Es soll ein familiärer Sporttag in Frauental werden. Meine Frau hat beim Fun-Event "Staatsmeisterschaften im Smovey-Walk" genannt und mit meinem 5 Jahre alten Sohn Sebastian habe ich die Teilnahme am 400 Meter langen Familienlauf geplant. Der virale Infekt ist jedoch ein fieser Spaßverderber!
So stehe ich als einziger Vertreter meiner Familie beim Herbstfarbenlauf im weststeirischen Frauental am Start.
Ich definiere für mich das Ziel, nach 44 Minuten, im Idealfall sogar eine Minute schneller, die Ziellinie zu queren und so eine klare neue persönliche Bestzeit über 10 Kilometer zu erreichen.
Da ich jedoch kommendes Wochenende spontan an der Tour de Tirol teilnehmen kann, ist die Zielvorgabe ein wenig defensiver ausgelegt. Ich habe einen Dauerlauf über knapp 3 Stunden in den Beinen, gestern habe ich zusätzlich mit meinen neuen Trailschuhen, den INOV-8 Ultra Race 290, Freundschaft geschlossen und einige Kilometer im Wald verbracht. Immerhin sollen sie mich nächste Woche sicher auf die Hohe Salve und über den Pölven Trail tragen. Tapering sieht anders aus.
Beigaben
Da für meine beiden Patienten weder eine Ummeldung auf das kommende Jahr, noch eine Stornierung des Startplatzes möglich ist, nehme ich zumindest die sogenannten Startsackerl mit nach Hause. Schon irre, was aus diesen prall gefüllten Säcken alles zum Vorschein kommt. Ein Bild sagt hier mehr als tausend Worte. Zudem hat im Vorfeld eine Startnummernverlosung stattgefunden. Sebastian hat ein Puzzle und einen Trinkbecher, meine Frau einen Haarfön gewonnen. Es erübrigt sich die Frage, wer bei der Tombola zum wiederholten Mal leer ausgegangen ist.
Das Event
Der Veranstalter des Herbstfarbenlaufes, die Marktgemeinde Frauental, hat eine wunderbare Laufveranstaltung auf die Beine gestellt. Angefangen von den liebevoll zelebrierten Kinderläufen (zwei Alpakas geben z.B. bei den Jüngsten ein gedrosseltes Tempo vor) bis hin zur tollen, vielseitigen Verköstigung mit Musikumrahmung, toller Moderation wird hier für wirklich geringes Startgeld eine Menge Spaß und Sport geboten.
Als Fun-Events laden Nordic Walking - Rennen oder die erstmals durchgeführten Staatsmeisterschaften im SmoveyWalk zur Teilnahme ein. Für die Läufer stehen der 5 bzw. 10 Kilometer lange Lauf zur Auswahl.
Mein persönliches Rennen
Ich habe mich im vorderen Teil des Starterfeldes eingereiht und warte mit einigen hundert weiteren Mitstreitern auf das Signal, endlich die amtlich vermessene, somit offiziell bestzeitentaugliche Strecke, mit 5 Kilometer Länge in Angriff zu nehmen. Für mich als Teilnehmer des 10K-Rennens gilt, diese Schleife zwei mal zu laufen.
10,9, 8 ..... 3,2,1 ... START! Ich nehme rasch Tempo auf und werde Sekunden später zu Seitwärts-Steps genötigt. Leider verirren sich auch hier in Frauental Teilnehmer mit wenig ambitionierten Zeitzielen in die vorderste Startaufstellung. Die Strecke ist jedoch relativ breit, sodass bald ungehindertes Laufen möglich ist. Die ersten beiden Kilometer haben ein paar positive Höhenmeter parat und werden wie die gesamte Strecke - mit Ausnahme von wenigen hundert Meter feinem Kiesweg - auf Asphalt gelaufen. Ich fühle mich gut im Rhythmus und kann mich auf dem dritten Kilometer, der leicht bergab führt, sogar ein wenig erholen. Kilometer vier, der mit dem Kieswegabschnitt, führt wieder leicht bergan, bevor es auf dem fünften Kilometer mit leichtem Gefälle auf den Start- und Zielbereich geht.
Klar, der Schmerz und die Qual sind gegenwärtig, wenn man an seine Leistungsgrenze geht, aber im Großen und Ganzen sind alle Parameter im grünen Bereich.
Ich beende die erste Schleife nach 21 Minuten und 23 Sekunden. Die Teilnehmer des 5K-Laufes verabschieden sich Richtung Ziel, sodass es auf der Strecke leer und ruhig wird. Die Brille hat es heute verabsäumt, den Kontaktlinsen Platz zu machen, sodass mir Wassertropfen auf den Gläsern manchmal die glasklare Sicht nehmen. Trotz des Regenwetters ist Publikum entlang der Strecke, um uns Läufer lautstark und aufmunternd anzufeuern. Auch wenn ich sie nicht nutze, darf man die beiden Labestationen nicht unerwähnt lassen. Ehrenamtliche Helfer sorgen für Flüssigkeitsnachschub sowie für herzlichen Beifall und motivierende Zurufe.
Kilometer sechs bis zehn unterscheiden sich zeitmäßig kaum von den ersten fünf. Die Auswertung zeigt, dass ich die zweite Schleife sogar um 2 Sekunden schneller als die erste absolviert habe, sodass ich nach 42 Minuten und 44 Sekunden mit einer neuen persönlichen Bestzeit über 10 Kilometer über die Ziellinie laufe.
Eine sehr schöne, handgefertigte Finishermedaille aus Keramik in Form eines Eichhörnchens wird mir um den Hals gehängt. Köstliche Brote mit Aufstrich, Obst, Erdinger Alkoholfrei, Wasser, Iso sind gerichtet. Ich nehme ein paar Happen Brot zu mir, trinke ein alkoholfreies Bier und eile zur Duschmöglichkeit, um nicht vollends auszukühlen. Nun wird sich weisen, ob die Zeit für heißes Wasser schnell genug gewesen ist.
Fazit zur Veranstaltung? Eine glasklare römische I!
Es freut mich, sich wieder zu lesen ...
Wolfgang alias #42undmehr
Sonntag, 2. Oktober 2016
Mittwoch, 14. September 2016
10.09.2016: 6-Stunden-Lauf in Steyr - Laufbericht
6 Stunden Lauf Steyr |
Im "wirklichen" Läuferleben sind meine Gebeine nach der rund 150 minütigen Autofahrt schwer. Die schlafarme letzte Nacht, die lange Anreise und der Ausblick auf sommerliche Temperaturen mit Höchstwerten um die 28 Grad oder mehr lassen die Motivation auf einen Tiefpunkt sinken. Zweifel über die Erreichbarkeit des Zieles suchen mich heim. Ich fühle mich in Steyr plötzlich fehl am Platz.
