Freitag, 17. Juni 2016

Mein erstes mal ...

mit meinem neuen "besten Lauffreund" Armin.

Die letzten Tage lassen mich meinen abgelebten Forerunner 305 nachtrauern. Halb so schön (was sag ich, gar nicht schön) gestalten sich die kurzen Regenerationsläufe nach dem Sommeralm Marathon. Mangels GPS-fähiger Laufuhr beschränken sich die Laufeinheiten auf gewohnte, bereits mehrfach vermessene Laufstrecken, um nicht die Orientierung über die gelaufenen Kilometer zu verlieren.

Das Angebot von meinem Schatz, meinen Geburtstag fiktiv kurzerhand ein halbes Jahr nach vor zu verlegen, nehme ich nur zögerlich an ;-). Zu groß ist die (unbegründete) Sorge, am "echten" Geburtstag vor einem leeren Gabentisch zu sitzen. Aber nun steht das Paket eines großen Internet-Versandhauses auf dem Tisch, von mir selbst ein wenig aufgeschmückt und will mit Zustimmung meiner besseren Hälfte ausgepackt werden.

Darf ich vorstellen? Garmin Forerunner 920XT mein Name, ausgestattet mit einem Herzfrequenz-Messgurt (einschließlich Laufsensor).

Vorausschicken möchte ich, dass hier nun kein vollwertiger Produkttest folgen wird. Viel mehr beschreibe ich die ersten Eindrücke von Inbetriebnahme, Installation und erstem Trainingslauf, vom ersten mal eben.

Der Forerunner 920XT, in weiterer Folge einfach "GArmin" genannt, macht einen wertigen und stabilen Gesamteindruck und ist mit einem sehr flexiblen und angenehm zu tragenden Armband ausgestattet. Die Menüführung ist selbsterklärend, zumal ich einen Ahnen von Armin bereits mein eigen nennen konnte.

Jaaa, Laufen!
Zum Unterschied seines Vorgängers bietet mir Armin dank der barometrischen Messfunktion exakte Höhendaten, einen bis zu 24 Stunden ausdauernden Akku (im Ultratac sogar bis zu 40 Stunden), WLAN, Bluetooth und dank des im Herzfrequenz-Messgurt verbauten Sensors Daten zur Laufökonomie. Dank Bluetooth kann Armin mit einem Smartphone gekoppelt und Funktionen wie live-tracking oder Informationen über eingehende Anrufe bzw. Nachrichten genutzt werden.

Die Koppelung mit meinem Smartphone klappt problemlos. Via Garmin Express ist auch die WLAN-Verbindung rasch eingerichtet. Das Benutzerprofil lasse ich vom Garmin Trainingscenter übernehmen. Mit Garmin Connect erstelle ich ein Intervall-Training und lade es auf Armin.

Wer aus eigener Erfahrung meint das erste mal sei schnell vorbei, der irrt gehörig.

Das selbst angelegte Intervall-Training soll mich durch 1,5 km lockeres Aufwärmen, dann durch 3 Intervalle zu je 2 km in 10:10 min mit jeweils 1 km Trabpause sowie durch 1,5 km Auslaufen führen.

blink,blink
Ich starte Armin und bin entsprechend aufgeregt. Unser erstes mal steht kurz bevor. Alles läuft wie in Trance ab. GPS ist in kurzer Zeit gefunden, der Herzfrequenz-Messgurt als erfolgreich gekoppelt erkannt. Ich versende eine Nachricht an meinen Schatz, dass ich nun via live-tracking*) zu verfolgen sei. Ich steuere mich gewandt durch das Menü, wähle das neu angelegte Intervall-Trainig aus und starte die Session.

*) live-tracking bedeutet, dass im Minutentakt ein GPS-Signal gesendet wird, sodass der Läufer in Echtzeit für Berechtigte als "hüpfender Punkt" auf  geografischem Kartenmaterial  zu verfolgen ist.


Es geht los. Armin zeigt an, dass nun erst mal 150 !!! Kilometer im 6er Schnitt zu laufen sind. Ups, hier hat wohl jemand im Garmin Connect die Dezimalstelle falsch gesetzt. Dieser Fauxpas wird als Schlampigkeitsfehler abgehakt und das Training spontan umgestaltet.

Ich klicke mich durch die viel Information liefernden Anzeigefelder. So stehen mir die gelaufene Zeit, aktuelle Pace, die Herzfrequenz, der Herzfrequenz-Bereich, diverse Durchschnitte, Schrittfrequenz, Schrittgröße, Balance und vieles mehr zur Verfügung. Läuferherz was willst du mehr! Ich bin beinahe rundum glücklich. Warum nur beinahe? Ein lautstarkes "Piiiiieeeeeeps" weist mich in kurzen Abständen darauf hin, dass ich für die geplanten 150 Kilometer lockeres Einlaufen ein zu hohes Tempo gewählt und den Herzfrequenz-Bereich verlassen habe.

Ich finde es bei Laufveranstaltungen immer arg peinlich, wenn die Armins der Mitstreiter sich abwechselnd durch die Gegend warnen, nun finde ich mich selbst als Krawallmacher wieder. Diese Sache wird auf der Liste der zu behebenden Einstellungen gedanklich fixiert. Auch fehlt mir die aktuelle Pace in km/h auf den Anzeigefeldern als Information. Inzwischen zeigt mir Armin an, dass ich eine SMS erhalten habe. Mein Schatz findet den "hüpfenden Punkt" des live-trackings, der mich darstellen soll, witzig ;-). Ich fürchte nun, mein restliches Leben live-getrackert zu verbringen.

Die ersten 11 Kilometer sind mit Armin gelaufen. Ehe ich mich versehe, hat mein neu gewonnener Freund vor dem Haus das WLAN-Signal erfasst und ladet die Trainingsdaten auf Garmin Connect hoch, die im Anschluss noch genau studiert und interpretiert werden wollen.

Inzwischen sind kaum 24 Stunden vergangen und wir taten es bereits ein zweites mal. Das "Piiiiiieeeeeps" wich einem dezenten Vibrationsalarm und die Anzeigefelder sind nun nach meinen Bedürfnissen perfekt angepasst. Ich denke, uns steht eine lange und glückliche Beziehung bevor.