Dienstag, 9. April 2019

12.04.2019: 100 Miles of Istria - statt Laufbericht ein DNS (did not start) wegen Knochenmarködem Talus

Seit Monaten arbeite ich konsequent und strukturiert meinen mir auferlegten Trainingsplan mit dem Ziel ab, die 100 Meilen von Istrien im April 2019 erfolgreich zu finishen. Über Jahre eigne ich mir die erforderliche Grundlagenausdauer an. Sehnen, Bänder, Muskeln, Knochen werden kontinuierlich auf die bevorstehende Anstrengung herangeführt. Mitte Februar stecke ich einen 9-stündigen Dauerlauf über 70 Kilometer ohne Beschwerden weg. Alles läuft nach Plan.

Knochenmarködem Talus
Zwei Tage nach meiner Teilnahme an den steirischen Meisterschaften im Crosslauf in Frohnleiten verspüre ich im rechten Mittelfuß/Sprunggelenk das erste mal Schmerzen. Ich schiebe die Schuld auf die flotte Crosslaufeinheit, dem ungewohnten Terrain (teilweise Sand) und auf das erstmalige Tragen von Spikes an den Schuhen.

Die Schmerzen sind nicht schlimm genug, um an eine Laufpause zu denken. Der darauf folgende Trainingslauf ist wieder relativ beschwerdefrei, der lange Lauf am Wochenende verursacht nach halber Distanz jedoch wieder arge Probleme rund um das Sprunggelenk. Ich laufe trotz Schmerzen mein geplantes Pensum. Vernunft sieht anders aus.

Die Regenerationswoche kommt mir gerade recht. Tempointensivere Läufe am Vorfuß sind noch relativ schmerzfrei machbar. Bergabläufe mit Fersenaufsatz tun arg weh.

In mir kommen erste Zweifel hoch, ob der geplante Ultratrail in Istrien machbar ist. Sportverletzungen sind bis jetzt in meinem Gedankengut nicht vor gekommen. All die vergangenen Jahre bin ich davor verschont geblieben. Angst, vor dem geplanten Wettkampf sich einen Infekt einzufangen? Klar! Aber wegen einer Verletzung nicht am Start stehen zu können? Ein Damoklesschwert, das mir unruhige Tage und Nächte beschert.

Ich vereinbare einen Termin beim Sportmediziner. Die Wartezeit beträgt 10 Tage. Ich pausiere eine knappe Woche. Ich will es nicht wahrhaben, dass mein Körper nicht mitspielt. Am darauf folgenden Tag trabe/wandere ich wie auf rohen Eiern eine kurze Distanz halbwegs beschwerdefrei. Tags darauf erhoffe ich mir eine schmerzfreie 11 km lange Trailrunde. Ich wünsche mir, dass alles nur ein schlechter Traum war und alles gut sein wird. Bei Halbzeit breche ich jedoch den Lauf ab und humple mit stechenden Schmerzen rund um das rechte Sprunggelenk nach Hause. Seit dem 16. März 2019 laufe ich keinen Meter mehr ...

Knochenmarködem Laufpause
Der Sportmediziner meines Vertrauens tastet und klopft den Fuß und das Sprunggelenk ab, lokalisiert Schmerzpunkte und überweist mich mit Verdacht auf ein Knochenmarködem zur MRT-Untersuchung. Die bildgebende Magnetresonanztomographie kann zum Unterschied von Röntgenstrahlung neben den Knochen auch Sehnen, Gewebe und vor allem Flüssigkeitsansammlungen darstellen. Ein paar Tage später liege zuerst ich in der laut klopfenden und hämmernden Röhre, tags darauf der Befund auf dem Tisch. Ein hochgradiges Knochenmarködem im rechten Talus (Sprungbein) wird bescheinigt. Die Tendinosen (Veränderungen) an der einen oder anderen Sehne sind laut Sportchirurg vernachlässigbar und zum Teil wohl auch altersbedingten Ursprungs.



Knochenmarködem

Ein Knochenmarködem ist eine vermehrte Wasseransammlung im Knochen. Knochenmarködeme treten häufig im Bereich des Hüft- und Kniegelenks sowie im Sprunggelenk auf. Schmerzen treten zu Beginn vor allem unter Belastung auf. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es auch zu Ruhe- oder Nachtschmerz. Die Ursache ist bislang nicht gänzlich geklärt. So können Stoffwechselstörungen Auslöser sein, aber auch Verletzungen wie auch Überlastungen des Gelenks können zum Knochenmarködem führen.

Die konservative Therapie sieht eine Ruhigstellung des betroffenen Gelenks vor. Insbesondere bei starkem Ruheschmerz kann auch eine stationäre Infusionstherapie ins Auge gefasst werden.

Schenkt man dem Knochenmarködem zu wenig Beachtung und Zeit zum Ausheilen, können Komplikationen wie die Osteonekrose (Knocheninfarkt) oder eine Stressfraktur (Ermüdungsbruch) auftreten.


Der Mediziner spricht Klartext: 6 Wochen fordert er eine konsequente Teilentlastung des rechten Fußes! Alternativ darf lockeres Radfahren und schwimmen ausgeübt werden. Laufen ist verboten, langes Stehen ist zu vermeiden. Nach 6 bis 10 Wochen soll ein schmerzfreies Belasten des Fußes möglich sein. Lockere, kurze Läufe sind ab diesem Zeitpunkt nach Aussage des Mediziners wieder denkbar. Ein Verlauf-MRT wird in 4 Monaten angefertigt. Sind zu diesem Zeitpunkt die "weißen Flecken" im Knochen absorbiert, darf wieder mit spezifischem Marathontraining begonnen werden.

Knochenmarködem Sprungbein
Die Prognose lässt mich schlucken und stimmt mich einige Tage beinahe depressiv. Alles ist für den Langstreckenlauf in Istrien gerichtet. Die Grundlagenausdauer passt, die Packliste wie auch der Rennverlauf sind seit Wochen visualisiert und in meinem Kopf abgespeichert. Das alles nutzt jedoch nichts, wenn der Knochen Spaßverderber spielen möchte.

Die Vorbereitung, Renntaktik, Packlisten .... Alle Informationen sind im ultratrail - spezial abrufbar.

Zudem ist Laufen für mich nicht nur Sport, sondern eine Leidenschaft. Laufen ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens, quasi ein Grundnahrungsmittel meiner Seele. Laufen lässt mich meine innere Mitte finden, lässt meine Gedanken sortieren, ist für mein Wohlbefinden immens wichtig.

Ich akzeptiere mittlerweile die Verletzung und arrangiere mich zähneknirschend mit dem Fahrrad und Ergometer. Der Antrag auf verletzungsbedingten Aufschub meiner Teilnahme an den 100 Miles of Istria ist abgefertigt, das Hotel in Umag storniert. Wehmütig werde ich die Teilnehmer per livetracking verfolgen. Das Wettkampfjahr 2019 ist gelaufen, wenn gleich nicht gelaufen wird.

Ein neues Ziel muss definiert werden: Ich möchte nach Möglichkeit Mitte Oktober den Graz-Marathon schmerzfrei laufen und hoffe, Mitte/Ende Juli voll genesen zu sein, um wieder in ein spezifisches Training einsteigen zu können.

Ich wünsche Euch eine verletzungsfreie Saison!

12.04.2019: 100 Miles of Istria - statt Laufbericht ein DNS (did not start) wegen Knochenmarködem Talus


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Donnerstag, 4. April 2019

100 Miles of Istria - Pflichtausrüstung / Dropbag

Die vorgeschriebene Pflichtausrüstung für die Teilnahme an den 100 Miles of Istria (2019) ist umfangreich.

Zwingend vorgeschrieben sind:
  • Mobiltelefon mit eingespeicherter Nummer der Organisation
  • faltbarer Becher (mindestens 15 cl Fassungsvermögen)
  • Flüssigkeitsvorrat von zumindest 1 Liter
  • Stirnlampe mit Ersatzakku
  • Überlebensdecke (Aludecke) 1,40 x 2 m
  • Klebeverband mind. 100 x 6 cm
  • Pfeife
  • Nahrungsmittelreserve
  • Winddichte Jacke mit Kapuze und zumindest 10.000 Schmerber
  • lange Laufhose und zusätzliche wärmende Langarm-Mittelschicht
  • Ausweis
Zusätzlich wird empfohlen:
  • Mütze
  • wärmende Haube
  • warme und wasserdichte Handschuhe
  • wasserdichte Überhose
  • Messer oder Schere zum Abschneiden der selbstklebenden Bandage
  • zumindest 20 Euro in kroatischen Kuna
  • Stöcke, Sonnencreme, Kompass ...

Auf das Dropbag kann nach 88 km in Buzet zugegriffen werden.

Ergebnislisten der letzten Jahre lassen erkennen, dass zwischen manchen Versorgungsstationen Laufzeiten von 3,5 Stunden oder mehr nicht selten sind. So trage ich 500 ml zusätzliche Flüssigkeit in Form einer Trinkflasche als Notration mit.


Pflichtausrüstung 100 Miles of Istria
AM KÖRPER

Inov-8 Trailrunningschuh Trailtalon 290
CEP Compressionsstrümpfe
Funktionsunterhose
Raidlight Trailrunning Short
Funktionsshirt kurz oder lang (witterungsabhängig)
Raidlight Cap
Uvex Sonnenbrille
Raidlight Multifunktionstuch
Garmin Forerunner 935
Startnummernband








IN DER LAUFWESTE (Ultimate Direction Mountain Vest 4.0)

2 Soft-Flask (je 500 ml) gefüllt mit Wasser
500 ml Wasser als Notfallreserve in Flasche
faltbarer Becher
7 Gels
7 Isostar Energieriegel Schoko
10 Salztabletten
Müllsack
Stirnlampe Petzl Nao+ mit Ersatzakku
Dynafit Trailrunning-Stöcke
Smartphone mit eingespeicherter Nummer der Organisation
Ersatzbrille
Erste-Hilfe-Set bestehend aus Überlebensdecke Alu, Klebeverband (elastische Mullbinde), Pflaster, Schere, Rennie (Sodbrennen), Minitube Sonnencreme, Taschentücher, Schmerztablette *)
Pfeife
etwas Geld (zumindest 20 Euro in der Landeswährung Kuna)
iPod mit Kopfhörer
Ausweis (Führerschein)
Powerbank, Ladekabel Forerunner, Ladekabel Smartphone
Dynafit Regenjacke mit Kapuze (wasserdicht)
long tights (lange Hose)
Bonatti Regenhose (wasserdicht)
Dynafit mid-layer mit Kapuze (wärmende Mittelschicht)
Handschuhe, wasserdichte Überhandschuhe (witterungsabhängig)
Haube 


Meine Utensilien verpacke ich wasserdicht in Druckverschlussbeutel. So sind sie nicht nur von äußeren Witterungseinflüssen gut geschützt sondern auch sehr platzsparend und geordnet untergebracht.

*) Eine Schmerztablette habe ich auf ultralangen Laufstrecken immer im Rucksack. Bis dato musste ich die Tablette noch nie schlucken. Aber sollte ich tatsächlich mal eine akute Verletzung erleiden und unter Umständen ein oder zwei Stunden auf Hilfe warten müssen, dann bin ich vermutlich froh, eine Schmerztablette im Rucksack zu haben.




100 Miles of Istria
IM DROPBAG (bei km 88 / Buzet)

Für das Dropbag ist der bei der Startnummernausgabe ausgegebene Sack zu verwenden.

Inhalt meines Dropbags:

7 Gels
7 Isostar Energieriegel Schoko
Ersatz-Schuhe
Ersatz-Stutzen
Ersatz-Shorts
Ersatz-Langarm- und Kurzarm-Shirt
Haube
Cap
Handtuch



100 Miles of Istria - Pflichtausrüstung / Dropbag


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