Die Psyche in eine positive Richtung zu lenken, tut jetzt Not. Die Vorstellung des Glücksgefühls bei Erreichen der erhofften Distanz, leuchtende Kinderaugen beim Spielen mit dem von mir "erlaufenen" Kinderfahrzeug (siehe Spendenlauf) und Gedanken an meine Familie, die ich heute Abend wiedersehen werde, hieven mich aus dem moralischen Tief und lassen mich zum Wettkampfbüro gehen, um die Startunterlagen abzuholen.
Der administrative Teil gestaltet sich unkompliziert. Neben der Startnummer 22 erhalte ich im Goody-Bag neben üblichen Zugaben wie Mini-Toilettartikel, eine Flasche Apfelsaft, reichlich Informationslektüre auch - am heutigen Hitzetag beinahe provokant - einen Regenschirm. Bloß der bei solchen Veranstaltungen übliche Haftungsausschluss mit ".... nehme zur Kenntnis, dass .... blabla das Risiko von schweren Verletzungen bis hin zum T-Wort" jagt mir immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken.
Gemeinsam mit mir stehen rund 80 Einzelstarter des 6-Stunden-Laufes sowie eine Schar an Staffelläufer pünktlich um 10.00 Uhr am Start. In meiner Hosentasche befinden sich drei Salztabletten, die ich alle 90 Minuten zu mir nehmen werde. Dadurch erhoffe ich mir, von Muskelkrämpfen verschont zu bleiben.
Endlich geht es los. Die ersten beiden Runden nutze ich, um meinen Rhythmus zu finden. Zeit für das Streckenstudium werde ich noch zur Genüge haben. Immerhin muss ich für meine Zielerreichung den Kurs 44 mal umrunden. Bereits jetzt um 10 Uhr lässt sich erahnen, dass die Sonne heute gnadenlos sein und gehörig Schweiß fließen lassen wird. Ich entschließe mich frühzeitig, die Intervalle zur Flüssigkeitsaufnahme zu verkürzen und nehme meist alle zwei Runden Iso und Wasser zu mir.
Hinter der ersten Stunde ist ein Häkchen zu setzen. Nach 60 Minuten bin ich laut meinem Forerunner 10,4 Kilometer gelaufen. Der geübte Stundenläufer zählt Runden, nicht Kilometer. Aber dazu später noch mehr.
6 Stunden Lauf Steyr Streckenführung |
Hier stehen ein isotonisches Getränk von Nutrilite, Wasser sowie Mineralwasser, Cola, Bier und Apfelsaft bereit. Als feste Nahrung können Salzbrezel, Gurkenscheiben, Apfelspalten, Bananen, leckeren Kuchen, Kartoffel sowie Nudeln zu sich genommen werden.
Zwei Stunden sind gelaufen. Der Schweiß strömt aus allen Poren. Ich bin planmäßig on the Road. 20,6 Kilometer meldet mir Freund Garmin. Ein Moderator bemüht sich redlich, im Start-/Zielbereich für Unterhaltung und neueste Informationen zu sorgen. Ich trinke weiterhin alle zwei Runden Iso und Wasser, dazwischen nehme ich als feste Nahrung mal ein Stück Kuchen, ein paar Salzbrezel oder die eine oder andere Apfelspalte zu mir. Im späteren Verlauf des Rennens werde ich auch zu Cola und Bier greifen.
Ich bin versucht, mich für ein paar Runden vom Ipod begleiten zu lassen. Noch zu früh dafür, meldet sich das Gewissen! Es ist bestimmt ein Jahr her, dass ich mich auf einem Lauf von Musik ablenken habe lassen. Aber heute scheint es eine willkommene Abwechslung zu sein. Die Musikbegleitung wird auf Stunde fünf verschoben. Nach vier gelaufenen Stunden gilt es als vereinbart, dass ich mir als Belohnung den Ipod nehmen darf. Abgemacht!
Halftime! Die Beine fühlen sich geschundener an als ich es zu diesem Zeitpunkt erwartet habe. Ich halte mich zwar weiterhin mit einem deutlichen Plus an Strecke gut im Rennen, aber die hohen Temperaturen zehren an den Reserven.
Ein Blick auf den bei Start/Ziel installierten Live-Monitor verrät mir, dass ich 22 Runden gelaufen bin. Moment mal! Genau die Hälfte der von mir eingeforderten 44 Runden? Unter diesen Bedingungen ist "22 mal 1369" Meter eine anspruchsvolle Prüfung. Nach Adam Riese ergibt das Ergebnis eine gelaufene Streckenlänge von 30,1 km. Ein echter Schock, denn ich habe mich mit deutlichem Vorsprung auf mein Endziel im Rennen gewähnt.
Stimmt, ich habe mich von Anfang an nicht besonders auf die Ideallinie *) konzentriert. Dazu kommt der eine oder andere Meter Messabweichung meines GPS-Instrumentes. Der vermeintliche Vorsprung von einigen hundert Metern verpufft wie ein Tropfen Wasser auf dem heißen Asphalt des Steyr´s Rundkurs.
6 Stunden Lauf Steyr Laufbericht |
Die Motivation ist im Keller. Mit einem Schlag wird mir klar, dass die Zielerreichung nicht mehr realistisch ist. Ich muss mich aufrichten und suche nach positiven Aspekten. Ich führe mir vor Augen, dass ich mit den bereits erreichten 30 Kilometer schon eine Spendensumme von 180 Euro erlaufen bin. Das macht mich dann doch ein wenig Stolz und Plan B wird definiert: Minimalziel 55 Kilometer gilt es nun zu schaffen.
Die Strecke hat sich gefüllt. Um 13 Uhr sind die 3-Stunden-Läufer gestartet. Noch frisch und voller Elan teilen sie sich den Rundkurs nun mit uns.
Nach 29,5 Runden schließe ich die vierte Stunde ab. Die 40 (offiziellen) Kilometer sind geschafft. Noch exakt im 6-Minuten-Schnitt, aber ich habe zu kämpfen. Illusorisch zu glauben, dass ich das Tempo weitere zwei Stunden halten kann. Zeit für eine Belohnung. Ich halte kurz bei meiner am Streckenrand abgestellten Tasche und nehme den Ipod mit auf die folgenden Runden. Techno wie "Das Boot" bringt wieder etwas Schwung in meinen Laufschritt. Seiler und Speer´s schware Partie lässt mich schmunzeln . Beim Titel "Der Berg ruft" von K2 erinnere ich mich an den kürzlich gelaufenen Bergmarathon in Kainach bei Voitsberg (zum Laufbericht).
Trotz Salztabletten und regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr krampft nun regelmäßig mein linker Oberschenkelmuskel und zwingt mich immer wieder zu kurzen Stopps oder Geh-/Humpelpausen. Nun ist es wirklich hart. Aber der Schmerz wird vergehen. So wie jedes mal. Und die Freude und der Stolz wird bleiben. Laufen, das ist mein Ding!
Mein Focus ist weiterhin auf das Erreichen der 55 Kilometer gerichtet. Nach fünf Stunden stimmen mich 35 gelaufene Runden bzw. 48 Kilometer zuversichtlich, den heutigen Wettkampf den Umständen entsprechend doch noch einigermaßen erfolgreich abzuschließen.
