Freitag, 20. September 2019

Morenic Trail: Pflichtausrüstung

Folgende Pflichtausrüstung ist für die Teilnahme am Morenic Trail (2019) vorgeschrieben:
  • Mobiltelefon mit eingespeicherter Nummer der Organisation
  • faltbarer Becher
  • Flüssigkeitsvorrat von zumindest 1/2 Liter
  • Stirnlampe mit Ersatzakku
  • Überlebensdecke (Aludecke)
  • Klebeverband (Tape) mind. 80 x 3 cm
  • Pfeife
  • Roadbook
  • Winddichte Jacke
Zusätzlich wird empfohlen:
  • GPS-System mit Track
  • Nahrungsreserve
  • lange Hose
  • warme Bekleidungsschicht
  • Reservelampe
Wenn Trailrunning-Stöcke benutzt werden, so müssen diese vom Start bis ins Ziel mitgetragen werden.

Die Möglichkeit, ein Dropbag auf der Strecke zu deponieren, gibt es nicht. Ein Gepäcktransport vom Start in Andrate zum Ziel nach Brosso wird angeboten.



Morenic Trail - Packliste
AM KÖRPER

Trailrunningschuh hoka one one speedgoat 3
CEP Compressionsstrümpfe
Funktionsunterhose
Raidlight Trailrunning Short
Funktionsshirt kurz oder lang (witterungsabhängig)
Raidlight Cap
Uvex Sonnenbrille
Raidlight Multifunktionstuch
Garmin Forerunner 935 mit GPX-Track
Startnummernband







IN DER LAUFWESTE (Ultimate Direction Mountain Vest 4.0)

2 Soft-Flask (je 500 ml) gefüllt mit Wasser
faltbarer Becher
8 Gels
8 Isostar Energieriegel Schoko
Salztabletten
Müllsack
Stirnlampe Petzl Nao+ mit Ersatzakku (im Sonnenbrillen-Etui)
Dynafit Trailrunning-Stöcke
Smartphone mit eingespeicherter Nummer der Organisation
Erste-Hilfe-Set bestehend aus Überlebensdecke Alu, Klebeverband (elastische Mullbinde und Tape), Pflaster, Schere, Taschentücher, Schmerztablette *)
Pfeife
Roadbook-Ausdruck
etwas Geld (20 Euro)
Powerbank, Ladekabel Forerunner, Ladekabel Smartphone
Dynafit Regenjacke mit Kapuze
Bonatti Regenhose
Dynafit mid-layer mit Kapuze
Ersatz-Schlauchschal
dünne Handschuhe


Morenic Trail - Pflichtausrüstung
TIPPS:

Meine Utensilien verpacke ich wasserdicht in Druckverschlussbeutel. So sind sie nicht nur von äußeren Witterungseinflüssen gut geschützt sondern auch sehr platzsparend und geordnet untergebracht.

*) Eine Schmerztablette habe ich auf ultralangen Laufstrecken immer im Rucksack. Bis dato hatte ich zum Glück noch keinen Grund, die Tablette zu schlucken. Aber sollte ich tatsächlich einmal eine akute Verletzung erleiden und unter Umständen ein oder zwei Stunden auf ärztliche Hilfe warten müssen, dann werde ich froh sein, eine Schmerztablette im Rucksack zu haben.





PACK-CHECKLISTE:

Was sonst noch mit nach Andrate kommen muss:

alternativer Trailrunningschuh INOV8 trailtalon 290
Druckverschlussbeutel
alternative Bekleidungsstücke
geruchsdichter Beutel für den Rücktransport der verschwitzten Kleidung


WAS MUSS FÜR BROSSO (ZIEL) IM KOFFERRAUM SEIN:

Lange Hose
Langarmshirt
Hoodie
Haube
Brille

Morenic Trail: Pflichtausrüstung


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Donnerstag, 12. September 2019

Morenic Trail: Renntaktik, Plan A (A+, B und C), Zeittabelle

Nach wochenlanger Verletzungspause im Frühjahr dieses Jahres habe ich mich nun doch recht kurzfristig dazu entschlossen, beim Morenic Trail über 119 Kilometer an den Start zu gehen. Der umfangschwachen Vorbereitung geschuldet tue ich mir besonders schwer, eine mögliche Zielzeit abzuschätzen.

Gänzlich planlos zu sein, bereitet mir jedoch Unbehagen. Daher mache ich mir im Vorfeld einige Gedanken um Zwischenzeiten und mögliche Endzeiten. Dass die Zwischenzeiten am Tag X auf Grund vieler Faktoren (vorherrschendes Wetter, Streckenbeschaffenheit, Tagesform etc.) deutlich abweichen können, ist mir bewusst. Trotzdem möchte ich mir Zwischenziele stecken und strukturiert an den Morenic Trail herangehen.

Dem Streckenprofil zu Folge sind auf 119 Kilometer Distanz lediglich 2500 positive Höhenmeter zu überwinden. Auf der ersten Streckenhälfte geht es häufig moderat abwärts. Dafür scheinen die letzten 20 Kilometer des Morenic Trail mit 800 positiven Höhenmetern recht anspruchsvoll zu sein.

An den Verpflegestellen werde ich mir nicht mehr als die unbedingt erforderliche Zeit für die Labe und das Auffüllen der Flüssigkeitsreserven gönnen. Die cut/off-Zeiten sollten kein Problem darstellen.

