Samstag, 29. April 2017

Ernährungsstrategie Ultralauf

Da mit dem mozart100 bald mein erster richtig langer Ultralauf bevor steht, befasst sich dieser Bericht mit meiner Ernährungsstrategie während des Wettkampfes bei einer geplanten Laufzeit von rund 15 Stunden.

Ich selektiere aus einer Vielzahl von Informationen zum Thema Ernährung während eines Ultralaufes für mich wesentliche Eckdaten und erstelle mir auf deren Basis ein Konzept.

Mir scheinen folgende Fakten wesentlich:

Kohlenhydrate werden für die Körperfettverbrennung benötigt!
Es ist ein Balanceakt zwischen ausreichend Nahrung, um die Energiezufuhr nicht abreißen zu lassen, gleichzeitig aber mit zu hoher Nahrungskonzentration den Verdauungsapparat nicht unnötig zu belasten. Denn Magen-Darm-Verstimmungen können einen Ultralauf sehr schnell zum Albtraum machen bzw. ein DNF (did not finish) folgen lassen.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Intensität, desto höher der Anteil von Energie, die aus Kohlenhydraten gewonnen wird. Schlussfolgernd ist es im moderaten Ultralauf-Tempo primär erforderlich, die Körperfettverbrennung aufrecht zu halten. Ich habe recherchiert, dass für eine funktionierende Körperfettverbrennung stündlich rund 100 kcal an Kohlenhydraten erforderlich sind. Da ein Gramm Kohlenhydrat rund 4 Kalorien liefert, müssen stündlich 25 Gramm Kohlenhydrate zu sich genommen werden. Damit hält man die Körperfettverbrennung aufrecht.

Um auf langen Läufen jedoch nicht nur die Körperfettverbrennung aufrecht zu halten sondern auch das Energiedefizit ein wenig auszugleichen bzw. die Beinmuskulatur "bei Laune zu halten", wird folgende Formel zur Errechnung der erforderlichen Kohlenhydrate empfohlen:

Körpergewicht * 0,7 = Kohlenhydraterfordernis in Gramm je Stunde

Das ergibt bei mir ein Erfordernis von 55 Gramm Kohlenhydraten je Stunde, was rund 220 Kalorien entspricht. Will man die Ernährung optimal lösen, dann sollten sich diese Kalorien aus rund 70 Prozent Kohlenhydraten-, 10 % Eiweiß- und 20 % Fett-Anteilen zusammensetzen.

Erfordernis: rund 220 Kalorien pro Stunde, vornehmlich in Form von Kohlenhydraten!

________________________________________________


Basisch, leicht verdaulich, in kleinen Happen, vom Veranstalter bereitgestellt!
Alleine diese Erkenntnis reicht jedoch nicht für eine Ultralauf-Ernährungsstrategie. Die Nahrung soll nämlich nicht nur reich an Kohlenhydraten, sondern auch basisch, also nicht säurebildend, sein. Denn eine Übersäuerung kann wiederum zu Störungen des Magen-Darm-Traktes und des Stoffwechsels führen und schwächt folglich die Leistungsfähigkeit. Übersäuerung kann mitunter sogar Ursache für vermehrte Blasenbildung sein. Zudem soll die Nahrung in kleinen Portionen zugeführt werden, leicht verdaulich sowie weich bzw. gut kaubar sein.

Der Energienachschub muss regelmäßig erfolgen, trotzdem muss gerade beim Verzehr von verschiedenen Nahrungsmitteln auf ausreichend Abstand zwischen den kleinen Mahlzeiten geachtet werden. Ich plane daher, halbstündig kleine Happen zu mir zu nehmen. Mein Verdauungstrakt soll sich erst gar nicht daran gewöhnen, ausschließlich mit den eigenen Energy-Gels zu funktionieren. Daher ist es mir wichtig, mich mit der vom Veranstalter angebotenen Nahrung zu laben.

Laut Wettkampf-Ausschreibung steht an den Verpflegestellen des mozart100 folgendes Speisen-Angebot zur Auswahl: Äpfel, Bananen, Brot mit Aufstrich, Gel (Marke wird noch bekannt gegeben), Kuchen, Orangen, Riegel (Marke wird noch bekannt gegeben), Rosinen, Salzgebäck, Tomaten, Wassermelonen.