Die letzten 60 Minuten bringen mir weitere 8 Kilometer. Punkt 16 Uhr erklären abgeschossene Feuerwerksraketen die Veranstaltung für beendet. Ich halte an, setze mich hin und warte auf die Vermessung der restlichen Meter. Eine wunderschöne, von der Lebenshilfe Steyr gefertigte Finisher-Medaille wird mir um den Hals gehängt und eine Flasche alkoholarmes Bier kredenzt. Ich werde beim 6-Stunden-Lauf in Steyr letztendlich mit 55,772 Kilometer im offiziellen Endergebnis auf Rang 30 von 78 Startern klassiert sein.
Resümee? Ich kann den 6-Stunden-Lauf in Steyr als sehr gut organisierte Veranstaltung vorbehaltlos weiterempfehlen. Langeweile stundenlanges im Kreis rennen? Fehlanzeige! Die Jagd nach Kilometer in einer vorgegebenen Anzahl von Stunden ist faszinierend und ein weiteres Puzzleteil in der Bandbreite unseres Laufsports. Es wird nicht mein letzter Stundenlauf gewesen sein.
Ich bin jetzt ein Ultraläufer!
Es freut mich, sich wieder zu lesen ...
Wolfgang alias #42undmehr
Samstag, 10. September 2016
Spendenlauf 2016 für den Pfarrkindergarten
Ein Spendenlauf für den Pfarrkindergarten Fernitz
Spontan kam mir die Idee, in Eigeninitiative einen Spendenlauf zu organisieren. Ich selbst habe bereits mehrfach am "Rote-Nasen-Lauf" teilgenommen, wo Sponsor-Partner für gelaufene Kilometer einen gewissen Betrag (meist einen Euro pro Kilometer) für ein Projekt zur Verfügung stellen. Mein Spendenlauf soll genau nach diesem Vorbild "funktionieren".
Der Austragungsort ist schnell fixiert. Ich habe bereits für den 6-Stunden-Lauf in Steyr genannt. Der Lauf findet am 10. September 2016 statt und mein Ziel ist es, an die 60 Kilometer zu laufen. Ein Stundenlauf bietet sich für das Vorhaben, per Kilometer "bezahlt" zu werden, an.
Auch ein Projekt ist schnell gefunden: Der Pfarrkindergarten Fernitz wünscht sich weitere Kinderfahrzeuge wie z.B. einen Roller oder eine Murmelbahn und freut sich auf finanzielle Unterstützung.
Gesagt, getan! So trat ich an ortsansässige Unternehmen mit der Bitte heran, pro von mir am 10. September 2016 gelaufenen Kilometer einen Euro an den Pfarrkindergarten Fernitz zu spenden.
Mit riesengroßer Freude darf ich verkünden, dass sich bereits erste Sponsor-Partner für meinen Spendenlauf für den Pfarrkindergarten Fernitz gefunden haben. Ich bedanke mich herzlichst bei nachfolgenden Unternehmen, die meinen Spendenlauf zu Gunsten des Pfarrkindergartens Fernitz mit einem Euro pro Kilometer unterstützen:
Konditorei Eis Kaffee Purkarthofer
Kirchplatz 6, 8072 Fernitz
Fahrradservice Fernitz
Erzherzog-Johann-Platz 21, 8072 Fernitz
SPAR FERNITZ-MELLACH
Kalsdorferstraße 8, 8072 Fernitz
LIEB BAU WEIZ GmbH & CO KG
Birkfelder Straße 40, 8160 Weiz
Lechmann Limonaden GmbH
Grazerstraße 20, 8072 Fernitz
CEM´S PIZZA
Coskun & Partner OG
Kalsdorferstraße 6, 8072 Fernitz
PICFLY.AT
DI (FH) Thomas K. Eberhard Ing.
Raxweg 11/16
8401 Kalsdorf bei Graz
Spontan kam mir die Idee, in Eigeninitiative einen Spendenlauf zu organisieren. Ich selbst habe bereits mehrfach am "Rote-Nasen-Lauf" teilgenommen, wo Sponsor-Partner für gelaufene Kilometer einen gewissen Betrag (meist einen Euro pro Kilometer) für ein Projekt zur Verfügung stellen. Mein Spendenlauf soll genau nach diesem Vorbild "funktionieren".
Der Austragungsort ist schnell fixiert. Ich habe bereits für den 6-Stunden-Lauf in Steyr genannt. Der Lauf findet am 10. September 2016 statt und mein Ziel ist es, an die 60 Kilometer zu laufen. Ein Stundenlauf bietet sich für das Vorhaben, per Kilometer "bezahlt" zu werden, an.
Auch ein Projekt ist schnell gefunden: Der Pfarrkindergarten Fernitz wünscht sich weitere Kinderfahrzeuge wie z.B. einen Roller oder eine Murmelbahn und freut sich auf finanzielle Unterstützung.
Gesagt, getan! So trat ich an ortsansässige Unternehmen mit der Bitte heran, pro von mir am 10. September 2016 gelaufenen Kilometer einen Euro an den Pfarrkindergarten Fernitz zu spenden.
*trommelwirbel* DIE SPONSOR-PARTNER *trommelwirbel*
Mit riesengroßer Freude darf ich verkünden, dass sich bereits erste Sponsor-Partner für meinen Spendenlauf für den Pfarrkindergarten Fernitz gefunden haben. Ich bedanke mich herzlichst bei nachfolgenden Unternehmen, die meinen Spendenlauf zu Gunsten des Pfarrkindergartens Fernitz mit einem Euro pro Kilometer unterstützen:
Konditorei Eis Kaffee Purkarthofer
Kirchplatz 6, 8072 Fernitz
Fahrradservice Fernitz
Erzherzog-Johann-Platz 21, 8072 Fernitz
SPAR FERNITZ-MELLACH
Kalsdorferstraße 8, 8072 Fernitz
LIEB BAU WEIZ GmbH & CO KG
Birkfelder Straße 40, 8160 Weiz
Grazerstraße 20, 8072 Fernitz
CEM´S PIZZA
Coskun & Partner OG
Kalsdorferstraße 6, 8072 Fernitz
PICFLY.AT
DI (FH) Thomas K. Eberhard Ing.
Raxweg 11/16
8401 Kalsdorf bei Graz
Donnerstag, 25. August 2016
"Kulturschock" vorprogrammiert!
Das nächste kräftezehrende Training ist abgearbeitet. Nach einer Aufwärm-Einheit habe ich mir 5 mal 1,5 Kilometer im Tempo "5 min/km, also 12 km/h" mit jeweils 3 min Trabpause verordnet; als Nachschlag gab es am Ende noch etwas schnellere 800 Meter. Nach kurzem Auslaufen freut sich der Körper nun auf einen Ruhetag.