Morenic Trail - Zeittabelle 

Auf dieser Tabelle habe ich mögliche Zwischenzeiten bei den "aid stations" eingetragen. Mir ist natürlich bewusst, dass im Renngeschehen die Zeitdifferenzen nicht linear entstehen. Sehr vieles wird davon abhängen, wie die Tagesform ist bzw. wie weit bzw. wie schnell mich meine nicht optimal vorbereiteten Beine speziell auf der zweiten Streckenhälfte tragen werden. Von daher ist die Zeittabelle natürlich mit Vorsicht zu interpretieren. Aber mir ist sie ein Hilfsmittel und Motivation zur Zielerreichung. Wie realistisch die Durchgangszeiten errechnet sind, wird der Tag des Rennens zeigen.

Plan A sieht eine Zielzeit von 16 Stunden vor und bemisst sich an meiner letztjährigen Teilnahme am mozart100 im Salzburgerland. Auf 103 km waren rund 4000 Höhenmeter zu bewältigen und ich finishte in knapp 15 Stunden und 30 Minuten. Entsprechend der Faustformel, dass sich 1000 Höhenmeter zeitlich wie 10 Kilometer flache Strecke zu Buche schlagen, scheint Plan A - eine gute Tagesverfassung vorausgesetzt - machbar, wenn sich Gehpausen in Grenzen halten lassen.

Plan B inkludiert die eine oder andere (unerwartete) Verzögerung (Gehpause), vornehmlich auf der zweiten Streckenhälfte. Zudem sind die letzten Stunden in Dunkelheit zu laufen, woraus ebenfalls Zeiteinbußen resultieren können. Plan B geht von 18 Stunden Laufzeit aus. Ich sollte mir eingestehen, dass Plan B meinen Trainingsvoraussetzungen entspricht und mich auf eine lange Nacht einstellen.

Plan C ist das Mindesterfordernis und sieht nicht nur das Finish innerhalb der cut/off-Zeiten vor, sondern innerhalb von 22 Stunden. Denn diese zeitliche Schallmauer gilt es zu knacken, damit der Morenic Trail als Qualifikationslauf zur WSER-Lotterie herangezogen werden kann, wenngleich der Veranstalter dem Teilnehmer 24 Stunden für ein erfolgreiches Finish zugesteht.

Plan A+ lässt mich unter 16 Stunden finishen. Ich halte dieses Zeitziel für nicht sehr realistisch. Aber es hätte den Vorteil, rascher bei meiner Frau im Ziel zu sein, früher ein leckeres Abendessen genießen zu können, ausgeschlafener am nächsten Tag die Heimreise antreten zu können ...

Morenic Trail: Renntaktik, Plan A (A+, B und C), Zeittabelle


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Samstag, 17. August 2019

17.08.2019: 3-Gipfel-Lauf in Wald am Schoberpaß - Laufbericht

Das heutige Objekt der sportlichen Begierde ist die Finishermedaille beim 3-Gipfel-Lauf in Wald am Schoberpaß. Die Eckdaten klingen anspruchsvoll: 25 km Distanz, 1500 Höhenmeter.

3-Gipfel-Lauf Wald am Schoberpaß
Wald am Schoberpaß ist eine Gemeinde mit etwa 550 Einwohner und liegt im nördlichen Teil der Steiermark rund 40 km westlich der Bezirkshauptstadt Leoben.

Über die A9 ist Wald vom Grazer Süden komfortabel in 75 Minuten erreichbar. Da der "Wilde Berg" in Mautern auf der Strecke liegt, sitzt meine Familie mit im Auto und wird den Tag bei Braunbär, Wolf & Co verbringen und auf der Sommerrodelbahn und im Abenteuerpark viel Spaß haben.

Bei der Ankunft in Wald sind Parkplätze unmissverständlich gekennzeichnet und stehen ausreichend zur Verfügung. Der erste Weg führt mich zum Areal der Freiwilligen Feuerwehr Wald am Schoberpaß, wo laut Ausschreibung der Start-/Zielbereich eingerichtet ist. Hier steht ein Festzelt, die Moderatoren- und Musikbühne, eine Schirmbar, ein mobiler Toilettenwagen, Tische und Bänke für die Teilnehmer bereit. Die Abholung der Startunterlagen ist rasch erledigt. Für 50 Euro Nenngeld erhält man neben der Startnummer und der Verpflegung entlang der Strecke ein in grün gehaltenes 3-Gipfel-Lauf-Shirt, einen Essens-Bon sowie Produktproben und Werbepapier.

Tolles Panorama beim 3-Gipfel-Lauf
Die Zeitnehmung erfolgt über HTT-timing. Die Chipmiete beträgt 3 Euro; weitere 5 Euro sind an Kaution zu hinterlegen.

Der 3-Gipfel-Lauf kann auch in der Staffel gelaufen werden. In diesem Fall teilen sich 3 Läufer die Strecke. Zudem wird der Schoberspring angeboten, ein Berglauf mit 8 Kilometer Länge und 1050 Meter an Steigung. Die Nordic Walker kommen beim 6 km langen "Sennerin-Bewerb" oder beim 8 km langen "Alm-Öhi-Wettkampf" auf ihre Kosten. Auch die Kinder- und Jugendläufe fehlen nicht.

Ich habe genügend Zeit bis zum Start um 10:30 Uhr und gehe nochmal zum geparkten Auto und tätige die letzten Handgriffe: Startnummer und Zeitchip auf das Startnummernband montieren, Kappe und Sonnenbrille auf den Kopf, Laufweste mit 5 Gels befüllen, Laufschuhe schnüren ... Softflasks erspare ich mir in Erwartung, entlang der Strecke genügend Labestellen mit Wasser aufzufinden.