Nun bin ich während des Laufens kein Fan von Äpfel, Aufstrichbroten, Rosinen und Tomaten. So wird sich meine persönliche Ernährung während des mozart100 auf (reife) Bananen, Orangen, Wassermelonen und Kuchen beschränken. Zumal weiches, reifes Obst den Anforderungen einer basischen, leicht verdaulichen und kohlenhydratreichen Nahrung sehr gut entspricht.

Da die Labestationen sich in rund 10 bis 15 km Entfernung zueinander befinden und je nach Streckenbeschaffenheit sich durchaus eine Laufzeit von 1,5 bis deutlich über 2 Stunden ergeben kann, ist eine Zwischenverpflegung erforderlich. Ich muss daher im Laufrucksack weitere Nahrung mitführen. Energiereich, gut verträglich, kleines Volumen sind hier die Vorgaben.

Für diese Zwecke bietet sich jedenfalls das Energie-Gel meines Vertrauens an. Das von mir ausgiebig getestete und für magenfreundlich befundene Produkt liefert 108 kcal. Aber auch Datteln werden sich in meinem Rucksack befinden. Das sogenannte "Brot der Wüste" liefert pro Stück stolze 40 Kalorien. "Herzhaft" muss auch sein. So werde ich mir zusätzlich ein paar Mini-Käselaibchen mit auf den Weg nehmen.

EDIT:

Eher durch Zufall wurde ich auf das Produkt Peronin aufmerksam. Peronin ist kein herkömmliches Energiegetränk sondern eine Komplettnahrung, der wichtige Vitamine und Mineralstoffe beigesetzt sind. 100 Gramm Peronin-Pulver werden mit 400 ml Wasser vermengt. Die daraus gewonnenen gebrauchsfertigen 500 Gramm Peronin liefern 453 Kalorien. Das Pulver gibt es in den Geschmacksrichtingen Kakao, Orange und Vanille.

Ein großer Vorteil von Peronin besteht laut Angabe des Herstellers darin, dass der Magen mit der Aufnahme weniger als zehn Minuten belastet ist.

Ich werde bei einem meiner abschließenden langen Dauerläufe Peronin auf Verträglichkeit testen.


Mengenlehre!
Um einen groben Überblick zu behalten, in welcher Nahrung welche Anzahl von Kohlenhydraten bzw. Kalorien stecken, hilft mir diese Übersichtstabelle:









_____________________________________________



Flüssigkeitsaufnahme und Salzausgleich!

Die Faustformel beziffert die erforderliche Flüssigkeitsaufnahme mit 20/200. Will heißen, alle 20 Minuten sollen rund 200 Milliliter Flüssigkeit getrunken werden. Eine gute Hydrierung ist wichtig, um den Stoffwechsel in Trab zu halten.

Bei der flüssigen Ernährung werde ich mich auf stilles Mineralwasser beschränken. Zum vom Veranstalter angebotenen Cola werde ich bestenfalls auf den letzten Kilometern greifen, zum isotonischen Getränk bei Bedarf.

Erfordernis: 200 ml stilles Mineralwasser alle 20 bis 30 Minuten!

Auf langen Läufen in Kombination mit hohen Temperaturen neigten meine Oberschenkel dazu, zu verkrampfen. Ich habe im letzten Jahr mit Salztabletten gute Erfahrungen gemacht. Daher werden auch beim mozart100 einige Salztabletten in meiner Hosentasche sein.

Erfordernis: Salztablette alle 3-4 Stunden!


Die finale Strategie wird festgelegt, sobald vom Veranstalter die konkreten Positionen der Verpflegestellen bekannt gegeben werden.

Soweit die Theorie! Wie es mir im wirklichen Läuferleben ergangen ist, könnt Ihr nach dem 17. Juni 2017 hier in meinem Blog nachlesen.



"Gefällt" dieser Beitrag? So like doch hier am Button meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere:












Donnerstag, 20. April 2017

MOUNTOPIA - Meine Challenge

In den letzten Tagen habe ich auf meiner Facebook-Seite des öfteren meine TIMELINE von MOUNTOPIA geteilt. Was hat es damit auf sich?



