Ich möchte von meinem heutigen Trainingslauf berichten. Geplant sind rund 2 1/2 bis 3 Stunden langsamer Dauerlauf, gespickt mit einigen Höhenmetern als Training für den rund 44 Kilometer langen Adventlauf, der am 19. Dezember stattfindet und von Kitzeck nach Hausmannstätten führen soll.
Von Fernitz geht es gegen 09.00 Uhr bei Nieselregen und kühlen Temperaturen Richtung Kalsdorf, um dort auf dem Murradweg R2 einige Kilometer Richtung Süden zu laufen. Mit dabei sind wie schon so oft in diesem Jahr meine treuen Begleiter Mister Forerunner, der mir nach einigen Schwächeanfällen im Spätsommer wieder zuverlässig Pace und Entfernung sowie einige zusätzliche und weniger notwendige Parameter liefert sowie mein Camelbak mit Wasservorrat, Notfall-Energieriegel und Mobiltelefon.
Da durch langsame Dauerläufe insbesondere der Fettstoffwechsel trainiert werden soll, werden meinem Körper am Morgen keine Kohlehydrate gegönnt. Soll heißen, es befinden sich in meinem Magen lediglich zwei Tassen Kaffee sowie ein Glas Wasser.
Nach rund 12 Kilometer auf ebenem bis flach abfallendem Terrain erreiche ich nach ca. 1 Stunde und 15 Minuten die südliche Wende. Der geübte Mathematiker wird feststellen, dass das einer Pace von rund 6:15 Minuten pro Kilometer entspricht.
Von Werndorf geht es nun in östlicher Richtung zum Murberg. Der Nieselregen entwickelt sich in der letzten halben Stunde zum ergiebigen Dauerregen. Auch der Wind frischt auf, sodass die Kapuze meiner Laufjacke sowie mein heißgeliebter Funktionsschal gute Dienste verrichtet.
Die nächsten 4 Kilometer führen teils moderat, auf Teilstücken auch steil, dem Murberg bergauf, Vorbei an der Ortschaft Mellach führt mich der Weg über einen mit tausenden Blättern gesäumten geschotterten Waldweg weiter Richtung Wutschendorf.
Die Strecke ist auf diesen Kilometern sehr profiliert. Genau eine solche Streckenführung habe ich für das heutige Training erwartet.
Mittlerweile ist der Regen deutlich weniger geworden und rund 24 Kilometer sind gelaufen. Die letzte halbe Stunde führt mich der Weg an St. Ulrich am Waasen vorbei und ich erreiche den Hühnerberg.
Nun folgt ein unangenehm zu laufender Kilometer. Nicht unangenehm, weil bergab, sondern unangenehm und gefährlich mangels Geh- oder Radweg, weil befahren von rücksichtslosen Kraftfahrern.
Am Fuß des Hühnerberges in Hausmannstätten angekommen stehen noch die finalen rund 4 Kilometer zurück zum Startpunkt Fernitz an. Die Strecke verläuft wieder flach entlang des Ferbersbaches und bringt mich schließlich nach knapp 30 Kilometern und einer gelaufenen Zeit von rund 3 Stunden und 15 Minuten nach Hause.
Nun steht eine Regenerationswoche am Trainingsplan. Diese wird zwar auch vier Lauftage beinhalten, jedoch werden Umfänge zu Gunsten der Intensität "geopfert".
Anschließend sollen noch zwei langsame Dauerläufe folgen, um beim Adventlauf meines Laufclubs für 44 Kilometer gerüstet zu sein.
Heuer gelaufene Kilometer: 2.130
Samstag, 21. November 2015
Mittwoch, 11. November 2015
Stolzer Papa in der Lipizzanerheimat
... oder "Wenn der Vater mit dem Sohne ..."!
Was gibt es schöneres als laufen? Laufen hält meinen Geist in Balance. Laufen hält mich fit, laufend werden Glückshormone ausgeschüttet. Laufen macht glücklich. Heutzutage würde man sagen, laufen ist einfach geil! Was kann es nun schöneres als laufen geben? Abgesehen von der eigenen Frau natürlich. Laufen mit den eigenen Kindern. Ja, das ist noch schöner als alleine laufen. Wenn der Nachwuchs die Leidenschaften des Papas teilt, dann ist das wirklich schön.