Aktuell sind die Temperaturen recht kühl, doch der Wetterfrosch verspricht einen warmen, sonnigen Tag. Ich laufe mich einige Minuten warm, während um 10:15 Uhr die Nordic Walker ihre Bewerbe starten.

Endlich erfolgt auch für mich der Start. Das Starterfeld setzt sich sehr zügig in Bewegung. Flach geht es aus dem Ort Wald Richtung Westen. Dass die erste Steigung nicht lange auf sich warten wird, ist mir bewusst. Denn laut Streckenprofil lauern die gesamten 1600 Höhenmeter auf den ersten 13 Kilometern.

Auf breiten Schotterwegen geht es mal moderat, mal steiler aufwärts. Nach rund 5 Kilometer ist der erste beschwerliche Anstieg auf ausgewaschenen Singlepfaden zu bewältigen. Eingeholte Nordic Walker gehen sportlich fair zur Seite.

Ich bin auf der Schwarzbeeralm angelangt. Hier findet der erste Staffel-Wechsel statt und eine Labestation ist eingerichtet. Höhenmeter um Höhenmeter geht es weiter aufwärts. Ich gehe ein Stück. Ich muss mit der Energie haushalten.

3-Gipfel-Lauf Gipfelkreuz
Das Gipfelkreuz des Großen Schober ist aus der Ferne zu sehen und einige Zeit später auf rund 1900 Meter Seehöhe auch erreicht. Nun warten 4 Kilometer atemberaubender Traillauf entlang des Kammes. Entschädigt werden die Strapazen durch tolle Fernsichten in das Palten- und Liesingtal. Auf anspruchsvollem Untergrund geht es über den Leckensattel, Silberling und Leistenhorn zum Himmeleck auf über 2000 Meter Seehöhe. Ein frischer Wind sorgt für spürbare Abkühlung und erreicht phasenweise stark böiges Ausmaß, sodass mir kurzfristig meine Laufkappe abhanden kommt.

Der Abstieg vom Himmeleck ist technisch ungemein anspruchsvoll und kräftezehrend. Zu gerne hätte ich meine Trailrunnung-Stöcke zur Hand.

Auf zum Teil steilen Forststraßen und Trails geht es der zweiten Wechselzone beim ehem. GH Jansenberger entgegen.

Der Liesinggraben scheint nicht enden zu wollen. Obwohl die Strecke nun moderat fallend gut zu laufen ist, bin ich kraftlos. Kurz vor der Liesingkapelle plagt mich zudem ein hartnäckiger Krampf im hinteren Oberschenkel. Nach schmerzhaften Minuten kann ich endlich weitertraben. Der Ortsteil Unterwald ist erreicht. Ich erfrische mich mit einem Becher Wasser und begebe mich auf den letzten Streckenabschnitt. Wenig später bin ich im Ort Wald angekommen und quere nach 3 Stunden und 40 Minuten die Ziellinie.

3-Gipfel-Lauf Finisher-Medaille
Über meine Zielzeit bin ich enttäuscht. Ich habe speziell den Trail entlang des Kammes deutlich unterschätzt und so meine geplante Zeit letztendlich um 30 Minuten verpasst.

Nach einer erholsamen Dusche gönne ich mir im Festzeltbereich ein Bier und eine Bratwurst. Dann mache ich mich auf den Weg nach Mautern, um mich mit meiner Familie zu treffen.

Fazit: Die Strecke ist sehr anspruchsvoll. Nicht nur die Höhenmeter, auch der teils schwer laufbare Untergrund kosten Kraft. Entschädigt wird der Teilnehmer - sonniges Wetter vorausgesetzt - mit toller Fernsicht. An der Organisation gibt es nichts zu bemängeln. Die Labestationen sind gut positioniert und ausreichend ausgestattet. Die Streckenmarkierung ist tadellos. Der Start-/Zielbereich lädt zum Verweilen ein.

17.08.2019: 3-Gipfel-Lauf in Wald am Schoberpaß - Laufbericht


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Sonntag, 4. August 2019

04.08.2019: Kainacher Bergmarathon mit steirischen und österreichischen Meisterschaften - Laufbericht

Bergmarathon Kainach bei Voitsberg
Zum 4. Mal stehe ich heute am Start des Kainacher Bergmarathon. Dass die Strecke sowohl wegen der Distanz als auch wegen des hohen Trailanteils zu meinen Favoriten zählt, ist kein Geheimnis. Eigentlich fehlen mir viele, viele Kilometer und Höhenmeter an Vorbereitung. Aber da Kainach bei Voitsberg Schauplatz der heurigen steirischen und österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon ist, habe ich mich trotz Trainingsrückstand zur Teilnahme entschlossen.

Um bei diesen Meisterschaften an den Start gehen zu können, muss man durch den Verein genannt und die ÖLV-Lizenz gelöst werden. Ein großes Danke gilt an dieser Stelle meinem Laufklub, dem MT-Hausmannstätten. Streng genommen bin ich bei den steirischen Meisterschaften Titelverteidiger in der AK45. Aber beim Studium der Nennliste wird schnell klar, dass einige richtig schnelle Athleten in meine AK nachgerückt sind und heute die Trauben sehr hoch hängen. Realistisch betrachtet ist im optimalen Fall der Gewinn der Bronzemedaille bei den steirischen Meisterschaften möglich; bei den österreichischen Meisterschaften ist eine Medaille außer Reichweite..