MOUNTOPIA ist eine von Dynafit ins Leben gerufene Challenge und bietet die Gelegenheit, sich seinen sportlichen Traum zu vewirklichen. Neben einem neuen Dynafit-Outfit und einer finanziellen Unterstützung mit sage und schreibe bis zu 8.000 Euro steht bei der Umsetzung der Challenge ein Top-Athlet mit Rat und Tat zur Seite.

Mein MOUNTOPIA ist zweifelsfrei die Teilnahme am Western State 100 Endurance Run in Kalifornien. Von Squaw Valley geht es über 160 km lange Trails bis nach Auburn. Dafür stehen maximal 30 Stunden Zeit zur Verfügung.

Um dieses Projekt zu realisieren, werden neben Ausdauer und Wille auch viele Euros für Flüge Unterkünfte, Begleitfahrzeug, Startgeld etc. benötigt. Dieses Package zu gewinnen, wäre natürlich ein absoluter Traum.

Auf der Website von MOUNTOPIA gilt es eine TIMELINE regelmäßig mit Trainingsfotos zu befüllen. Und genau mit diesen hochgeladenen Fotos sollen so viele Likes als möglich gesammelt werden. So möchte ich Euch bitten, von Zeit zu Zeit die von mir geposteten Fotos auf meiner TIMELINE zu liken (Klick auf´s Herz).

Hier der Link zu Wolfgang Kölli´s MOUNTOPIA:
https://www.mountopia.com/timelines/wolfgang-kolli

Wer es mit seinem MOUNTOPIA bis zum 29. Mai 2017 in die TOP-10 des Ranking schafft, ist dem Traum schon einen sehr großen Schritt näher gekommen. Nach weiteren vier Wochen wird dann der Sieger der MOUNTOPIA 2017 von Dynafit bekannt gegeben.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!


"Gefällt" dieser Beitrag? So like doch hier am Button meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere:





kontrastreich

Am Karsamstag steht nach drei aufeinanderfolgenden Belastungswochen ein abschließender rund 40 Kilometer langer (+1000 Hm) Dauerlauf bevor. Ausgetragen wird dieser zum Großteil auf den beschilderten Wanderwegen GU-Süd Ostring sowie Südring. Als Belohnung wird meinen aufopfernd trainierenden Gebeinen eine deutlich umfangreduzierte Regenerationswoche in Aussicht gestellt.

Entsprechend schwer fühlen sich meine Beine an, als ich gegen sechs Uhr am Morgen bei kühlem, windigen Wetter das Haus verlasse. Nebelschwaden und bewölkter Himmel sind in den ersten beiden Stunden meine Begleiter. Aber es würde dem Post-Titel "kontrastreich" nicht gerecht werden, wenn der Nebel sich nicht gelichtet hätte und die Wolken nicht Sonnenschein gewichen wäre. Auch mein zunächst hölzerner Schritt wird mit zunehmender Laufdauer locker und unbeschwerlich. Nach gut fünf Stunden Laufzeit für die letztendlich knapp 42 Kilometer Distanz trabe ich beinahe leichtfüßig zu Hause ein.

Voller Kontraste ist die heutige Laufstrecke. Der erste Kilometer führt über einen Ackerpfad, dann verläuft ein Wegstück dem Ferbersbach entlang. Auf Asphaltstrecke geht es zum "Himmelreich" empor, bevor ein Abstieg über Singletrails folgt. Mal in moderatem, teils heftigem Anstieg läuft man auf Schotter, dann wiederum auf Waldpfaden und geteerter Straße. Talwärts das selbe Spiel: Schotterwege, Wald- und Wiesenpfade ergänzen sich mit Asphaltstraßen. Diese topografischen Gegebenheiten als auch der häufige Wechsel des Laufuntergrundes schulen Kondition, Konzentration und stärken die Fuß- und Beinmuskulatur.