Meine Tochter Leonie läuft ab und zu ein paar Kilometer mit mir gemeinsam. Das ist wunderschön und ich genieße diese seltenen Augenblicke. Aber Leonie ist keine "Wettkampftype". Sie genießt die Laufschritte eher inkognito, ohne Publikum.
so sieht Zuversicht aus |
Sebastian´s Medaillensammlung kann sich durchaus sehen lassen ;-) Stolz hängt im Kinderzimmer die im Vorjahr beim Bambinilauf des Graz-Marathons errungene Medaille. Und sie sollte nicht die einzige bleiben.
Am 27. Juni 2015 machen wir uns bei trüben, regnerischen Wetter auf den Weg nach Piber in die Weststeiermark. An Bord befindet sich die gesamte Familie. Meine Frau Natascha ist für die Rundum-Betreuung der Läufer zuständig, meine Tochter Leonie ist als Kamerafrau gebrieft, dazu kommen noch die Wettkämpfer Sebastian und meine Wenigkeit.
Das Start- und Zielgelände beim Lipizzanerheimatlauf befindet sich inmitten des Bundesgestütes Piber. Die sandigen Fläche der Arena, die eigentlich den wunderschönen Pferden für ihre Vorstellungen vorbehalten ist, dient als Schauplatz für den Bambini-Sprint bzw. als Start- und Zieleinlauf der weiteren Laufbewerbe der verschiedenen Distanzen.
Sebastian ist also beim Bambini-Sprint genannt. Gesponsert wird dieser Lauf für die Kleinen von einem namhaften Happy Meal - Produzenten. Im Startsack gegen kleines Geld sind daher nicht zufällig auch ein Gutschein für den Proviant der Heimreise, ein grünes "Lipizzanerheimatlauf-Shirt" sowie noch weitere Beigaben.
Besprechung der Renntaktik |
Sebastian´s Lauf geht über eine Länge von stolzen 400 Metern. Im Vergleich dazu war der Bambinilauf beim Graz-Marathon im Vorjahr mit seinen 80 Metern ein "Klacks".
Bambini-Sprint bedeutet auch, dass die Begleitung der jungen Wettkämpfer erlaubt war. Nein, ich habe mich nicht für die 400 Meter extra in ein Renn-Outfit gekleidet. Im Anschluss an die Kinder- und Jugendläufe wird der Lipizzanerheimat-Halbmarathon mit Teilnahme des Papas gestartet, daher bin auch ich wettkampfentsprechend gekleidet.
Rund 15 Minuten vor dem Start verabschieden wir uns von unseren "Mädl´s", die uns von der Zuschauertribüne aus anfeuern und fotografieren würden, und betreten die Arena. Mit uns nehmen weitere 80 Kinder samt Begleiter Startaufstellung. Gut zwei Hand voll Kinder sind im Alter von Sebastian oder noch jünger. Der Rest zum Teil bis zu 3 Jahre älter.
lecker Medaille |
Mann bin ich stolz, gemeinsam mit meinem Sohnemann Startaufstellung genommen zu haben. Sebastian ist spürbar angespannt aber voller Vorfreude. Los geht es, der übliche Count-Down wird herunter gezählt und die jungen Sportlerinnen und Sportler machen sich auf den Weg. Die Jungspunde sind turbomäßig unterwegs und überrundeten uns beinahe bevor wir das Rennen begonnen haben..
Unser Rennen selbst ist in 03:28.05 Minuten erzählt. So lange brauchen wir nämlich bis ins Ziel. Aber der Reihe nach: Wir sind also am Ende des Läuferfeldes eingereiht und traben hinter der davonspurtenden Meute gemütlich los. Sebastian läuft an meiner Seite als wäre er mit einem unsichtbaren Band an mein rechtes Bein geleint.
schön war´s |
Endlich, dachte sich vermutlich Sebastian. Denn er sprintet mit einem Affenzahn und tadelloser Lauftechnik dem vor uns liegenden Mädchen hinterher, überholt es ohne Skrupel, die ein Kavalier wohl gehabt hätte, und biegt auf die Zielgerade. Der flotte Kerl hält das Tempo bis ins Ziel und nimmt sichtlich stolz, aber nun doch etwas erschöpft, die Lebkuchen-Finisher-Medaille in Empfang. Sebastian hat mich wieder einmal sehr stolz gemacht.
Ich selbst verpasse die mir auferlegte Endzeit beim Halbmarathon dann um einige Minuten. Der Bambini-Sprint kurz vor meinem Rennen hat mir doch körperlich und emotional zu sehr zugesetzt ;-). Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf der Heimfahrt wird der "Gesunde Jause - Gutschein" eingelöst und wir prahlen damit, dem Mädchen auf der Zielgeraden keine Chance gelassen zu haben.
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