Die Abholung der Startunterlagen findet in wie alljährlich im Turnsaal der Volksschule Kainach statt. Der Dusch- und Umkleidebereich wird offensichtlich gerade umgebaut und ist gesperrt. Daher ist eine Umkleide im Freibereich eingerichtet und für die Körperpflege steht ein Dusch-Container bereit.

Im Startpaket ist ein Bergmarathon-Laufshirt, lesenswertes Informationsmaterial über die Lipizzanerheimat, eine ermäßigte Eintrittskarte für die Therme Nova in Köflach, eine Flasche Wasser sowie eine gelbe Sonnenbrille eines Sponsors enthalten. Bei frühzeitiger Anmeldung kostet die Teilnahme am Kainacher Bergmarathon 40 Euro. Wir Meisterschaftsstarter haben generell 50 Euro zu bezahlen. Laut Ausschreibung inklusive einem Starter- und Finisherpaket. Letztendlich bekommen wir das selbe Startpaket wie alle übrigen Starter und ein Finisherpaket gibt´s sowieso nicht. Die Zeitnehmung erfolgt mittels Chip von hightech timing. Dafür sind 3 Euro Chip-Miete zu berappen und 10 Euro Kaution zu hinterlegen.

Kainach bei Voitsberg Steinbruch
Ich laufe mich heute rund 10 Minuten warm und nehme kurz vor 09.00 Uhr gemeinsam mit weiteren rund 170 Startern der Bergmarathon-Distanz Aufstellung. Auch der Bergsprint, die Staffel oder der Nordic Walking - Bewerb sind gut gebucht. Der Himmel ist bewölkt und die Temperaturen sind angenehm kühl. Wie immer auf längeren Distanzen trage ich meine Salomon-Weste, die ich mit 4 Gels, ein paar Salztabletten und meinem Smartphone befüllt habe.

Der Begrüßung durch den Moderator folgt der priesterliche Segen durch den ortsansässigen Pfarrer.

Der Start erfolgt! Die ersten zwei Kilometer führen Richtung Norden noch sehr moderat steigend aus dem Ort Kainach. Aber auch die ersten steileren Anstiege lassen nicht lange auf sich warten. Zuerst geht es auf einem Wiesenpfad, später auf Wald- und Schotterwegen kontinuierlich empor.

Nach knapp 6 Kilometer ist die erste Labe erreicht. Ich schlucke das erste Gel und spüle mit zwei Becher Wasser nach.

Am Steinbruch vorbei geht es weiter aufwärts. Muss es auch, denn auf den ersten 17 Kilometern sind zwei Drittel aller Höhenmeter zu erklimmen. Nach wie vor ist es meist bewölkt und ich fühle mich recht gut. Ich benötige für die ersten 10 Kilometer mit rund 800 Höhenmeter 1 Stunde und 17 Minuten.

Nach 14 Kilometer ist die Zeissmann Hütte erreicht. Gut 1000 Höhenmeter sind auf der Haben-Seite verbucht. Hier findet auch der erste Staffel-Wechsel statt. Entsprechend groß ist der Rummel. Die Speicher werden wieder mit Wasser und einem Gel aufgefüllt. Unermüdlich geht es dem höchsten Punkt der Strecke entgegen.

Nach dem steilen Aufstieg zum Roßbachkogel folgen nun auf rund 1700 Meter Seehöhe sehr technische Kilometer. Auch beim Abstieg zum Gleinalm-Schutzhaus sind die Schritte mit Bedacht zu setzen. Ich laufe diesen Abschnitt bewusst sehr kontrolliert.

Über einen stark verwurzelten und mit Steinen übersäten Waldweg führt die Strecke nun auf die sogenannte Lipizzanerweide. Die Strecke fällt nun leicht und der Weg ist gut zu belaufen. Die Halbmarathonmarke ist nach 2 Stunden und 37 Minuten erreicht.

Beim Alpengasthof Krautwasch ist die zweite Wechselstation eingerichtet, bevor es auf das letzte Drittel der Strecke geht. Moderat fallende Wald- und Schotterwege wechseln sich nun mit steilen Gegenanstiegen ab. Bergauf verfalle ich zunehmend in den Gehschritt. Ich habe Kilometer 35 erreicht und die Kräfte schwinden. Auch die Wadenmuskulatur kündigt baldige Krämpfe an.

Bergmarathon Kainach Finishermedaille
Trails sind einer asphaltierten Straße gewichen. Steil abwärts geht es dem Ort Kainach und somit dem Ziel entgegen. Vor zwei Jahren konnte ich auf diesem Abschnitt noch gut Tempo machen. Heute habe ich mein Leistungsvermögen ausgeschöpft. Alle paar hundert Meter muss ich anhalten, um die Waden zu dehnen. War bis vor wenigen Kilometern noch eine Zeit von rund 5 Stunden realistisch, verliere ich nun Minute um Minute. Auch die vorderen Oberschenkelmuskel klagen ihr Leid. Kilometerlanges abschüssiges Laufen sind sie nicht mehr gewohnt. Echt frustrierend, auf den letzten Kilometern so die Segel streichen zu müssen. Einige Läufer überholen mich.

Endlich im Talboden angekommen wartet die letzte Labestelle vor dem Zieleinlauf. Ich trinke zwei Becher Cola und nehme gehend die letzte Steigung in Angriff.