Diese langen Dauerläufe nutze ich in der Vorbereitung zum mozart100 - Ultralauf auch dazu, um Nahrungsverträglichkeiten auszutesten. Auch hier mag ich es kontrastreich. Neben organischen Produkten wie z.B. der Dattel, einer Banane oder einem Stück Weißbrot mit Käse halten auch chemisch gefertigte Gel´s meine Fettverbrennung in Gang. Gegen die Dehydrierung nehme ich Wasser zu mir, aber auch die Verträglichkeit eines alkoholfreien Biers wird getestet. Salztabletten runden den Test ab, der gänzlich positiv ausfällt.

Ein Feuersalamander harrt starr am Wegesrand aus. Zuvor im Wald raschelte Kleingetier im Gebüsch. Rehe machten sich ob meines Anblickes rar, ein Specht klopfte sich sein Frühstück aus der Baumrinde. Natur pur! Doch auch hier gibt es Kontraste: So raubte mir vor einigen Kilometern ein Landwirt beinahe die Luft zum atmen, als dieser mit schwerem Gefährt seine Obstkulturen wohl in Angst um einen Schädlingsbefall mit einer Chemiekeule bestäubte. Apropo bestäuben: Das tun um mich herum auch die fleißigen Bienen, an deren Behausungen ich vorbei laufe. Zudem produzieren sie wunderbaren Honig, der sich am Ende des heutigen Trainings in meinem "Refresher" (Joghurt mit Honig) wiederfinden wird.

Ich liebe diese langen Dauerläufe. Diese Stunden gehören mir alleine. Allein am Trail finde ich meinen inneren Frieden, kann Gedanken sortieren, Pläne schmieden. So sollten auch Staatschefs politische und Manager unternehmerische Entscheidungen treffen: Laufend und tiefenentspannt!









"Gefällt" dieser Beitrag? So like doch hier am Button meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere:




Sonntag, 26. März 2017

26.03.2017: Sorger Halbmarathon in Graz - Laufbericht

Sorger Halbmarathon Graz Startpaket
Obwohl heute am 26. März 2017 beim Sorger Halbmarathon auch die Medaillen der österreichischen Meisterschaften vergeben werden, stehe ich mit weitaus weniger ambitionierten Zielen am Start. Da mein Training nach wie vor ganz auf den Ultralauf mozart100 fokussiert ist, sieht mein Trainingsplan für die Halbmarathon-Distanz eine Zeit von lediglich 1:47:xx vor. Dann sollten genügend Kraftreserven für die noch kommenden 12 harten Trainingswochen erhalten bleiben.

Tempo zu dosieren will gelernt sein und es erfordert Disziplin, im Wettkampf nicht alle Körner in die Waagschale zu werfen. "Trainingswettkampf" ist aber nicht so mein Ding. Mein letzter Halbmarathon liegt bereits zwei Jahre zurück und ich spekuliere insgeheim mit einer 1:39:xx, was eine neue Bestmarke für 21,1 Kilometer wäre.

Neben dem Halbmarathon werden 4 weitere Bewerbe angeboten. So steht ein 14 km bzw. 7 km langes Rennen zur Auswahl. Der Halbmarathon kann auch als 3er Staffel gelaufen werden. Auf die Nordic Walker wartet ebenfalls ein 7 km langer Bewerb.

Die Startnummer kann vor dem Start oder alternativ einen Tag zuvor beim Giga Sport in Graz abgeholt werden. Neben der Startnummer mit integriertem Zeitnehmungs-Chip der Firma Race Result sind eine Butterpinze von Sorger, eine Kunststoff-Getränkeflasche, ein Gatorade und einiges an Werbepapier im Starterpaket.

Sorger Halbmarathon Graz
Sommerzeitbeginn! Die Uhr war in der Nacht eine Stunde nach vor zu drehen. Wer das gemacht hat, steht mit mir und weiteren rund 1500 Teilnehmern pünktlich um 11:00 Uhr am Start. Start- und Zielgelände ist im Bereich des Steirischen Fußball-Verbandes in der Herrgottwiesgasse angesiedelt. Hier stehen auch Umkleide- und Duschmöglichkeiten zur Verfügung. Auf uns wartet ein AIMS vermessener und somit Bestzeiten tauglicher, 7,03 km langer, flacher Rundkurs. Je nach gewählter Strecke läuft man diese Schleife ein bis dreimal.

