den Startlinien der unterschiedlichen Bewerbe.

Die Bedingungen könnten schlechter sein. Sonnenschein und Temperaturen deutlich über 0 Grad erwarten mich. Der Wiesenboden ist trocken aber weich. Um guten Halt zu haben, entscheide ich mich für Spikes, die ich in meine La Sportiva Bushido schraube. Oben trage ich lang, an den Beinen Shorts und Kompressionsstrümpfe.

Gut aufgewärmt stehe ich mit 60 weiteren Teilnehmern am Start des Hauptlaufes. Die Starter werden vom Moderator namentlich aufgerufen. Einige Grußworte später erfolgt der Countdown und schon geht es auf die erste Runde.

Crosslauf Frohnleiten Startnummer
Der Hauptanteil der Laufstrecke ist Wiese. Aber auch ein Volleyballfeld ist zu durchlaufen. Der tiefe Sand erschwert ein zügiges vorwärts kommen. Es folgen am welligen Kurs viele Richtungswechsel und rutschige Kehren. Die Spitze enteilt mir in kürzester Zeit. Meinen Plan, eine Pace von 4:15 auf den Kilometer zu halten, gelingt mir nur auf der ersten Runde.

Der Sandabschnitt kostet Körner. Während die flotten, leichten Jungs förmlich über den Sand fliegen, habe ich das Gefühl, bis zu den Kniekehlen einzusinken. Mit knapp 80 kg Körpergewicht auf 188 cm Größe habe ich eben nicht die optimalen Voraussetzungen für derartige Bewerbe. Auch die östliche Spitzkehre, eigentlich eine Steilkurve, wird ob der Bodenverhältnisse Runde für Runde rutschiger und gefährlicher zu belaufen.

Nach zwei Drittel des Rennens werde ich von den Spitzenläufern überrundet. Der Sieger wird letztendlich 33:31 Minuten benötigen. In Runde 8 kann ich nochmal zulegen und ein paar Sekunden schneller laufen. Nach 43:08 Minuten quere auch ich die Ziellinie. Ich platziere mich auf Platz 38 von 61 gestarteten Teilnehmern. In der Altersklasse M45 belege ich unter 11 Startern den undankbaren 4. Platz. Auch bei den steirischen Meisterschaften verpasse ich als Viertplatzierter meiner Altersklasse die Siegerehrung knapp.

Fazit: Letztendlich war der Crosslauf Frohnleiten die erhoffte schnelle, fordernde Trainingseinheit auf dem Weg zu meinem großen Saison-Ziel. Dass es bei den steirischen Meisterschaften zu keiner Medaille gereicht hat, war absehbar. Vierter zu werden ist trotzdem doof. Die Veranstaltung kann ich vorbehaltlos empfehlen. Das TriRun Team Frohnleiten bietet mit diesem gut organisierten Event eine tolle Plattform, diese spannende Facette des Laufsports kennen zu lernen. Und schnelle Tempoeinheiten in den Wintermonaten verbessern nachhaltig die Grundgeschwindigkeit für das anstehende Laufjahr.

24.02.2019: Crosslauf Frohnleiten - Laufbericht


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Donnerstag, 7. Februar 2019

100 Miles of Istria: Renntaktik, Plan A (A+, B und C), Zeittabelle

Ich bin ein Greenhorn, was Rennen über ultralange Distanzen angeht. Strecken über 100 Kilometer Distanz habe ich mich in meinem Läuferleben erst zwei mal gestellt. Ich tue mir daher schwer, eine mögliche Zielzeit für einen Langstreckenlauf über eine Distanz von 168 Kilometern und 6500 positiven Höhenmetern abzuschätzen. Mir wurde sogar geraten, gänzlich ohne Zielvorgabe in mein 100-Meilen-Debüt zu gehen.

Planlos zu sein, bereitet mir jedoch Unbehagen. Daher mache ich mir im Vorfeld sehr wohl Gedanken um Zwischenzeiten und mögliche Endzeiten. Dass die Zwischenzeiten am Tag X auf Grund vieler Faktoren (vorherrschendes Wetter, Streckenbeschaffenheit, Tagesform etc.) deutlich abweichen können, ist mir bewusst. Trotzdem möchte ich mir Zwischenziele stecken und strukturiert an die Aufgabe "100 Miles of Istria" herangehen.

Grundsätzlich möchte ich flache Passagen, moderat steigende Abschnitte und fallende Streckenteile (so lange als möglich) laufend bewältigen. Steinige, steile Aufstiege und Abstiege werden von Beginn an flott gegangen bzw. gestiegen. An den Verpflegestellen werde ich mir nicht mehr als die unbedingt erforderliche Zeit für die Labe und das Auffüllen der Flüssigkeitsreserven gönnen. Auch wenn die cut/off-Zeiten aus meiner Sicht sehr großzügig gestaltet sind, möchte ich die 100 Meilen von Istrien in einer für mich möglichst raschen Zeit beenden. Ich sehe es als Wettkampf gegen mich selbst. Zeit für Fotopausen muss jedoch vorhanden sein. Denn schließlich erwarte ich mir von diesem Lauf sehr viele landschaftliche Highlights.