Selbst auf der Zielgeraden muss ich mehrmals anhalten, um meine Muskulatur zu dehnen. Nach 5 Stunden und 12 Minuten habe ich es endlich geschafft und werde vom Moderator namentlich mit Vereinszugehörigkeit im Ziel willkommen geheißen.

In den Ergebnislisten finde ich mich heute unter ferner liefen wieder. Mit meiner Leistung und Zielzeit muss ich letztendlich ob der mangelhaften Vorbereitung zufrieden sein. Nun gönne ich meinen Füßen einige lauffreie Tage.

04.08.2019: Kainacher Bergmarathon mit steirischen und österreichischen Meisterschaften - Laufbericht


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Samstag, 27. Juli 2019

27.07.2019: Kronen Zeitung Erzberg Adventure Days - ERZBERG RUN - Laufbericht

ERZBERG RUN 2019 Panorama
Nach 2017 stehe ich heute zum zweiten Mal am Start des ERZBERG RUN im Rahmen der Kronen Zeitung ERZBERG ADVENTURE DAYS. Meine Teilnahme am Lauf auf den Erzberg kombinieren wir mit einem Familienausflug. Während ich Etage um Etage hochlaufe, werden meine Frau und mein Sohn den Erzberg mit dem Hauly, einem der größten Schwerlasttransporter der Welt, erkunden.

Das Event, das sich in den ersten Jahren auf den Erzberglauf beschränkte, bedient mittlerweile ein breites Spektrum von Adrenalinjunkies.


Der Veranstalter beschreibt auf seiner Internetseite die abenteuerlichen Tage auf dem Erzberg folgendermaßen:

2 Wochenenden. Fünf Bergsportabenteuer.

Mitteleuropas größter aktiver Bergbau öffnet einmal im Jahr seine Pforten und mutiert zur gigantischen Sportarena. An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden im Juli kommen über 4.000 Athleten & Abenteurer, Profis & Amateure
aus zehn verschiedenen Disziplinen zusammen.

Die KRONEN ZEITUNG präsentiert Erzberg Adventure Days.
Das größte Bergsportfestival Österreichs.

SPÜRE DEN BERG!

Letzten Samstag und Sonntag kamen die Hindernislauf-Fans bereits voll auf ihre Kosten. Die ROCK@MAN und @WOMAN - Bewerbe wurden ebenso ausgetragen wie der MinCell-VERTICAL IRON SPRINT, bei dem es auf einer Länge von lediglich 180 Metern sagenhafte 92 Höhenmeter zu überwinden galt und die Strecke eine maximale Steigung von 97 Prozent aufwies. Aber auch ein Triathlon der anderen Art lockte unerschrockene Teilnehmer auf den Erzberg. Der CLIMB & GLIDE EISENERZ setzte sich aus den Einzeldisziplinen Laufen, Klettern und Paragleiten zusammen.

Hauly am Erzberg - Fotopoint
Heute geht es nicht ganz so spektakulär, aber nicht minder aufregend zur Sache. Der ERZBERG RUN & NORDIC-WALK steht ebenso wie die ERZBERG MTB CHALLENGE und der RADWANDERTAG am Programm.

Zwei wesentliche Änderungen gibt es gegenüber meinem Antreten im Jahr 2017. Die erste Änderung betrifft die An- und Abreise. Vor zwei Jahren standen Parkplätze etwas außerhalb von Eisenerz gelegen zur Verfügung und die Teilnehmer wurden mit Shuttle-Bussen zum Startbereich gebracht. Das Festzelt war wenige Höhenmeter unter dem Erzberggipfel eingerichtet.

Heuer steht erstmals eine kostenlose Parkmöglichkeit im unmittelbaren Startbereich bereit. Auch der Festivalbereich ist hier aufgebaut. Die Läufer und Walker werden nach der Zielankunft unverzüglich zu Tal befördert. Das hat für den Teilnehmer den Vorteil, bei der Abreise wesentlich flexibler zu sein.

Die zweite Änderung betrifft die Streckenführung. Der Veranstalter hält sich ob der genauen Streckenführung bedeckt. Es wird lediglich verraten, dass die Streckenlänge rund 13 Kilometer betragen und 600 Höhenmeter aufweisen wird. Ein besonderes Highlight sei das Durchlaufen eines ungefähr 1,2 Kilometer langen beleuchteten Stollens. Wer mich kennt weiß, dass ich kein Fan von engen Räumen und unterirdischen Gängen bin. Aber spannend und einzigartig klingt es allemal.

Schon im Vorfeld zeigt sich die gute Organisation der Kronen Zeitung ERZBERG ADVENTURE DAYS. So wurden vorgestern letzte aktuelle Informationen einschließlich Übersichtspläne, Erklärungen zu Streckenführung und Zeitabläufen in meinen mail account zugestellt. Auch wie man sich bei unvorhersehbaren Zwischenfällen zu verhalten hat ist ebenso wie die Lage der Sammelplätze beschrieben. Als Beispiel ist ein Stromausfall im Stollen genannt. In diesem Fall sei Ruhe zu bewahren und es dürfe wegen der Verletzungsgefahr nicht weitergelaufen werden. Streckenposten seien vor Ort und würden den Elektriker informieren, der dann wieder Licht ins Dunkle bringen würde. Zum Glück hat mein Smartphone für diesen "worst case" eine Taschenlampen-Funktion, beruhige ich mich.