Die vordersten Startplätze gehören den Teilnehmern an den österreichischen Meisterschaften im Halbmarathon. Ich habe mich Ende des ersten Drittel im Starterfeld eingereiht. Ein wenig Moderation und schon ist der Start freigegeben und trotz der hohen Teilnehmerzahl lässt es sich von Beginn an zügig laufen.

Der erste Kilometer führt die Herrgottwiesgasse nach Norden. Am Karlauer Gürtel wird die Mur gequert. Nach einer 180 Grad - Wende führt die Strecke linksufrig der Mur vorbei am Augarten-Park am Marburger Kai bis zum Andreas-Hofer-Platz entlang. Nun geht es Richtung Innenstadt! Wir laufen in die Landhausgasse, dann in die Raubergasse, biegen in die Kaiserfeldgasse und folgen der Schmiedgasse Richtung Hauptplatz. Hier bei km 3,8 erwartet uns eine Labestation mit Iso und Wasser. Speziell in den Innenstadt-Passagen feuert das Publikum uns Läufer toll an. Über die Albrechtgasse entfernen wir uns wieder von der Innenstadt, queren wiederum die Mur und laufen nun rechtsufrig dem Grieskai entlang Richtung Süden. Über die Lagergasse und Großmarktstraße gelangen wir in die Puchstraße. Die Puchstraße folgen wir nun bis zur Lauzilgasse, dem südlichsten Punkt der Strecke, über die wir wieder in die Herrgottwiesgasse und zum Ziel bzw. Zieldurchlauf gelangen, wo die zweite Labestelle für die Läufer bereit steht.

Es gibt in Graz bestimmt attraktivere Laufstrecken, aber der Augartenpark, die Passagen in der Innenstadt bzw. die Strecke entlang des oberen Grieskai macht schon Spaß.

Mein persönliches Rennen? Ich laufe von Beginn an relativ konstant eine 4:40 pro km. Obwohl sich die Beine schwer anfühlen, kann ich das eingeschlagene Tempo gut aufrecht halten. Nach 32:25 Minuten durchlaufe ich das erste mal Start und Ziel. Ich greife mir einen Becher Iso und nehme die zweite Schleife in Angriff. Die Streckenabschnitte Richtung Süden sind zeitweise doch sehr von Gegenwind beeinträchtigt. Für die zweiten 7 Kilometer benötige ich exakt 33 Minuten. Bereits zu diesem Zeitpunkt bin ich mir sehr sicher, die 1:39:xx zu laufen, wenn gleich ich nach rund 17 Kilometer leichte Kreislaufprobleme bekomme. Ich zögere nicht lange und schlucke mein Notfall-Gel, spüle zwei Becher Wasser nach und kurze Zeit später schnurrt mein Körper wieder zufrieden. Die dritte Schleife schlägt sich mit 32:56 Minuten zu Buche, sodass ich nach 1:38:29 mit einer neuen Bestzeit über die Halbmarathon-Distanz den heutigen Wettkampf beende.

Sorger Halbmarathon Graz Finishermedaille
Im Ziel wird mir die aus Holz gefertigte Finisher-Medaille ausgefolgt. Neben köstlichem Gebäck von Sorger Brot kann man sich mit Frankfurter, belegten Broten oder einer Suppe stärken. Auch ein Bier oder eine Flasche Mineral bekommt man gegen Vorlage der Startnummer ausgehändigt.

Fazit

Trotz des großen Teilnehmerfeldes lässt es sich auf den allermeisten Streckenabschnitten unbeeinträchtigt laufen. Die Streckenführung könnte attraktiver sein, wenn gleich Teilabschnitte wie der Augarten, die Innenstadt, Teilabschnitte am Grieskai sowie der Start- und Zielbereich gut besucht und schön zu laufen sind. Die Zielverpflegung mit leckerem Gebäck von Sorger Brot und Murauer Bier ist köstlich. Umkleiden und Duschen sind in unmittelbarem Start-/Zielbereich vorhanden. Ich kann den Sorger Halbmarathon guten Gewissens weiterempfehlen.

26.03.2017: Sorger Halbmarathon in Graz - Laufbericht


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".