Unabhängig von der Zielzeit möchte ich mich am Ende des ersten Drittels aller Finisher platzieren. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dafür eine Endzeit zwischen 28 und 30 Stunden erforderlich ist. Auf Grund dieser Referenzzeiten und einer persönlichen Kalkulation auf Basis der Entfernung zwischen den Verpflegestationen und der Berücksichtigung von Tages-/Nachtzeit, +/- Höhenmeter, habe ich die Zeittabelle befüllt.

Zeittabelle 100 Miles of Istria 2019 #100milesofistria

Auf dieser Tabelle habe ich mögliche Zwischenzeiten bei den "aid stations" eingetragen. "Utopisch, nicht kalkulierbar, unrealistisch", werden jetzt einige von Euch sagen. Die Zweifler haben bestimmt bedingt recht, wenn sie ungläubig den Kopf schütteln. Mir ist natürlich auch bewusst, dass im Renngeschehen die Zeitdifferenzen zwischen Endzeiten von 28 bis 34 oder mehr Stunden nicht linear verlaufen werden. Viel mehr wird es so sein, dass je nach Tagesform und Trainingszustand die Zeiteinbußen auf der zweiten Streckenhälfte groß werden oder eben auch nicht. Von daher ist die Zeittabelle natürlich mit Vorsicht zu interpretieren. Aber mir ist sie ein Hilfsmittel und Motivation zur Zielerreichung. Wie realistisch die Durchgangszeiten errechnet sind, wird der Tag des Rennens zeigen.

Den mozart100 habe ich im Vorjahr in 15,5 Stunden gefinisht. Dabei waren 103 km mit rund 4000 Höhenmeter zu bewältigen. Der "Formel" ,zwei mal 100 Kilometer sind 100 Meilen, zugrunde legend, scheint mir die Zielzeit von 30 Stunden realistisch. Somit ist Plan A definiert.

Plan B inkludiert die eine oder andere unerwartete Verzögerung. Seien es Probleme in der Nacht zügig vorwärts zu kommen oder eben Beschwerden aller Art, vornehmlich auf der zweiten Streckenhälfte. Plan B geht von rund 34 Stunden Laufzeit aus.

Plan C ist das Mindesterfordernis und sieht das Finish innerhalb der cut/off-Zeiten vor. Sämtliche Zeitvorgaben werden über den Haufen geworfen und es zählt letztendlich lediglich, die 100 Meilen von Istrien innerhalb der vorgegebenen 46 Stunden zu erreichen. Zweifellos wäre eine Zeit >34 Stunden persönlich enttäuschend.

Da wäre noch Plan A+! Plan A+ lässt mich in rund 28 Stunden finishen. Das bedeutet, ich komme zu Sonnenuntergang gegen 20 Uhr in Umag an. Das bedeutet auch, dass meine Frau mich mit unserem Sohnemann an der Ziellinie erwarten wird, dass es im Hotel noch Abendessen gibt ....

100 Miles of Istria: Renntaktik, Plan A (A+, B und C), Zeittabelle


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Donnerstag, 24. Januar 2019

100 Miles of Istria - Wettkampfspezifische Vorbereitung (12 Wochen)

Nach 11 Wochen allgemeiner Vorbereitung folgt nun das wettkampfspezifische Training. Ziel der kommenden 12 Wochen ist es, dass ich mich bestmöglich auf die beim Wettkampf vorherrschenden Bedingungen vorbereite. Dazu zählt für mich:
  • das lange, ausdauernde Laufen auf Trails
  • das Laufen in den Nachtstunden
  • das Laufen mit Trailrunning-Stöcken
  • das Auf- und Absteigen im steilen Gelände
  • das Laufen mit gepacktem Rucksack
  • das Testen von Ernährungsstrategien

Zum Thema Ernährungsstrategie im Ultralauf habe ich bereits vor einiger Zeit einen Blogbeitrag verfasst.

Vorbereitung 100 Miles of Istria
100 Miles of Istria - wettkampfspezifische Vorbereitung
Es gibt natürlich Unterschiede zwischen der optimalen und der für mich bestmöglichen Vorbereitung. So ist z.B. ein nicht unwesentlicher Bestandteil einer optimalen Vorbereitung der Umstand, dass in den umfangreichsten Trainingswochen zumindest die Wettkampfkilometer gelaufen werden sollen. Das wären im aktuellen Fall 170 Wochenkilometer. Aber ich bin berufstätig, habe noch andere Interessen und möchte noch Freizeit mit meiner Familie verbringen. Zudem braucht mein Körper, im speziellen die ab und zu quengelnde Achillessehne, ausreichend Regeneration. Daher gehe ich trotz meiner ambitionierten Zielvorgabe (Zielzeit: 28 - 30 Stunden) in der Vorbereitung Kompromisse ein.