Erzberglauf 2019
Eisenerz ist aus dem Süden von Graz über die A9 und den Kleinalmtunnel gut erreichbar. Nach 75 Minuten Fahrzeit treffen wir gegen 08.45 Uhr am Parkplatz bei der sogenannten Bohrerschmiede am Fuße des Erzberges ein. Lediglich ein paar Minuten Fußweg trennt uns vom Veranstaltungsgelände. Hier findet der Teilnehmer alles, was das Läufers Herz begehrt. Umkleiden, Duschen, Toiletten, eine Musikbühne, das Festzelt mit Speisen- und Getränkeangebot sowie Schalter für die Abholung der Startnummern, für Nachnennungen und für die Ausgabe der Goodies. Flankiert wird der Eingang zum Festivalbereich von zwei riesigen Schwerlasttransportern, die mittels gerichteter Treppe sogar betreten werden dürfen. Die riesigen Haulys mit den gut 2,5 Meter hohen Reifen sind ein begehrter Hintergrund für Erinnerungsfotos vom diesjährigen ERZBERG RUN.

Ab zur Abholung der Startunterlagen! Es ist ein Privileg, Zugang zum Erzberg zu erhalten. Denn der Erzberg, auf dem seit dem 11. Jahrhundert hauptsächlich Siderit abgebaut und zu Feinerz verarbeitet wird, ist grundsätzlich bergpolizeilich gesperrtes Gebiet. Entsprechend ausformuliert sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die unterzeichnet zur Abholung der Startnummer mitzubringen sind. Unter anderem ist in diesem Papier zu lesen, "dass das Aufenthaltsrecht am Berg auf das ausgewiesene Veranstaltungsareal beschränkt ist, der Rücktransport der Läufer vom Berg ausschließlich in den dafür vorgesehenen Shuttle-Bussen zu erfolgen hat und dass eigenmächtiges Betreten des Geländes außerhalb der Veranstaltungszeiten strengstens verboten ist". Immerhin beläuft oder befährt der Teilnehmer ein aktives Bergbaugebiet, an dem 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr abgebaut wird. Vorzulegen sind außerdem die Online-Anmeldebestätigung sowie die Kopie eines amtlichen Lichtbildausweises.

Für sein Startgeld erhält man neben der Startnummer eine Verpflegung entlang der Strecke, das Ziellabepaket, ein Gutscheinheft (einschließlich einem Pasta-Gutschein, einzulösen im Festzelt), eine Finisher-Medaille, einen Kleidersack samt Kleidertransport zum Ziel, den Shuttle-Transfer vom Erzberggipfel hinunter zum Festzeltbereich und noch einiges mehr. Die Zeitnehmung erfolgt über den PENTEK-timing Chip.

Meine heutigen Zielsetzungen? Für mich steht der Laufgenuss an erster Stelle. Zu oft haben mich ambitionierte Zeitziele auf der Jagd nach persönlichen Bestzeiten über die Laufstrecken hetzen lassen. Heute möchte ich jeden Höhenmeter des Erzberges laufend erklimmen, die Stimmung aufsaugen und die landschaftliche Einmaligkeit genießen. Nebenbei wird der Lauf eine wertvolle Trainingseinheit für mein nächstes sportliches Ziel, die Teilnahme an den österreichischen und steirischen Meisterschaften im Bergmarathon nächstes Wochenende in Kainach bei Voitsberg, sein.

Erzberg Run 2019 - Laufbericht - türkiser Schlammteich
Die Temperaturen sind sommerlich hoch und die prognostizierte Gewitterfront scheint noch in weiter Ferne. Daher habe ich im Kleiderbeutel lediglich ein T-Shirt, ein Handtuch und die Windjacke gepackt. Beschriftet mit meiner Startnummer wird der Kleidersack zum Zielbereich gebracht.

Ich verabschiede mich von meiner Frau und Sohn Sebastian, die sich auf den Weg zum Schaubergwerk, der Sammelstelle für die Hauly-Abenteuerfahrt, machen. Wir werden uns im Anschluss im Festzelt treffen. Insgeheim hoffe ich, meine Familie während der Hauly-Fahrt am Erzberg zu erspähen.

Noch wenige Minuten bis zum Start! Ich betrete den Startblock und lausche der Moderation. Es ertönt die steirische Landeshymne aus den Lautsprechern, die mir Gänsehaut beschert. Mit einer standesgemäßen Sprengung erfolgt der Startschuss. Der laute Knall hallt durch das Tal und gemeinsam mit rund 650 weiteren Läufern und etwa 350 Nordic Walkern mache ich mich auf den Weg zum Gipfel des Erzberges.

Auf den ersten 3 Kilometern sind rund 150 Höhenmeter zu überwinden. Den Anstiegen weichen  immer wieder flache Trassen, auf denen man sich ein wenig erholen kann. Wunderbare Blicke auf das türkis schimmernde Wasser im sogenannten Schlammteich belohnen für den vergossenen Schweiß. Es ist eine Freude, hier zu laufen. Ich mache im Laufschritt einige Fotos. Aus diesem Grund trage ich meine Laufweste. So kann ich mein Smartphone während der Fotosafari gelegentlich verstauen. Aber auch professionelle Fotografen haben sich am Berg platziert. Zwei Tage später wird man die Fotos im Internet im Kleinformat vorbegutachten und bei Gefallen käuflich erwerben können. Für das Fotoservice zeichnet sich Foto Viertbauer aus. Mir persönlich sind die Fotos zu teuer. Für die Hälfte des Preises würde ich vielleicht den einen oder anderen gut gelungenen Schnappschuss kaufen.