Sonntag, 19. März 2017

18.03.2017: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht

Allgemeine Informationen

Bereits zum 8. Mal findet am 18. März 2017 in Leitersdorf im Raabtal der Vulkanland-Frühlingslauf statt. Geografisch befinden wir uns in der südöstlichen Steiermark nähe Feldbach. Veranstaltet wird das Event vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf.

Der geeignetere Tag für einen "Frühlingslauf" wäre wohl gestern gewesen. Denn da wärmte die Sonne bei wolkenlosem Himmel auf frühlingshafte 20 Grad Celsius. Für den heutigen Lauftag sind vom Wetterfrosch Regenschauer und ein Kälteeinbruch prognostiziert. Ganz so schlimm kommt es ob der klimatisch günstigen Lage zum Glück für Läufer, Zuschauer, Helfer und Veranstalter dann doch nicht. Wolken bedecken zwar den Himmel und die Temperaturen sind deutlich kühler als die letzten Tage, aber die Schleusen bleiben geschlossen und der Großraum Leitersdorf trocken.

Ich wurde auf das "Steirische Laufopening" durch Social Medien aufmerksam. Einer der vielen Sponsoren dieser Veranstaltung veranstaltete vor rund drei Wochen auf Facebook ein Gewinnspiel und prompt habe ich zwei Startplätze gewonnen. So stehe ich heute gemeinsam mit meinem 5-jährigen Sohn kostenlos am Start.

Angeboten werden neben den Kinderläufen ein Nordic Walking - Bewerb, der sogenannte Hobbylauf mit 4,2 km Länge, der Volkslauf mit 8,4 km Distanz und der Halbmarathon. Der Halbmarathon kann auch als 5er Staffel gelaufen werden. Die Bewerbe finden auf einem 4,2 km langen Rundkurs im und um den Ort Leitersdorf statt.

Mein Sohn ist für den Kinderlauf gemeldet. Ihm stehen 500 Meter bevor. Ich war mir über die zu wählende Distanz etwas unschlüssig, schwankte zwischen Halbmarathon und Volkslauf. Da ich mich derzeit auf einen 100 km langen Ultralauf vorbereite, habe ich das Tempotraining in den letzten Monaten sehr vernachlässigt. Damit meine Beine schnelles Laufen nicht verlernen, entschied ich mich letztendlich für den 8,4 km langen Volkslauf.

Der ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf zaubert rund um das Laufevent ein tolles Rahmenprogramm. Der Sprecher Wolfgang Ortner moderiert gekonnt durch das Programm und die Percussion-Band "Batala" trommelt Samba-Rhythmen. Dem nicht genug bieten "Styrian Wings" mit zwei Doppeldecker-Maschinen dem Publikum und der Läuferschar eine Flugshow. Für den Startschuss der Hauptläufe zeichnet sich die Stadtwache Feldbach mit einem Kanonenschuss verantwortlich.

Sehr gute Organisation! Bereits bei der Parkplatzsuche stehe Helfer zur Seite. Die Startnummernausgabe findet im "Komm Zentrum Leitersdorf", in unmittelbarem Start- und Zielbereich gelegen, statt. Hier stehen auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, Tische und Bänke für die kulinarische Verköstigung sowie die Bühne für die abschließende Siegerehrung mit großer Warenpreisverlosung parat. Schon prima, als Läufer diese großartige Infrastruktur in unmittelbarer Nähe zur Verfügung zu haben.

Im Bereich der Startnummernausgabe ist eine Art Leinwand gerichtet, auf der sich jeder Teilnehmer mit seinem Namen eintragen kann und die nach dem Lauf zu Gunsten "Laufen - Helfen - Verbinden" versteigert wird. In den Startbags sind neben einer Flasche Gatorade, diversen Warenproben und (leider doch etwas viel) Werbematerial auch eine Eintrittskarte für die Therme Bad Gleichenberg sowie ein Gutschein für das Nudelbuffet enthalten. Die Zeitnehmung erfolgt durch pentek-timing. Als Startgeld werden für die Kinderläufe 5 Euro genommen. Der Start beim Hobbylauf kostet 17 Euro, der Vokslauf 22 Euro und die Nenngebühr für den Halbmarathon beträgt 27 Euro.