Die letzte fordernde Belastungswoche vor dem nächsten Saisonziel, dem 6-Stunden-Lauf in Steyr, ist in vollem Gang. Die Beine signalisieren ausgepowert zu sein und flehen zeitweise um Gnade und Erholung; aber noch wartet die eine oder andere Trainingseinheit einschließlich eines langen Dauerlaufes über 35 bis 40 Kilometer. Im Anschluss wird in den darauf folgenden beiden Wochen das Training im Umfang jedoch deutlich reduziert, um am "Raceday" bestmöglich vorbereitet am Start zu stehen. Ich bin bis zum heutigen Tag in diesem Jahr knapp über 1600 Kilometer gelaufen.
An der Startlinie eines 1369 Meter langen Rundkurses werde ich um Punkt 10.00 Uhr auf den Startschuss warten. Inmitten eines Industriegebietes zwischen Hallen von Steyr Motors und Kappa Filter Systems! Vor drei Wochen durfte ich mich an den landschaftlich wunderschönen Ausblicken beim Kainacher Bergmarathon erfreuen, bald werde ich eine unspektakuläre Schleife mit dem Ziel in Angriff nehmen, diese bis 16.00 Uhr wenigstens 40 mal zu umlaufen.
Der "Kulturschock" scheint also vorprogrammiert. Die Bezeichnung "Rundkurs" ist für diese Streckenführung schmeichelhaft. Nüchtern betrachtet ist es ein "Hin- und Zurück-Kurs mit Umkehrschleifen".
Es wird mein erster Lauf dieser Art sein. 6 Stunden sind am 10. September also Zeit, um so viele Kilometer als möglich zu laufen. Monotonie pur! Aber wie schon in einem anderen Bericht geschrieben, bin ich offen für sehr viele Varianten des Laufsports und bezeichne mich daher als Allrounder.
Zweifelsfrei hat diese überschaubare Strecke auch ihre Vorzüge: Man läuft je nach eingeschlagenem Tempo alle 6 bis 10 Minuten an seiner Tasche und an einer Verpflegungsstelle vorbei. Wenn man es bleiben lassen möchte, hat man maximal knapp 700 Meter zum Start-/Zielbereich, vorausgesetzt man wählt den kürzeren Weg. So gesehen eine risikoarme Möglichkeit, die Grenze zum derzeit Machbaren auszuloten.
Mein Minimalziel ist mit 55 Kilometer gesetzt. Weniger gelaufene Kilometer wären eine große Enttäuschung. Positiv denken heißt das Zauberwort, daher wird nach vorne geblickt und als Ziel 60 Kilometer definiert. Bin ich also nach 6 Stunden Wettkampfzeit 44 oder mehr Runden gelaufen, freut es nicht nur mich, sondern auch dem Pfarrkindergarten Fernitz-Mellach. Denn gekoppelt an meine Leistung ist die Spende, die der Kindergarten für den Ankauf eines neuen Kinderfahrzeuges oder einer Murmelbahn zu erwarten hat.
Da jeder Kilometer4,50 Euro EDIT: mittlereile 6 Euro für die gute Sache einbringt, wird diese zusätzliche Motivation hoffentlich zur Erreichung meines Zieles beitragen.
Es freut mich, sich wieder zu lesen ...
Wolfgang alias #42undmehr
Die letzte fordernde Belastungswoche vor dem nächsten Saisonziel, dem 6-Stunden-Lauf in Steyr, ist in vollem Gang. Die Beine signalisieren ausgepowert zu sein und flehen zeitweise um Gnade und Erholung; aber noch wartet die eine oder andere Trainingseinheit einschließlich eines langen Dauerlaufes über 35 bis 40 Kilometer. Im Anschluss wird in den darauf folgenden beiden Wochen das Training im Umfang jedoch deutlich reduziert, um am "Raceday" bestmöglich vorbereitet am Start zu stehen. Ich bin bis zum heutigen Tag in diesem Jahr knapp über 1600 Kilometer gelaufen.
An der Startlinie eines 1369 Meter langen Rundkurses werde ich um Punkt 10.00 Uhr auf den Startschuss warten. Inmitten eines Industriegebietes zwischen Hallen von Steyr Motors und Kappa Filter Systems! Vor drei Wochen durfte ich mich an den landschaftlich wunderschönen Ausblicken beim Kainacher Bergmarathon erfreuen, bald werde ich eine unspektakuläre Schleife mit dem Ziel in Angriff nehmen, diese bis 16.00 Uhr wenigstens 40 mal zu umlaufen.
Der "Kulturschock" scheint also vorprogrammiert. Die Bezeichnung "Rundkurs" ist für diese Streckenführung schmeichelhaft. Nüchtern betrachtet ist es ein "Hin- und Zurück-Kurs mit Umkehrschleifen".
Danke an "6-Stunden-Lauf-Steyr" für die Bereitstellung des Fotos |
Zweifelsfrei hat diese überschaubare Strecke auch ihre Vorzüge: Man läuft je nach eingeschlagenem Tempo alle 6 bis 10 Minuten an seiner Tasche und an einer Verpflegungsstelle vorbei. Wenn man es bleiben lassen möchte, hat man maximal knapp 700 Meter zum Start-/Zielbereich, vorausgesetzt man wählt den kürzeren Weg. So gesehen eine risikoarme Möglichkeit, die Grenze zum derzeit Machbaren auszuloten.
Mein Minimalziel ist mit 55 Kilometer gesetzt. Weniger gelaufene Kilometer wären eine große Enttäuschung. Positiv denken heißt das Zauberwort, daher wird nach vorne geblickt und als Ziel 60 Kilometer definiert. Bin ich also nach 6 Stunden Wettkampfzeit 44 oder mehr Runden gelaufen, freut es nicht nur mich, sondern auch dem Pfarrkindergarten Fernitz-Mellach. Denn gekoppelt an meine Leistung ist die Spende, die der Kindergarten für den Ankauf eines neuen Kinderfahrzeuges oder einer Murmelbahn zu erwarten hat.
Da jeder Kilometer
Es freut mich, sich wieder zu lesen ...
Wolfgang alias #42undmehr
Dienstag, 16. August 2016
Offen sein für die Bandbreite des Laufsports
Läufst du gerne auf abgesperrten Straßenzügen in Großstadt-Metropolen, gesäumt von Zuschauermassen und verbindest deine Wettkämpfe mit Sightseeing? Oder bewegst du dich gerne in den Bergen auf technisch anspruchsvollen Single-Trails, wo eine atemberaubende Naturkulisse für die Strapazen und für das ausbleibende Publikum entschädigt? Welcher Lauftyp bist du?
Scheuklappen weg; Allrounder sein!
Ich selbst bin mittlerweile ein überzeugter Allrounder. Ich laufe meinen langen Dauerlauf auf ebener geteerter Straße, mache am anderen Tag mein Intervall-Training auf Single-Trails im Wald und nehme dann wieder an einem Landschaftsmarathon im südsteirischen Hügelland teil.