Die Wege sind breit und auf dem meist feinsteinigen Untergrund ist gut zu laufen. Ich trage meine Trailschuhe. Die Inov-8 Trailtalon 290 sind heute eine gute Wahl. Der Kilometer 4 ist beinahe flach. Immer wieder sichern Mitarbeiter des Veranstalters exponierte Stellen ab und verhindern ein Verlassen der offiziellen Laufstrecke. Zuschauer gibt es hier nicht.

Nach gut 4 Kilometer ist die erste Verpflegestelle eingerichtet. Es stehen Wasser, Iso und Bananen zur Labung bereit; kredenzt von freundlichen Helfern.

Erzberglauf Stollen
Kilometer 5 weist wieder einige Höhenmeter auf, die Kilometer 6 bis 9 verlaufen durchgehend flach, teilweise sogar leicht fallend. Bei Kilometer 7,5 führt die Laufstrecke in den Stollen. Der Tunnel ist vorerst nicht allzu breit und Leuchtmittel erhellen die Strecke in regelmäßigen Abständen. Dazwischen ist die Ausleuchtung jedoch dürftiger als erwartet. Teilweise ist es so dunkel, dass man den Untergrund nicht erkennt und unwissend in die eine oder andere Schlammpfütze tappt. Mancherorts tropft es von der Decke. Ein unerwartet auftauchendes Skelett oder eine Puppe, die wohl Annabelle darstellen soll, lässt es Angsthasen kalt über den Rücken laufen. Die letzten paar hundert Meter belaufen wir in einen breit ausgebauten, asphaltierten Stollen. Am Ende des Tunnels erreichen wir wieder die Verpflegestelle, an der wir bei Kilometer 4 gelabt worden sind.

Von nun an steigt es kontinuierlich. Immerhin fehlen auf die angekündigten 600 Höhenmeter noch zwei Drittel. Die Wege werden nun ein wenig schmaler, die Serpentinen enger. Vor zwei Jahren tauchte ich in die Nebeldecke ein. Heute werden die Strapazen mit toller Sicht belohnt.

Gut 2 Kilometer vor dem Ziel kann an der Labestelle noch einmal Energie getankt werden. Ich fühle mich nach wie vor recht gut und trabe in konstantem Tempo weiter den Erzberg empor. Aus der Ferne sind Kuhglocken zu hören. Zuschauer machen nach Schweizer Vorbild damit Stimmung. Ein paar Kehren später komme auch ich in den Genuss von anfeuernden Worten. Sogar mit Livemusik werden wir Läufer wenige Kehren vom Gipfel verwöhnt.

Es geht dem Ziel entgegen. Der Weg wird nun zusehends steiler und mir schwinden allmählich die Kräfte. Vor zwei Jahren war hier das Festgelände errichtet. Heute stehen hier lediglich die Busse für den raschen Abtransport bereit.

Ich habe noch zwei Kehren vor mir. Zuschauer säumen den Weg, der Moderator kündigt die Ankunft der Wettkämpfer an und es herrscht eine hervorragende Stimmung. Schlussspurt! Steil empor gehen die letzten Meter. Ich mache noch ein paar schnelle Laufschritte und bin nach 1 Stunde und 23 Minuten im Ziel, das sich auf rund 1450 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Ich bin auf der "Etage 26 - 7. Horizont", wie der Gipfel des Erzberges genannt wird, angelangt und habe mich an 152. Stelle von 659 gestarteten Läufern klassiert. Laut meiner Garmin-Laufuhr war die Strecke letztendlich 13,5 Kilometer lang und wartete mit 560 positiven Höhenmetern auf. Ich erhalte die sehr wertig gefertigte Finisher-Medaille um den Hals gehängt und eine Flasche Wasser wird mir gereicht.

Kronen Zeitung Erzberg Adventure Days - Finishermedaille
Ich hole mir den Kleiderbeutel und ziehe mir ein frisches Shirt über. Das Labesackerl steht auch bereit und beinhaltet einen leckeren Müsliriegel, eine Dose Red Bull - Cola (leider gar nicht mein Geschmack), eine Flasche Wasser sowie einen Apfel. Ich steige in den Shuttle-Bus und 20 Minuten später treffe ich am Festgelände ein.

Hier erhalten wir Teilnehmer gegen Vorlage des Gutscheinheftes noch ein paar Goodies. Im noch sehr leeren Festzelt labe ich mit einer Pasta und einem leckeren Hopfensaft die leeren Speicher auf. Ich kontaktiere meine Familie und wenig später machen wir uns gemeinsam auf den Heimweg.

Fazit: Dem Teilnehmer erwartet beim Erzberglauf die einmalige Gelegenheit, den größten Tagbau Österreichs belaufen zu dürfen. Die Organisation ist einwandfrei. Die Verpflegung ist ausreichend, die Verpflegestellen sind gut positioniert, die Helfer freundlich. Als Belohnung erhält der Teilnehmer auf knapp 1500 Meter Seehöhe eine wertige Finisher-Medaille.

27.07.2019: Kronen Zeitung Erzberg Adventure Days - ERZBERG RUN - Laufbericht


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Dienstag, 23. Juli 2019

14.06.2019: Leukämiehilfelauf Steiermark - Laufbericht

Nach 12 Wochen verletzungsbedingter Laufpause (hochgradiges Knochenmarködem im rechten Sprungbein) und lediglich zwei lockeren Testläufen über 3,3 sowie 4,3 Kilometer in den Beinen stehe ich am Start des 17. Leukämiehilfelaufes Steiermark.