Unser persönliches Laufgeschehen

Um 10.30 Uhr startet der Kinderlauf für die Jahrgänge 2010 bis 2012. Sebastian ist sichtlich aufgeregt und hat mich als Pacemaker gebucht. Seite an Seite nehmen wir die 500 m lange Schleife in Angriff. Auf den ersten rund 300 Metern werden die motivierten Kinderbeine von "Bremsern" gezähmt. Sebastian läuft gut in der Gruppe mit, überholt so manchen Mitstreiter und schafft es ohne Gehpause ins Ziel. Sichtlich und zu recht stolz lässt er sich die Medaille umhängen und gönnt sich einen Bissen Kuchen und einen Schluck Wasser. Im Anschluss füllt Sebastian seine Speicher mit Nudeln und Tomatensauce wieder auf.

Nun bin ich an der Reihe. Gut aufgewärmt platziere ich mich im vorderen Bereich des Starterfeldes. Als persönliches Ziel setze ich mir für die 8,4 Kilometer eine Zeit von 38 Minuten. Kanonenschuss! Es geht los. Die ersten 1,5 Kilometer führen leicht abwärts, bevor es auf den nächsten 1,5 Kilometern dem höchsten Punkt der Strecke empor geht. Insgesamt sind auf der 4,2 km langen Schleife rund 40 Höhenmeter zu bewältigen. Der nächste Kilometer führt wieder bergab dem Ziel bzw. Rundendurchlauf entgegen.

Für die erste Schleife benötige ich 17:24 Minuten. Mit meiner Pace bin ich sehr zufrieden, wenngleich ich zur Halbzeit des Laufes schon sehr "am pumpen" bin. Mir ist bewusst, dass mir die Steigung auf der zweiten Runde bestimmt die eine oder andere zusätzliche Sekunde kosten wird. Nach 17:49 Minuten habe ich auch den zweiten Teilabschnitt hinter mich gebracht und platziere mich mit einer Gesamtzeit von 35:13 Minuten unter 300 Startern des Volkslaufes an 43. Stelle. In meiner AK45 werde ich sogar am 4. Platz gelistet und verpasse meinen ersten Stockerlplatz um rund eine halbe Minute. Auch ich erhalte die Finishermedaille, labe mich mit einem Erdinger alkoholfrei und freue mich gemeinsam mit meinem Sohn über unsere tolle Leistung.





Fazit

Das Gesamtpaket hier in Leitersdorf passt! Der Teilnehmer hat die Qual der Wahl, welchen Bewerb er auf einer anspruchsvollen Strecke laufen möchte. Der Veranstalter bietet ausreichend Verpflegung, mit der Thermen-Eintrittskarte und dem Nudelbuffet-Gutschein ein gut gefülltes Starterpaket, eine schöne Finishermedaille und ein tolles Rahmenprogramm samt großer Warenpreisverlosung zu moderaten Preisen. Umkleide- und Duschmöglichkeiten in unmittelbarem Start- und Zielbereich komplettieren das tolle Angebot. Leitersdorf ist jedenfalls eine Reise wert!


"Gefällt" dieser Beitrag? Meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere, freut sich über jedes weitere "gefällt mir".


Samstag, 11. März 2017

Who let the dogs out?

Da stehe ich nun wie angewurzelt, das Herz schlägt mir bis zum Hals. Mein beschränktes Wissen über Hunde reicht aus, um den schwarzen, geschmeidigen Körperbau samt spitzen Ohren einem Dobermann zuzuordnen. Er rast auf dem schmalen Feldweg auf mich zu; noch immer ist kein Hundehalter in Sicht. Ich male mir die Folgen des unvermeidbar scheinenden Frontalzusammenstoßes aus, da rennt Usain Bold der Hunde auch schon an mir vorbei, ohne meiner Wenigkeit einen Funken Beachtung zu schenken.

Noch einmal Glück gehabt, schießt es mir durch den bluthochdruckbedingt pochenden roten Kopf, während ich nun in rund hundert Meter Entfernung das Herrchen ausmachen kann. Der Ordnung halber ist zu erwähnen, dass der Hund sogar einen Maulkorb trug. Per Gesetz sollte verboten sein, Maulkörbe in Fellfarbe tragen zu dürfen. Diese Dinger müssen für Läufer sichtbar sein, aus weiter Entfernung sichtbar sein ...