Jeder dieser abwechslungsreichen Läufe macht Freude. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, offen für die große Bandbreite unseres Sports zu sein und Neues zu versuchen.
Stadtläufe: Laufend eine neue Stadt zu entdecken, ist für uns Läufer zweifelsfrei eine schöne Sache. Stadtkurse führen an Sehenswürdigkeiten vorbei und bieten in der Regel ein großes Publikum. Wer sich nicht gerne einsam fühlt, ist bei einem Stadtlauf ebenfalls gut aufgehoben. Bei etablierten Markt- oder Stadtläufen gibt es kaum Streckenabschnitte, wo nicht Mitläufer in Sichtweite sind. Als weiteres Plus zählt sicherlich die Vielzahl von verschiedenen Streckenlängen, die meist angeboten werden. So ist man mit recht überschaubaren Trainingsaufwand bald fit für den ersten "Hobbylauf" über 5000 Meter.
Ich rate dazu, sich die ersten Wettkampfsporen bei einem gut gebuchten Stadt- oder Marktlauf zu verdienen. Die für eine solche Veranstaltung unbedingt erforderliche Ausrüstung beschränkt sich auf ein Paar Laufschuhe, eine sportlichen Bekleidung und natürlich eine der Distanz angemessene Vorbereitungszeit.
Zusätzliches Plus: Trainingsreiz!
Eine Trailstrecke in den Bergen beansprucht mitunter andere Muskelpartien als ein Marathon auf einem flachen Stadtkurs, sodass durch verschiedenste Streckenprofile und Laufuntergründe neue Trainingsreize gesetzt werden. Auf langen Dauerläufen gesammelte Grundlagenausdauer hilft dir in kupiertem Gelände weiter, wo technisch anspruchsvolles Laufen wiederum deinen Laufstil verbessert und deine Koordination und Reaktionsfähigkeit stärkt.
Während man bei ebenen Stadtläufen ein Tempo konstant zu halten versucht, gestaltet sich ein Berg-/Traillauf kreislauftechnisch anspruchsvoller. Bedingt durch das profilierte Gelände "schießt" bergauf schon mal der Puls in die Höhe, um sich dann auf flachen Passagen oder Abschnitten mit Gefälle zu erholen. Der Blick muss dabei auf den Laufuntergrund gerichtet sein, um Stürze und damit verbundenes Verletzungsrisiko zu verhindern. Traillaufen fördert somit auch die Koordinationsfähigkeit. Traillaufen bringt den Körper und den Geist auf ein neues Leistungslevel.
Dein letzter Marktlauf führte dich über 4 Runden zu je 2,5 Kilometer durch enge Häuserschluchten? Du suchst laufend Abwechslung, fühlst dich aber für einen Trail mit zweitausend Höhenmeter und technisch schwierig zu laufenden Bergpfaden (noch) nicht bereit? Darf ich vorstellen: Der Landschaftsmarathon!
Die Schönheit der Natur genießen, steht für mich bei Landschaftsläufen an erster Stelle. Die Läufe finden größtenteils auf asphaltierten Wegen statt, sodass der Blick weg vom meist ebenen Laufuntergrund auf Täler, Weiden, Wälder, Hügel und Dörfer gerichtet werden kann.
Ich persönlich bin ein Fan von Läufen von A nach B, so wie es zum Beispiel der Welsch-Marathon in der Südsteiermark ist. Der Lauf startet in Wies und endet im 42,2 Kilometer entfernten Ehrenhausen (im darauf folgenden Jahr in die entgegen gesetzte Richtung). Diese Streckenläufe verstärken im Vergleich zu Rundkursen das Gefühl, "weiter" gelaufen zu sein, viel Neues entdeckt und Großes geleistet zu haben.
Ausrüstung für den Trail
Die Verpflegestellen sind auf langen Trailstrecken rarer als bei Stadtläufen, wo man quasi bei jeder Häuserecke Wasser, Iso und Bananen kredenzt bekommt. In der Trailszene, speziell bei Ultra-Trailläufen, setzt man auf mehr Autonomie. Eine Distanz von 10 Kilometer und mehr kann zwischen der einen und der nächsten Labestelle dazwischen liegen. Hat man einen sehr anspruchsvollen Streckenabschnitt vor sich, kann man für diese Distanz schon mal 1,5 oder 2 Stunden benötigen. Ein Laufrucksack ist daher unbedingt zu empfehlen bzw. wird großteils reglementarisch verlangt. Er bietet nicht nur Platz für Flüssigkeit, man kann mit ihm auch ein Smartphone sowie ein kleines Erste-Hilfe-Paket oder Ersatzkleidung mitführen.
Auf matschigem Terrain oder im Hochgebirge sind Trailschuhe zu empfehlen. Zum Unterschied zu "normalen" Laufschuhen bieten Trailschuhe ein entsprechend tiefes und rutschfestes Profil, um auf nassen Steinen, Geröllwegen oder matschigen Wald- und Wiesenpassagen entsprechend Halt zu finden. Eine stabil ausgeführte Zehenbox schützt den Fuß vor Verletzungen durch Wurzeln und spitzen Steinen.
Ich selbst bin mittlerweile ein überzeugter Allrounder. Ich laufe meinen langen Dauerlauf auf ebener geteerter Straße, mache am anderen Tag mein Intervall-Training auf Single-Trails im Wald und nehme dann wieder an einem Landschaftsmarathon im südsteirischen Hügelland teil.
Jeder dieser abwechslungsreichen Läufe macht Freude. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, offen für die große Bandbreite unseres Sports zu sein und Neues zu versuchen.
Graz-Marathon 2014 |
Ich rate dazu, sich die ersten Wettkampfsporen bei einem gut gebuchten Stadt- oder Marktlauf zu verdienen. Die für eine solche Veranstaltung unbedingt erforderliche Ausrüstung beschränkt sich auf ein Paar Laufschuhe, eine sportlichen Bekleidung und natürlich eine der Distanz angemessene Vorbereitungszeit.
Zusätzliches Plus: Trainingsreiz!
Eine Trailstrecke in den Bergen beansprucht mitunter andere Muskelpartien als ein Marathon auf einem flachen Stadtkurs, sodass durch verschiedenste Streckenprofile und Laufuntergründe neue Trainingsreize gesetzt werden. Auf langen Dauerläufen gesammelte Grundlagenausdauer hilft dir in kupiertem Gelände weiter, wo technisch anspruchsvolles Laufen wiederum deinen Laufstil verbessert und deine Koordination und Reaktionsfähigkeit stärkt.
Während man bei ebenen Stadtläufen ein Tempo konstant zu halten versucht, gestaltet sich ein Berg-/Traillauf kreislauftechnisch anspruchsvoller. Bedingt durch das profilierte Gelände "schießt" bergauf schon mal der Puls in die Höhe, um sich dann auf flachen Passagen oder Abschnitten mit Gefälle zu erholen. Der Blick muss dabei auf den Laufuntergrund gerichtet sein, um Stürze und damit verbundenes Verletzungsrisiko zu verhindern. Traillaufen fördert somit auch die Koordinationsfähigkeit. Traillaufen bringt den Körper und den Geist auf ein neues Leistungslevel.
Blick auf die "steirische Toskana" |
Die Schönheit der Natur genießen, steht für mich bei Landschaftsläufen an erster Stelle. Die Läufe finden größtenteils auf asphaltierten Wegen statt, sodass der Blick weg vom meist ebenen Laufuntergrund auf Täler, Weiden, Wälder, Hügel und Dörfer gerichtet werden kann.
Ich persönlich bin ein Fan von Läufen von A nach B, so wie es zum Beispiel der Welsch-Marathon in der Südsteiermark ist. Der Lauf startet in Wies und endet im 42,2 Kilometer entfernten Ehrenhausen (im darauf folgenden Jahr in die entgegen gesetzte Richtung). Diese Streckenläufe verstärken im Vergleich zu Rundkursen das Gefühl, "weiter" gelaufen zu sein, viel Neues entdeckt und Großes geleistet zu haben.
Single-Trail |
Die Verpflegestellen sind auf langen Trailstrecken rarer als bei Stadtläufen, wo man quasi bei jeder Häuserecke Wasser, Iso und Bananen kredenzt bekommt. In der Trailszene, speziell bei Ultra-Trailläufen, setzt man auf mehr Autonomie. Eine Distanz von 10 Kilometer und mehr kann zwischen der einen und der nächsten Labestelle dazwischen liegen. Hat man einen sehr anspruchsvollen Streckenabschnitt vor sich, kann man für diese Distanz schon mal 1,5 oder 2 Stunden benötigen. Ein Laufrucksack ist daher unbedingt zu empfehlen bzw. wird großteils reglementarisch verlangt. Er bietet nicht nur Platz für Flüssigkeit, man kann mit ihm auch ein Smartphone sowie ein kleines Erste-Hilfe-Paket oder Ersatzkleidung mitführen.
Mein Laufrucksack |
Auf matschigem Terrain oder im Hochgebirge sind Trailschuhe zu empfehlen. Zum Unterschied zu "normalen" Laufschuhen bieten Trailschuhe ein entsprechend tiefes und rutschfestes Profil, um auf nassen Steinen, Geröllwegen oder matschigen Wald- und Wiesenpassagen entsprechend Halt zu finden. Eine stabil ausgeführte Zehenbox schützt den Fuß vor Verletzungen durch Wurzeln und spitzen Steinen.
Das Gefühl der Freiheit
Hat man sich einen Laufrucksack gekauft, wird man ihn nicht mehr missen wollen. Er erfüllt nicht nur bei Trailläufen seinen Nutzen, er gibt uns auch auf Trainingsläufen die Möglichkeit, nicht stur an einer Laufroute mit bekannten Trinkwasserbrunnen festzuhalten. Laufend die Welt entdecken, heißt nun das Motto.
Sei spontan! Mache deine Trainingseinheiten zu Erlebnisläufe. Bewege dich runter von der Asphaltstraße, laufe den Waldweg empor, quere die Wiese um für die nächsten Kilometer wieder auf befestigtem Weg zu laufen. Bringe Abwechslung in deinen Laufalltag.
Der Erfolg wird sich einstellen! Zugegeben, es verlangt einige Zeit an Training. Aber die Fähigkeit, zu jeder Tages- und Nachtstunde 4 oder mehr Stunden laufen zu können, gibt ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit.
Hat man sich einen Laufrucksack gekauft, wird man ihn nicht mehr missen wollen. Er erfüllt nicht nur bei Trailläufen seinen Nutzen, er gibt uns auch auf Trainingsläufen die Möglichkeit, nicht stur an einer Laufroute mit bekannten Trinkwasserbrunnen festzuhalten. Laufend die Welt entdecken, heißt nun das Motto.
Sei spontan! Mache deine Trainingseinheiten zu Erlebnisläufe. Bewege dich runter von der Asphaltstraße, laufe den Waldweg empor, quere die Wiese um für die nächsten Kilometer wieder auf befestigtem Weg zu laufen. Bringe Abwechslung in deinen Laufalltag.
Der Erfolg wird sich einstellen! Zugegeben, es verlangt einige Zeit an Training. Aber die Fähigkeit, zu jeder Tages- und Nachtstunde 4 oder mehr Stunden laufen zu können, gibt ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit.
Montag, 8. August 2016
07.08.2016: Kainacher Bergmarathon - Laufbericht
Ich bin auf dem Weg in den Ort Kainach bei Voitsberg. Es erwartet mich heute mit dem Kainacher Bergmarathon ein anspruchsvoller Marathon mit Überlänge. Die letztendlich 44,5 Kilometern sind mit 1800 positiven Höhenmetern gespickt. Dazu kommt der Umstand, dass bis auf wenige Asphaltkilometer der Großteil der Strecke auf Wiesenwegen, Single-Trails, Geröllpassagen, Auf- und Abstiegen mit kniehohem Fels gelaufen wird. Der Kainacher Bergmarathon zählt daher mit Recht zu den anspruchsvollsten Rennen in der Steiermark und ist meine bislang größte läuferische Herausforderung.
Bin ich heute dafür bereit? Diese Frage stelle ich mir seit gestern Abend zunehmend. An eine solche läuferische Herausforderung sollte man eigentlich getapert an´s Werk gehen. Tapering bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man vor dem Wettkampf auf effiziente Weise das Training reduziert und entsprechend "ausgeruht" an den Start geht. Aber dieser Wettkampf dient mir lediglich als zusätzlicher Trainingslauf für das nächste Saisonziel, dem 6-Stunden-Lauf in Steyr. Am letzten Wochenende stand ein 33 Kilometer langer Trainingslauf in das Wellenbad Gleisdorf am Programm. Letzten Montag war ich am Golfplatz, Dienstag, Mittwoch und Freitag hatte ich Lauf-Trainingseinheiten. Am Ende des heutigen Laufes werde ich eine Wochensumme von knapp 80 Kilometer gelaufen sein.
Die Abholung der Startunterlagen gestaltet sich unkompliziert. Das "Wettkampfbüro" ist in der Volksschule Kainach einquartiert. Umkleiden und Duschen stehen hier ebenfalls zur Verfügung.
Gemeinsam mit weiteren 87 Einzelläufern stehe ich am Start. Für meine Familie zu Hause habe ich "live tracking" aktiviert. So kann mein Fortschritt wieder in Echtzeit am Smartphone daheim verfolgt werden. Zusätzlich nutze ich heute erstmals eine weitere Funktion meines Garmin 920XT. Ich habe mir gestern den GPX-File der Laufstrecke auf meine Laufuhr geladen. Mit der Navigationsfunktion werde ich heute darauf hingewiesen werden, wenn ich die Stecke verlasse und ich in Begriff bin, mich zu verlaufen.
3, 2, 1, Start. Die ersten rund 1,5 Kilometer führen auf noch halbwegs flacher Asphaltstraße aus dem Ort Kainach. Dann folgt bereits der erste steile Anstieg auf einem Wiesenweg, der von den Regenfällen vor zwei Tagen recht aufgeweicht ist. Laut Streckenprofil wird es bis Kilometer 17 kontinuierlich steigen. Das tut es letztendlich auch ;-). Teilweise finden wir Läufer noch gut laufbare Aufwärtspassagen vor; an manchen steilen Anstiegen geht es nur mehr mit Tippel-Schritten oder gar nur mehr im Gehschritt voran.
Ich laufe mittlerweile 2 Stunden ununterbrochen aufwärts. Über die Roßbachalpe geht es dem höchsten Punkt der Strecke entgegen. Sehr viele Kuhgatter müssen passiert werden. Mancherorts stellt sich Familie Kuhli-Muh einfach in den Weg, um das merkwürdige Treiben der bunten Laufgestalten aus nächster Nähe zu beobachten. Für mich als kleiner Rindvieh-Angsthase ist es eine zusätzliche Herausforderung, mich an den wiederkauenden Vierbeinern vorbei zu schummeln.
"Hier oben" sind wunderbare Single-Trails zu laufen. Durch die teilweise hohen Steinstufen ist dieser Streckenabschnitt technisch besonders anspruchsvoll und bedarf große Aufmerksamkeit, um nicht zu stürzen. Verletzungen wären hier bei einem "Stolperer" vorprogrammiert. Ein wundervoller Ausblick weit über das Tal hinaus entschädigt für die Mühen des Aufstieges.
Nun folgt der steilste Streckenabstieg. In der beinahe Vertikalen geht es über ausgewaschene Pfade mit wieder teils kniehohen Stufen zum Gleinalm-Schutzhaus, wo eine der rund 10 Versorgungsstellen eingerichtet ist.
An den Labestellen werden neben Iso und Wasser auch Cola sowie Bananen und Energie-Riegel angeboten. Zudem findet man gut gelaunte Helfer mit aufmunternden und motivierenden Worten vor. An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die gute Betreuung entlang der Strecke.
Nach einem welligen, etwas steinigen Waldweg wird die sogenannte Lipizzanerweide durchlaufen. Die Halbmarathonmarke erreiche ich nach etwa 2 Stunden und 45 Minuten. Ich habe also für die 21 Kilometer gut eine Stunde länger gebraucht als ich bei einem Halbmarathon auf flacher Asphaltstrecke benötigen würde. Zu diesem Zeitpunkt ist mir bereits klar, dass die anvisierte Endzeit mit 5 Stunden kaum erreichbar sein wird.
Die Strecke fällt jetzt zwar größtenteils, macht sie aber durch unebenen Laufuntergrund nicht einfacher zu laufen. Eher im Gegenteil. Ich habe mich gegen einen Trailschuh entschieden und laufe mit meinen Adidas Sequence Boost. In Querpassagen geben sie meinen Füßen zu wenig Längsführung und die Sohle schützt meine Füße kaum gegen den teilweise spitzsteinigen Untergrund. Dass ich bereits eine riesengroße Blase an einer Zehe des linken Fußes habe, werde ich erst morgen feststellen. Zu sehr lenken die Schmerzen in der vorderen Oberschenkelmuskulatur von allen übrigen kleineren Weh-Wehchen ab.
Denn die Oberschenkelstrecker haben mittlerweile genug vom "Bergab-laufen". Er schmerzt beidbeinig bei jedem Schritt. Aber wie heißt es so schön: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Und so wird es auch heute sein.
Die "giftigen" Gegenanstiege und schmalen Pfade machen die Strecke weiterhin sehr anspruchsvoll und kosten Zeit. Gegenhänge sind mittlerweile eine gern gesehene Abwechslung und Entspannung für die Muskulatur. Dieser Lauf lehrt, dass aufwärts laufen deutlich angenehmer sein kann als bergab.
Aber gute 4 Kilometer geht es noch nach unten zurück in den Ort Kainach. Der trailige Laufuntergrund ist nach fast 5 Stunden Asphalt gewichen. Ich muss auf diesem Gefällestück zweimal kurz anhalten, um mein Gebein zu lockern.
Im Tal angelangt, labe ich mich an der letzten Verpflegestelle und nehme die abschließende sogenannte "Sadistenschleife" in Angriff. Woher der Name? Man befindet sich eigentlich unmittelbar vor dem Ziel, aber die Strecke führt nochmals weg vom Ortszentrum und macht eine Schleife. Es geht nochmals für ein paar hundert Meter nach oben. Meinen Oberschenkeln freut´s. Aber wo es nach oben geht, geht es in der Regel - speziell wenn es sich um einen Rundkurs handelt - auch wieder nach unten. Diese finalen Meter werden nun wieder auf geschottertem Weg gelaufen und können mir nichts mehr anhaben.
Unter persönlicher Ankündigung durch den Platzsprecher laufe ich nach 5 Stunden und 23 Minuten auf dem 35. Platz von 88 Teilnehmern in das Ziel.
Fazit
Der Kainachder Bergmarathon wird vom TUS Kainach, der Sektion Leichtathletik und Triathlon, organisiert. Das Nenngeld ist mit einem Preis ab 40 Euro bis zu 55 Euro im Fall der Nachnennung für einen Landschaftslauf im höheren Bereich angesiedelt. Dafür erhält man ein Finisher-Shirt aus Funktionsfaser sowie eine Tageseintrittskarte für die Therme Nova in Köflach und weitere Zugaben wie Müsli-Riegel, Getränk, Produktproben etc. Angesichts dieser großzügigen Beigaben und auch Dank der tollen Organisation und Verpflegung vor Ort scheint das Startgeld angemessen.
Die Strecke selbst ist technisch sehr anspruchsvoll und ist bedingt durch die Länge und Höhenmeter eher gut trainierten Läufern vorbehalten. Die Strapazen werden jedoch mit wunderbaren Ausblicken entschädigt. Ich kann den Kainacher Bergmarathon vorbehaltlos weiterempfehlen.
Bin ich heute dafür bereit? Diese Frage stelle ich mir seit gestern Abend zunehmend. An eine solche läuferische Herausforderung sollte man eigentlich getapert an´s Werk gehen. Tapering bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man vor dem Wettkampf auf effiziente Weise das Training reduziert und entsprechend "ausgeruht" an den Start geht. Aber dieser Wettkampf dient mir lediglich als zusätzlicher Trainingslauf für das nächste Saisonziel, dem 6-Stunden-Lauf in Steyr. Am letzten Wochenende stand ein 33 Kilometer langer Trainingslauf in das Wellenbad Gleisdorf am Programm. Letzten Montag war ich am Golfplatz, Dienstag, Mittwoch und Freitag hatte ich Lauf-Trainingseinheiten. Am Ende des heutigen Laufes werde ich eine Wochensumme von knapp 80 Kilometer gelaufen sein.
Die Abholung der Startunterlagen gestaltet sich unkompliziert. Das "Wettkampfbüro" ist in der Volksschule Kainach einquartiert. Umkleiden und Duschen stehen hier ebenfalls zur Verfügung.
Gemeinsam mit weiteren 87 Einzelläufern stehe ich am Start. Für meine Familie zu Hause habe ich "live tracking" aktiviert. So kann mein Fortschritt wieder in Echtzeit am Smartphone daheim verfolgt werden. Zusätzlich nutze ich heute erstmals eine weitere Funktion meines Garmin 920XT. Ich habe mir gestern den GPX-File der Laufstrecke auf meine Laufuhr geladen. Mit der Navigationsfunktion werde ich heute darauf hingewiesen werden, wenn ich die Stecke verlasse und ich in Begriff bin, mich zu verlaufen.
3, 2, 1, Start. Die ersten rund 1,5 Kilometer führen auf noch halbwegs flacher Asphaltstraße aus dem Ort Kainach. Dann folgt bereits der erste steile Anstieg auf einem Wiesenweg, der von den Regenfällen vor zwei Tagen recht aufgeweicht ist. Laut Streckenprofil wird es bis Kilometer 17 kontinuierlich steigen. Das tut es letztendlich auch ;-). Teilweise finden wir Läufer noch gut laufbare Aufwärtspassagen vor; an manchen steilen Anstiegen geht es nur mehr mit Tippel-Schritten oder gar nur mehr im Gehschritt voran.
Ich laufe mittlerweile 2 Stunden ununterbrochen aufwärts. Über die Roßbachalpe geht es dem höchsten Punkt der Strecke entgegen. Sehr viele Kuhgatter müssen passiert werden. Mancherorts stellt sich Familie Kuhli-Muh einfach in den Weg, um das merkwürdige Treiben der bunten Laufgestalten aus nächster Nähe zu beobachten. Für mich als kleiner Rindvieh-Angsthase ist es eine zusätzliche Herausforderung, mich an den wiederkauenden Vierbeinern vorbei zu schummeln.
"Hier oben" sind wunderbare Single-Trails zu laufen. Durch die teilweise hohen Steinstufen ist dieser Streckenabschnitt technisch besonders anspruchsvoll und bedarf große Aufmerksamkeit, um nicht zu stürzen. Verletzungen wären hier bei einem "Stolperer" vorprogrammiert. Ein wundervoller Ausblick weit über das Tal hinaus entschädigt für die Mühen des Aufstieges.
Nun folgt der steilste Streckenabstieg. In der beinahe Vertikalen geht es über ausgewaschene Pfade mit wieder teils kniehohen Stufen zum Gleinalm-Schutzhaus, wo eine der rund 10 Versorgungsstellen eingerichtet ist.
An den Labestellen werden neben Iso und Wasser auch Cola sowie Bananen und Energie-Riegel angeboten. Zudem findet man gut gelaunte Helfer mit aufmunternden und motivierenden Worten vor. An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die gute Betreuung entlang der Strecke.
Nach einem welligen, etwas steinigen Waldweg wird die sogenannte Lipizzanerweide durchlaufen. Die Halbmarathonmarke erreiche ich nach etwa 2 Stunden und 45 Minuten. Ich habe also für die 21 Kilometer gut eine Stunde länger gebraucht als ich bei einem Halbmarathon auf flacher Asphaltstrecke benötigen würde. Zu diesem Zeitpunkt ist mir bereits klar, dass die anvisierte Endzeit mit 5 Stunden kaum erreichbar sein wird.
Die Strecke fällt jetzt zwar größtenteils, macht sie aber durch unebenen Laufuntergrund nicht einfacher zu laufen. Eher im Gegenteil. Ich habe mich gegen einen Trailschuh entschieden und laufe mit meinen Adidas Sequence Boost. In Querpassagen geben sie meinen Füßen zu wenig Längsführung und die Sohle schützt meine Füße kaum gegen den teilweise spitzsteinigen Untergrund. Dass ich bereits eine riesengroße Blase an einer Zehe des linken Fußes habe, werde ich erst morgen feststellen. Zu sehr lenken die Schmerzen in der vorderen Oberschenkelmuskulatur von allen übrigen kleineren Weh-Wehchen ab.
Denn die Oberschenkelstrecker haben mittlerweile genug vom "Bergab-laufen". Er schmerzt beidbeinig bei jedem Schritt. Aber wie heißt es so schön: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Und so wird es auch heute sein.
Die "giftigen" Gegenanstiege und schmalen Pfade machen die Strecke weiterhin sehr anspruchsvoll und kosten Zeit. Gegenhänge sind mittlerweile eine gern gesehene Abwechslung und Entspannung für die Muskulatur. Dieser Lauf lehrt, dass aufwärts laufen deutlich angenehmer sein kann als bergab.
Aber gute 4 Kilometer geht es noch nach unten zurück in den Ort Kainach. Der trailige Laufuntergrund ist nach fast 5 Stunden Asphalt gewichen. Ich muss auf diesem Gefällestück zweimal kurz anhalten, um mein Gebein zu lockern.
Im Tal angelangt, labe ich mich an der letzten Verpflegestelle und nehme die abschließende sogenannte "Sadistenschleife" in Angriff. Woher der Name? Man befindet sich eigentlich unmittelbar vor dem Ziel, aber die Strecke führt nochmals weg vom Ortszentrum und macht eine Schleife. Es geht nochmals für ein paar hundert Meter nach oben. Meinen Oberschenkeln freut´s. Aber wo es nach oben geht, geht es in der Regel - speziell wenn es sich um einen Rundkurs handelt - auch wieder nach unten. Diese finalen Meter werden nun wieder auf geschottertem Weg gelaufen und können mir nichts mehr anhaben.
Unter persönlicher Ankündigung durch den Platzsprecher laufe ich nach 5 Stunden und 23 Minuten auf dem 35. Platz von 88 Teilnehmern in das Ziel.
Fazit
Der Kainachder Bergmarathon wird vom TUS Kainach, der Sektion Leichtathletik und Triathlon, organisiert. Das Nenngeld ist mit einem Preis ab 40 Euro bis zu 55 Euro im Fall der Nachnennung für einen Landschaftslauf im höheren Bereich angesiedelt. Dafür erhält man ein Finisher-Shirt aus Funktionsfaser sowie eine Tageseintrittskarte für die Therme Nova in Köflach und weitere Zugaben wie Müsli-Riegel, Getränk, Produktproben etc. Angesichts dieser großzügigen Beigaben und auch Dank der tollen Organisation und Verpflegung vor Ort scheint das Startgeld angemessen.
Die Strecke selbst ist technisch sehr anspruchsvoll und ist bedingt durch die Länge und Höhenmeter eher gut trainierten Läufern vorbehalten. Die Strapazen werden jedoch mit wunderbaren Ausblicken entschädigt. Ich kann den Kainacher Bergmarathon vorbehaltlos weiterempfehlen.
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