17. Leukämielauf Steiermark
Austragungsort des Benefizlaufes ist das ASKÖ Stadion Eggenberg in Graz. Als Veranstalter zeichnet sich die Leukämiehilfe Steiermark verantwortlich. Durchgeführt wird das Event von Multisportaustria Graz. Der Reinerlös der Veranstaltung sowie das gesamte Nenngeld kommt der Leukämiehilfe Steiermark zu Gute. Und das ist auch der Grund, warum ich heute nach wochenlanger Laufpause und ohne nennenswerter Vorbereitung mit dabei bin. Zudem ist mein Laufclub, der MT-Hausmannstätten, traditionell mit einer großen Anzahl von Teilnehmern beim Leukämiehilfelauf Steiermark vertreten und übernimmt das Startgeld für uns Teilnehmer.

Neben dem 2,5 Kilometer langen Hobby- bzw. Jugendlauf und dem 5 Kilometer langen Elitelauf stehen beide Streckenlängen auch den Nordic Walkern zur Auswahl. Mit Läufen über 800 Meter, 1200 Meter und dem Knirpselauf werden die Jüngsten und jungen Nachwuchssportler bedient.

Für die Knirpse sind 3 Euro Anmeldegebühr fällig. Die Teilnahme am Jugendlauf kostet 5 Euro und die Startgebühr für den Hobby- und Hauptlauf sowie für die Nordic Walking - Bewerbe beträgt einheitliche 24 Euro. Die Chipmiete für die Zeiterfassung ist im Nenngeld enthalten. Als Startgeschenk liegt ein Schlauchtuch bei der Abholung der Startnummer bereit.

Leukämiehilfelauf Steiermark Rundkurs
Die Kinderläufe starten ab 16 Uhr und werden auf der Station-Laufbahn ausgetragen.

Um 18 Uhr machen sich die Teilnehmer des 2,5 Kilometer langen Hobby- bzw. Nordic Walking - Bewerbes auf den Weg. Die Laufrunde führt aus dem Stadion hinaus rund um das Schloss Eggenberg. Nach 10 Minuten sind die Schnellsten auch schon wieder zurück.

In Kürze startet der Elitelauf. Es sind zwei Runden zu absolvieren. Die Temperaturen sind sommerlich hoch. In 200 Meter Entfernung tummeln sich Wasserratten in den Freibecken der Auster, dem Sport- und Wellnessbad in Graz-Eggenberg.

Ich bin angespannt. Groß ist die Sorge, dass mein in Mitleidenschaft gezogenes rechtes Sprungbein wieder zu schmerzen beginnt. Ich muss erst wieder Vertrauen in die Belastbarkeit des Fußes finden. Auf lockeres warmlaufen verzichte ich. Die etwa 5 Kilometer sind für heute mehr als genug. Ich nehme mir eine lockere Pace von rund 5:30 Minuten pro Kilometer vor.

Start! Ich habe mich recht weit hinten eingereiht und trabe verkrampft los. Wie mir der Sportwissenschaftler in zwei Wochen im Zuge einer Lauf- und Bewegungsanalyse bestätigen wird, laufe ich in verkrampfter Schonhaltung und rolle den rechten Fuß nicht korrekt ab.

Die eingeschlagene Pace ist mir dann doch zu langsam und ich ziehe nach ein paar hundert Meter das Tempo ein wenig an, sodass Kilometer 1 nach ziemlich genau 5 Minuten gestoppt wird. Kilometer 2 weist mit 13 Höhenmeter eine moderate Steigung auf. Ob der hohen Temperaturen fließt der Schweiß bereits in Strömen. Aber ich genieße es. Endlich darf ich wieder schweißtreibenden Laufsport ausüben.

Leukämiehilfelauf Steiermark Medaille
Ich stelle fest, dass sich bei höherem Tempo das Laufen flüssiger anfühlt. Kilometer 2 absolviere ich nach rund 4:40 Minuten. Mittlerweile habe ich eine Vielzahl von Läufern überholt. Die nächsten 500 Meter fallen leicht, denn es geht zum Start/Ziel-Durchlauf ins Stadion. Die erste Runde ist gepackt.

Ich versuche das Tempo hochzuhalten und laufe die nächsten beiden Kilometer in nahezu identen 4:19 Minuten. Das Ziel ist nicht mehr weit und die letzten abschüssigen Meter lassen mich das Tempo nochmal steigern, sodass ich schlussendlich die 5,1 Kilometer lange Strecke nach 22 Minuten und 51 Sekunden finishe.

Ich erfrische mich bei Wasser, Bier und Eis und erkundige mich beim Fuß nach seinem Befinden. Er signalisiert mir, dass alles in Ordnung ist.

Die Überraschung ist groß, als ich die Ergebnisliste studiere. Ich bin bei meinem "come back" tatsächlich als AK-Zweiter auf´s Siegertreppchen gelaufen. Mit der Silbermedaille um den Hals lausche ich noch ein wenig den Klängen der Musikband und freue mich, nach langen 12 Wochen wieder holprig aber schmerzfrei laufen zu können.

Fazit: Unbedingt teilnehmen und mit dem Nenngeld die Leukämiehilfe Steiermark unterstützen!

14.06.2019: Leukämiehilfelauf Steiermark - Laufbericht


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