Was bedeutet das konkret?
  • Ich beschränke mich in der Regel auf 4 Trainingseinheiten pro Woche (Ausnahme Woche 9).
  • In den "Umfang-Wochen" (Woche 1/2/4/7/8/9) werde ich maximal 135 Kilometer laufen.
  • Der längste Lauf wird eine Dauer von 10 Stunden nicht überschreiten.
  • In die Regenerationswochen (Woche 5, bedingt Woche 3 und 6) werde ich die eine oder andere flotte Tempoeinheit einfließen lassen bzw. sogar einen knackigen Wettkampf (Steirische Meisterschaften im Crosslauf) laufen.

Umfang-Woche (Woche 1, 2, 4, 7, 8, 9)

Die typische Trainingswoche 1, 2 oder 7 sieht folgendermaßen aus:

1 Einheit: 1,5 h langsamer Trailrun (ca. 13K)
1 Einheit: 2,5-3 h langsamer Trailrun (ca. 23K)
1 Einheit: 1,5 h langsamer Trailrun in der Nacht (ca. 13K)
1 Einheit: 6-8 h langsamer Trailrun teils in der Nacht (ca. 50-65K)
Wochenumfang: 100 bis 115 Kilometer

In den Trainingswochen 4 und 8 werde ich die längsten Läufe absolvieren. Ein Unterschied zu den übrigen Umfang-Wochen ist lediglich die Dauer der langen Einheit.

1 Einheit: 1,5 h langsamer Trailrun (ca. 13K)
1 Einheit: 2,5-3 h langsamer Trailrun (ca. 23K)
1 Einheit: 1,5 h langsamer Trailrun in der Nacht (ca. 13K)
1 Einheit: 10 h langsamer Trailrun teils in der Nacht (ca. 80K)
Wochenumfang: 130 Kilometer

In der Trainingswoche 9 werde ich in 5 Trainingseinheiten die meisten Wochenkilometer absolvieren.

1 Einheit: 1,5 h langsamer Trailrun (ca. 13K)
1 Einheit: 2,5-3 h langsamer Trailrun (ca. 23K)
1 Einheit: 3 h langsamer Trailrun in der Nacht (ca. 23K)
1 Einheit: 6 h langsamer Trailrun teils in der Nacht (ca. 48K)
1 Einheit: 4 h langsamer Trailrun (ca. 28K)
Wochenumfang: 135 Kilometer


Regenerationswoche (Woche 5, bedingt 3 und 6)

In den Regenerationswochen verzichte ich auf den langen Dauerlauf. Statt langsame Läufe darf es in diesen Wochen auch etwas flotter zur Sache gehen. So schreibe ich mir in Woche 5 z.B. ein Fahrtspiel und einen flott gelaufenen 10K-Lauf in meinen Trainingsplan.

1 Einheit: 1,5 h langsamer Trailrun (ca. 13K)
1 Einheit: 1,5 h Fahrtspiel am Trail (ca. 13K)
1 Einheit: 1,5 h lockerer Trailrun (ca. 14K)
1 Einheit: Crosslauf Meisterschaften (10K)
Wochenumfang: 50 Kilometer


Tapering-Phase (Woche 10, 11 und 12)

Tapering! Die Zeit der Selbstzweifel ;-). Fragen wie "Habe ich genug trainiert?, "Habe ich genügend lange Läufe absolviert?" stehen gedanklich an der Tagesordnung. Ein Fehler wäre, nun versäumte Trainingseinheiten nachholen zu wollen.

In den Wochen 10 und 11 dreht sich alles um Erholung. Lange langsame Dauerläufe weichen gezielt gesetzten Trainingsreizen, um bestmöglich an der Startlinie zu stehen. So hat die Woche 11 in etwa ein Drittel des Umfanges der Woche 9, also ca. 45 Wochenkilometer.

In der Woche 12 finden noch zwei rund 30 Minuten lange intensive Trainingseinheiten statt. Am Donnerstag reise ich nach Umag. Am Freitag erfolgt der Transfer nach Labin stattfindet, wo um 16.00 Uhr der Startschuss zu den "100 Miles of Istria" fällt.

Am Ende der 12 Wochen dauernden wettkampfspezifischen Vorbereitung werde ich rund 1150 Kilometer gelaufen sein.

Weitere Informationen zu Renntaktik, Marschtabelle, Pflichtausrüstung, Dropbag-Packliste etc. finden sich in der Rubrik ultratrail spezial.

100 Miles of Istria - Wettkampfspezifische Vorbereitung (12 Wochen)


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