Erfreut über den unerwarteten Fortgang meines Lebens beschloss ich, Hund und Hundehalter zu kategorisieren. Der Gender-Ordnung halber sei erwähnt, dass mit Hunden natürlich auch Hündinnen und mit Hundehalter auch das weibliche Geschlecht gemeint ist.

Früher hatte ich generell Angst vor Hunden. Als kleiner Junge von einem Bernhardiner den Hügel runter gejagt, dauerte es doch einige Lebensjahrzehnte, bis die manifestierte Angst gegenüber diesen Vierbeinern langsam großem Respekt wich.

Mittlerweile bezeichne ich mich als geheilt, wenn gleich sich in manchen Situationen noch immer ein mulmiges Gefühl in der Magengrube einstellt. Hier nun meine Klassifizierung ohne Gewähr auf Vollständigkeit:

Der abgelenkte Hund!
Wäre ich ein Hund, würde ich mir diese kulinarische Art der Erziehung wünschen. Getreu dem Motto "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!" wird Freund Bello zur Seite gerufen und so lange mit seinem Leckerli vollgestopft und abgelenkt, bis das vermeintliche Beutetier (Läufer) aus den Augen, aus dem Sinn entschwunden ist.

Workout!
Das ist die Sorte von "gemischtem Doppel", was mir doch ein wenig Sorgen bereitet. Denn mein Überleben hängt stark von der Qualität der Hundeleine ab. Meine Gesundheit hängt sprichwörtlich am seidenen Faden.

Der Hund, meist deutlich muskulärer als der Hundehalter, wird an kurzer, straffer Leine geführt. Kommt der Läufer in Sichtweite, wird die Leine nachgefasst, noch ein- bis zweimal um das Handgelenk gewickelt und angespannt verkrampft gehalten. Es ist absehbar, was passieren wird: Wie ich in Schlagdistanz bin, zeigt der Hund an stramm gespannter Leine seine Reißzähne, kläfft mit breit gestellten Hinterbeinen. Der Hundehalter stemmt sich mit aller Kraft dagegen, hat einen mindestens genau so roten Kopf wie ich nach meinem Intervalltraining. Beide Seiten hoffen inständig, dass die Leine samt Nietenhalsband den Qualitätskriterien entspricht.

Entspannung!
Wenn schon Hundekonfrontation, dann diese: Hundehalter flaniert, Hund schnubbert in der Gegend rum. Ich werde vom Hundehalter freundlich begrüßt, Hund ignoriert mich total, sieht im Läufer kein Beutetier. Entspannung hoch drei!

Gehorsam? What else!
Ich laufe auf Hund zu, Hund rennt auf mich zu, Hundehalter befiehlt mit strenger Stimme: "Komm! Koooooommmmmm! Bello kommst du jetzt endlich her!". Schlaues Hündchen kommt erst dann, wenn Herrchen zur Hosentasche nach Leckerli greift. Hundehalter ist ob des vermeintlichen Gehorsam seines Zöglings trotzdem sehr erfreut und lobt und füttert den Hund.

Weiter geht´s mit der Kommunikation zwischen Hund und Hundehalter: "Sitz! Siiiiiitz! Wirst du dich jetzt endlich hinsetzen!". Neulich fragte ich den verdutzt dreinschauenden Hundehalter, ob ich gemeint sei und ob ich mich wirklich mitten in meinem Dauerlauf nun hinsetzen müsse? Denn der Hund, der meine Beine beroch, fühlte sich keineswegs angesprochen. Der Joke kam nicht an. Niemand lachte, außer ich innerlich.

Wenn die Erfahrung neue Konstellationen aufzeigt, werde ich hier umgehend berichten ... Bis dahin: Lasst nicht zu, dass Eure Waden zu Kauknochen werden!


"Gefällt" dieser Beitrag? So like doch hier am Button meine Facebook-Fanseite, auf der ich regelmäßig über Trainingsläufe, Wettkampfteilnahmen, Produkttestungen etc. informiere: