Samstag, 28. Juni 2025

28.06.2025: 37. Grenzstaffellauf Veitsch - Laufbericht

Grenzstaffellauf Veitsch - Laufbericht Wolfgang Kölli
In wenigen Minuten erfolgt der Start des 37. Veitscher Grenzstaffellaufes. Seit jeher wird die Strecke mit 54 Kilometer Länge und 2040 Höhenmeter beworben. Einige erforderliche Streckenanpassungen in den letzten beiden Jahrzehnten haben jedoch dazu geführt, dass die aktuelle Strecke mit rund 50 Kilometer etwas kürzer ist, dafür aber rund 2200 Höhenmeter aufweist. 

Meine Laufweste ist mit allem Notwendigen bestückt. Ein Erste-Hilfe-Set habe ich so wie eine Regenjacke in den Bergen immer mit dabei. Zwei Flasks mit Wasser, einige Gels meines Vertrauens und die Stöcke im Salomon Custom Quiver runden meine Ausstattung ab.

Ich bin voller Vorfreude auf die bevorstehenden Stunden auf den Trails entlang der Gemeindegrenze der Ortschaft Veitsch. Der Start befindet sich hier vor dem JUFA-Hotel auf rund 670 Meter Seehöhe und der höchste Punkt der Strecke im Bereich des Graf-Meran-Hauses liegt auf etwa 1860 Meter Seehöhe.

Meine körperliche Verfassung könnte etwas besser sein, denn es stecken doch schon wieder einige Wochen-Trainingskilometer in den Beinen. Nüchtern betrachtet ist der heutige lange Lauf ein weiterer Meilenstein in der Vorbereitung für meine Teilnahme am Großglockner Ultra-Trail. Es ist also nicht der Tag, an dem Bestzeiten erzielt werden sollen.

Ich stehe nach 2023 zum zweiten Mal hier in St. Barbara im Mürztal an der Startlinie. Vor zwei Jahren musste die Streckenführung auf Grund des starken Sturms und der tiefen Temperaturen am Gipfel der Hohen Veitsch angepasst werden. Was soviel heißt wie dass die sogenannte Schlechtwetterroute gelaufen wurde. Ich fand es damals sehr schade, nicht auf der Originalstrecke laufen zu können. Denn zu allem Überfluss hieß es, dass die Veranstaltung zum letzten Mal stattfände. Zum Glück hat sich der Veranstalter entschieden, dieses tolle Event fortzuführen.

Grenzstaffellauf Veitsch - Teufelssteig - Laufbericht Wolfgang KölliAuch heute sorgt eine Durchsage vor dem Start kurzzeitig für Ungewissheit. Denn man müsse mit der Bergrettung abklären, ob heute die Originalstrecke gelaufen werden könne. Am Berg käme starker Wind auf. Aber bald gibt es Entwarnung. Heute wird die Originalstrecke belaufen. 

Ich bin glücklich darüber, heute den Teufelssteig hoch zum Graf-Meran-Haus laufen bzw. hiken zu dürfen. Das Wetter ist bei leicht bewölktem Himmel für diese Laufveranstaltung beinahe optimal. Auch die Stimmung unter den Teilnehmern und Zuschauern ist sehr gut. Alle Zutaten für einen erlebnisreichen und schönen Lauf sind somit im Kochtopf!

Mein Focus ist auf eine gute Einteilung der verbliebenen Kräfte gerichtet und zudem ermahne ich mich, konzentriert zu laufen. Schließlich liegt man beim Trail-Lauf wegen einer Unachtsamkeit schneller auf allen Vieren, als einem lieb ist.

Vom Start weg geht es leicht fallend hinaus aus dem Ortskern in Richtung Süden. Nach einem guten Kilometer wartet auch schon der erste Anstieg. Das erste Drittel der Strecke verläuft mal mehr, mal weniger steigend überwiegend auf Forststraßen. Die Streckenmarkierung ist lückenlos. Auch die Verpflegestellen sind gut positioniert und mehr als ausreichend bestückt. Auch an vielen freundlichen Helfern mangelt es nicht. Insbesondere an den beiden Wechselzonen für die Staffelläufer herrscht ausgelassene Stimmung und man wird mit tosendem Applaus willkommen geheißen.

Das erwartete Highlight ist auf jeden Fall der Aufsteig über den sogenannten Teufelssteig. Auf einer Länge von rund 2 Kilometer sind hier 350 Höhenmeter zu überwinden. Ich nehme die Herausforderung recht defensiv in Angriff und erklimme ohne nennenswerte Schwierigkeiten die steilen Serpentinen. Nach einer kurzen Labe beim Graf-Meran-Haus geht es noch einige Höhenmeter aufwärts und es wartet ein etwas technischer, aber wunderbarer Streckenabschnitt entlang des Kammes. Aufkommende Windböen trüben die Lauffreude kaum.

Grenzstaffellauf Veitsch - Finisher Wolfgang KölliÜber einen technisch mäßig fordernden Abstieg geht es von nun an stetig Richtung Tal. Schmale, zum Teil durch hohe Gräser und bodennahes Strauchwerk zugewachsene Pfade erfordern ein hochkonzentriertes Laufen. Denn die Pfade sind mit Steinen, Wurzeln und einigen Unebenheiten gesäumt. Diese Stolperfallen sieht man jedoch kaum oder nur im aller letzten Moment. 

Ich habe wider Erwarten noch einige letzte Kraftreserven im Tank und so kann ich auch  die letzten Kilometer im Downhill genießen und in einem guten Tempo Richtung Ziel laufen. Mit einer Endzeit von 6 Stunden und 18 Minuten klassiere ich mich auf Platz 8 meiner Altersklasse und in der Gesamtwertung nehme ich von insgesamt 85 Teilnehmern den 41. Rang ein.

Die - wie ich finde - sehr gut gelungene Finisher-Medaille wird mir um den Hals gehängt und ich genieße mit dem sogenannten Ziel-Bier noch einige Zeit das tolle Ambiente rund um den Veitscher Grenzstaffellauf.

Ein Lob dem Veranstalter: Der Teilnehmer findet hier beim Veitscher Grenzstaffellauf eine sehr gut organisierte Veranstaltung samt lückenloser Streckenmarkierung, reichlich Labestellen, einem abwechslungsreichen Laufuntergrund, ein Ziel-Fest mit Speis' und Trank, freundliche Helfer, Duschmöglichkeiten beim Jufa und noch einiges mehr vor!


28.06.2025: 37. Grenzstaffellauf Veitsch - Laufbericht


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Donnerstag, 5. Juni 2025

05.06.2025: 4. Graz Airport Run - Laufbericht

Airport Run Graz
Alle guten Dinge sind drei, heißt es in einer Redewendung. Zum dritten Mal in Folge stehe ich heute am Start des Airport Run Graz und zum dritten Mal werde ich in der Altersklasse (M50-60) den 3. Rang erlaufen. Und das bei wohlbemerkt jeweils über 60 Altersklassen-Teilnehmer. Nicht zum dritten Mal werde ich allerdings als Drittplatzierter eine Bronze-Medaille und einen mit Goodies gefüllten Rucksack, gesponsert vom Flughafen Graz, entgegen nehmen dürfen. Denn auf eine Siegerehrung der Altersklassen wird in diesem Jahr völlig überraschend verzichtet. Wie gewohnt werden jedoch die schnellsten Damen, Herren und Staffeln mit sehr großzügigen Reisegutscheinen entlohnt.

Aber das alles ist nicht wichtig, Wesentlich ist zum einen, dass das gesamte Startgeld der 800 genannten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Sterntalerhof, einem Hospiz für Kinder und Familien, zu Gute kommt. Und das sind bei einem Startgeld von 25 Euro pro Kopf und Nase in Summe stolze 20.000 Euro an Spendengelder. Zum anderen ist es natürlich ein besonderes Event, wenn währen des aktiven Flugbetriebs im Nahbereich der Start- und Landebahn am Grazer Flughafen gelaufen werden darf. Diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen.

Für das Startgeld erhält man neben einer außergewöhnlichen Location die Startnummer mit integriertem Zeitchip, eine Kleiderabgabe, eine Finisher-Medaille, eine Siegerehrung mit Verlosung, eine ansprechende Moderation und ein vergünstigtes Parkticket.

4. Graz Airport Run
Die letzten Tagen waren anstrengend. Trotz müdem Körper kann die Strategie für eine 5,8 Kilometer lange Strecke dennoch nur lauten, so rasch als möglich über die Ziellinie zu laufen. Ich mache mich ein paar Minuten warm und schon werden wir aufgerufen, im Startbereich Aufstellung zu nehmen. Da zu viele langsamere Läuferbeine einer schnellen Zeit hinderlich sind, platziere ich mich recht weit vorne. Und schon geht es los. 

Wie erwartet ist es eine große Überwindung, die Kilometer am Limit zu laufen. Die hohen Temperaturen machen mir nichts aus, aber der Gegenwind auf den beiden Schlusskilometern ist zermürbend. Was bin ich froh, stehenbleiben zu dürfen, als ich nach 24 Minuten und 34 Sekunden das Ziel erreicht habe

Ich klassiere mich auf Rang 39 von insgesamt 776 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In meiner Altersklasse M50 werde ich unter 62 Startern sehr guter Dritter.

Fazit: Klare Teilnahme-Empfehlung! Aber nicht zu lange überlegen. Die Startplätze sind limitiert und rasch vergriffen.

05.06.2025: 4. Graz Airport Run - Laufbericht


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